ZIO wurde gegründet vom
ehemaligen Karnataka-Schlagzeuger Jimmy Pallagrosi. Die Band gab ihr
Live-Debüt auf dem Crescendo Festival in Frankreich im Jahr 2018, bei dem
das LineUp neben Schlagzeuger Jimmy Pallagrosi aus Ilivier Castan
(Keyboards), Marc Fascia (Gitarre), Liz Hayes (Bass) sowie Gastsängern
Hayley Griffiths (Karnataka / The Hayley Griffiths Band) und dem ehemaligen
Enid-Sänger Joe Payne bestand. Daraufhin
veröffentlichten sie ihr preisgekröntes Debütalbum „Flower Torania“,
ein Konzeptalbum, das von Videospielen, Fantasy und Science-Fiction-Filmen
der 80er Jahre inspiriert ist. „Flower Torania“ wurde von den Kritikern
hoch gelobt, erhielt begeisterte Kritiken und erreichte den ersten Platz auf
der Liste der besten Alben des Jahres 2020 von Notes Reviews.

Im
Jahr 2023 veröffentlichten ZIO ihr zweites Album Truewaves“ mit einer
hochkarätigen Sängerbesetzung, darunter Eric Gilette (Neal Morse Band),
John Mitchell (Arena/Lonely Robot/Frost*) Corvax, Hayley Griffiths, Magda
& Miranda und Gabriel Agudo (Incontinuum Band/Steve Rothery Band). ZIOs
energiegeladene und kraftvolle Live-Show wurde 2024 mit der Veröffentlichung
von „3libomevil“ festgehalten, einem Live-Konzeptalbum mit Titeln aus
„Flower Torania“ und „Truewaves“, das während ihrer UK-Tournee 2023
aufgenommen wurde.
In Reichenbach traten
sie in der neuen Besetzung Jimmy Pallagrosi (Schlagzeug), Marc Fascia
(Gitarre), Hayley Griffiths (Lead Gesang), Mary Reynaud (Lead Gesang), Ben
Vize (Keyboards) und Simon Fitzpatrick (Bass) auf. Das Programm bestand aus
Stücken der beiden bisher erschienenen Studioalben „Flower Torania“ und
„Truewaves“ sowie einer Coverversion von Queen’s „Bohemian
Rhapsody“. Optisch waren neben den Videos, die auch Motive aus
Videospielen und aus dem Fantasybereich enthielte, vor allem die
Performances von Hayley und Mary ein Hingucker.
Das Set und die Art der
Stücke ähnelte dem Auftritt der Hayley Griffiths Band aus dem Vorjahr. Das
lag natürlich zum einen daran, dass auch Hayley Leadsängerin von ZIO ist
und ihr Mann, Schlagzeuger Jimmy Pallagrosi maßgeblich für die
Kompositionen und die Produktion verantwortlich ist. Auch wurden ähnliche
Videos- wie im Vorjahr - im Hintergrund gezeigt (z. B. mit Großaufnahmen
von Jimmy oder Hayley) und die Musik war vom Stil her ähnlich wie bei den
Soloalben von Hayley Griffiths.
Die Stimmen von Hayley
und Mary passten gesanglich gut zueinander und so sangen sie mal im Chor,
spielten sich aber auch oft gesanglich die Bälle zu. Sowohl ihr Outfit wie
auch ihre Haare waren aufeinander abgestimmt, so dass sie fast wie
Schwestern aussahen. Singend tanzten sie ein ums andere Mal über die Bühne,
was dem Ganzen auch einen leichten Pop- und Musicalcharakter verlieh.
Allerdings hörte man doch auch oft den Rock - auch mal in der härteren
Gangart - heraus. Das lag auch an Jimmys grandiosen Schlagzeugkapriolen, ob
den Song vorantreibend, oder beim genialen Schlagzeugsolo.
Neben eigenen Stücken
hatten ZIO dann auch noch eine Passage aus Rush’s „Tom Sawyer“
eingeflochten, die sich direkt an Jimmys Schlagzeugsolo anschloss. In diese
Passage mischten sie dann aber auch noch einen kurzen Ausschnitt aus Pink
Floyd’s „Have A Cigar“. Damit erwiesen sie zwei großen Bands ihre
Ehrerbietung.
Bassist Simon
Fitzpatrick zeigte, warum gerade er in Carl Palmers Band spielt, um die
ELP-Songs auf die Weltbühnen zu bringen. Er hatte seinen großen Auftritt
bei seinem Solo, das er allein auf dem sechssaitigen Bass traumhaft vortrug.
Er präsentierte eine Version von Queen’s „Bohemian Rhapsody“. Dabei
spielte er auf dem Bass nicht nur die Rhythmen, sondern auch die
Gesangsmelodien. Technisch baute er dabei Passagen ein, die er im Finger
Picking oder auch in der Lap-Technik spielte. Und das in einer so
traumhaften Art und Weise, das manchem der Mund offen stehen blieb.
Die aktuelle Liveband
von ZIO überzeugte über weite Strecken, vor allem dann, wenn der
Rockcharakter im Vordergrund stand. Gesanglich machten Hayley und Mary darüber
hinaus eine sehr gute Figur. Das kam insgesamt sehr gut beim Publikum an.
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