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Der britische Rocksänger
Arthur Brown ist eine Musiklegende. Der Sänger mit einer mehrere Oktaven
umfassenden Stimme bestritt mit seiner Band, bestehend aus Dan Smith
(Hammond Orgel, Gitarre), Jim Mortimoor (Bass, Synthesizer) und Sam Walker
(Schlagzeug) das letzte Konzert des Festivals. Brown trat erstmals Ende der
60’er Jahre in Erscheinung. Vor allem durch seine exzentrischen Auftritte,
die später auch Acts wie Alice Cooper und Kiss zu ihren Bühnenshows
inspirierten, bleiben in Erinnerung. Allen voran die Performance zu seinem
Hit „Fire“, bei dem er mit einem brennenden Helm auftrat.
Da musste ich erst 67
Jahre alt werden um diesen unglaublichen Sänger und Performer, der mit
seinen 82 Jahren immer noch unglaublich beweglich, bei bester Stimme ist und
eine unglaubliche Bühnenpräsenz ausstrahlt, mal live erleben zu können.
Und ich kann es schon mal vorwegnehmen, der „God Of Hell Fire“ bot eine
grandiose Show, unterstützt von drei erstklassigen Musikern. Brown
wechselte mehrfach seine Kostüme, während die Band weiterspielte, so dass
das Konzert wirkte wie ein zusammenhängender Longtrack. Aber nicht nur
Brown glänzte mit Verkleidungen, auch seine Mitstreiter hatten zum Teil
Masken auf.
Die Band spielte ein
intensives Set, das einen magisch anzog, eine psychedelisch/hypnotische
Wirkung ausstrahlte und mit teils treibenden Beats unterlegt war. Das
fesselte vom ersten Ton an, bei dem aber Arthur Brown der zentrale Stern des
Auftritts war, um den alles kreiste. Einer der Höhepunkte war natürlich
seine Performance zu seinem größten Hit „Fire“, bei dem sein gehörnter
Helm in Flammen stand. Dieser ist jetzt sicher und schützt seinen Kopf vor
der Hitze. Das war in den End60’ern/70’ern nicht immer der Fall, denn da
war der Helm kleiner und die Gefahr sich zu verletzen größer.
Zu „God Brother“,
das während eines Kostümwechsels dargeboten wurde, klemmte sich
Schlagzeuger Sam Walker eine Tom unter den Arm, ging in die Mitte der Bühne
und trommelte wie ein wilder darauf herum. Mitten im Konzert tanzten dann
die Musiker in einer Art Ringelreigen, bei dem sie sich an Händen haltend
im Kreis drehten. Danach legten die Musiker ihre Masken ab und spielten
einen zweiten Part.
Neben eigenen Stücken
interpretiert Brown seit Jahren auch Songs wie „Lucille“ oder „I Put A
Spell On You“. Und genau mit diesem letzten Song überzog er das Publikum
mit einem Zauberspruch, nämlich dieses unglaubliche Ereignis so schnell
nicht wieder zu vergessen. Diesem Zauber konnte sich dann auch niemand
entziehen, denn der Auftritt wird bei den Anwesenden noch lange in
Erinnerung bleiben.
Bemerkenswert war auch
die Konversation von Arthur Brown und Dan Smith. Während Dan einige Klänge
auf der Gitarre spielte antwortete Arthur mit seiner Stimme darauf.
Unglaublich, dass Arthur Brown das in seinem Alter noch so hinbekommt. Das
zeigte nochmal die ganze Klasse dieses Musikers.
Nach dem Konzert gab es
kein Halten mehr und das Publikum tobte vor Begeisterung (Hatte der
Zauberspruch etwa schon gewirkt?). Und das zu Recht. Mehrfach war zu hören,
dass es ein Erlebnis war ein derart mitreißendes Konzert gesehen zu haben.
Und dem kann ich mich nur anschließen. So lange diese Legende noch auf der
Bühne steht, sollte man unbedingt eines seiner Konzerte besuchen. Arthur
Brown ist halt eben der „Gott des Höllenfeuers“ und ein großer
Zeremonienmeister, der von einer perfekten Band unterstützt wird.
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