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Krissy Matthews ist ein
britisch-norwegischer Bluesrock-Gitarrist. Schon im Alter von drei Jahren
nahm ihn sein Vater mit auf die Bühne und mit acht Jahren bekam er seine
erste Gitarre. Von seinem Vater lernte er bereits Stücke auf der Gitarre zu
spielen und entdeckte mit elf Jahren den Blues. Das führte dazu, dass er im
Alter von 12 Jahren von John Mayall persönlich eingeladen wurde, an zwei
aufeinanderfolgenden Abenden auf dem Notodden Blues Festival in Norwegen
zwei Songs gemeinsam mit ihm zu spielen. Quasi ein Ritterschlag schon in
jungen Jahren.
2015 schloss sich Krissy
der kultigen deutschen Hamburg Blues Band als festes Mitglied an, wo er auch
heute noch jeden Abend legendäre Künstler wie Chris Farlowe, Arthur Brown
und Maggie Bell begleitet. Frühere Gitarristen, die er ersetzte, waren Clem
Clempson (Humble Pie / Colosseum) und Miller Anderson (Keef Hartley /
Spencer Davis Group).
Krissys letztes Album
stammt aus dem Jahr 2024 und ist „Krissy Matthews & Friends“
betitelt. Zu den Freunden auf dem Album gehören die Rap-Metal-Giganten
Clawfinger, der Höllenfeuer-Gott Arthur Brown, Chris Farlowe,
Deutschland’s Soul-Queen Inga Rumpf, der legendäre Singer-Songwriter
Stoppok, die kultige Hamburg Blues Band, die Schlagzeuger Dennis Chambers
& Curt Cress, Blues-Singing-Dynamit Big Daddy Wilson, die Gitarrenhelden
Clem Clempson, Siggi Schwarz, Kai Strauss, Miller Anderson, Eric Steckel,
Keith Matthews & Danny Bryant, die wundervollen Stimmen von Erja
Lyytinen, Alice Armstrong, Layla Zoe, Vanja Sky, Heidi Solheim, Kim Jennett,
Marlia Rae, Dani Wilde, Whitney Shay & Cherry Lee Mewis, Mundharmonika-König
Will Wilde, Jimmy Z & Giles Robson und viele weitere talentierte
Musiker*innen!
Krissy Matthews und Band
absolvierten den Abschluss ihres aktuellen Tourprogramms in Reichenbach.
Neben Matthews, der singt und Gitarre spielt, waren noch Slawek Semeniuk
(Bass) und Gerry Reynders (Schlagzeug) sowie bei einigen Stücken Stephanie
Doherty (Saxophon) auf der Bühne. Während Einzelkonzerte von Matthews
schon mal drei Stunden dauern können und die ganze Bandbreite des Blues präsentieren,
hatte er sich in Reichenbach auf druckvollen Bluesrock beschränkt, da es
sich hier um ein Rockfestival handelte.
Das Powertrio legte dann
auch gleich mal mit einem knackigen „Rock And Roll Soldier“ los. Krissy
war richtig gut gelaunt und so meinte er am Sonntagabend mit einem
Augenzwinkern, dass es Samstag sei und gefeiert werden sollte. Man sah ihm
und seinen Mitstreitern an, dass sie richtig Bock auf diesen Auftritt
hatten. Krissy ging während des Konzertes teilweise richtig ab und
schlackerte mit seiner ausgestreckten Zunge oftmals während seiner
schnellen Gitarrensoli hin und her.
Über weite Strecken
agierte Krissy mit seinen beiden Mitstreitern als Powertrio bis dann zum
Song „Gloulash Blues” Saxophonistin Stephanie Doherty auf die Bühne
kam, um mit ihrem Instrument eine weitere Note in die rockigen Bluesstücke
zu bringen. Auch den Slowblues „Why Are You Ashamed Of Me?” hob sie mit
ihrem Saxophonspiel auf eine höhere Ebene.
Neben eigenen Stücken
hatte er auch eine rockige Variante des Cream-Stückes „Sunshine Of Your
Love” im Programm. Aufgrund der Bekanntheit des Stückes stieg die
Stimmung noch mal im Publikum an.
Krissy begeisterte das
Publikum vor allem durch sein erstklassiges, dynamisches und handwerklich
auf hohem Niveau liegendes Gitarrenspiel, in das er zeitweise komplett
versunken schien. Aber auch die druckvolle Rhythmusgruppe und darüber
hinaus das grandiose Saxophonspiel von Stephanie Doherty sorgten mehrfach für
tosenden Zwischenapplaus.
Mit dem Song „Forever
And A Day” endete dann der offizielle Teil seines Konzertes, das den Saal
zum Mitsingen brachte und bei den Anwesenden für Gänsehaut sorgte. Klar,
dass auch er eine ungeplante Zugabe spielen musste. Diese bestand aus dem
„Beethoven Blues”, den er ganz allein am Bühnenrand sang. Danach
meinte er nur noch „And now we go to sleep, and tomorrow is another day
…”
Auch wenn Bluesrock
nicht gerade prädestiniert für ein Artrockfestval scheint, so ist es doch
Uwe Treitinger zu verdanken einen solch klasse Musiker (inkl. hervorragender
Mitstreiter) auf die Bühne zu holen. Er bereicherte das Festival ungemein,
was sich auch in den euphorischen Publikumsreaktionen während und vor allem
am Ende des Konzertes zeigte.
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