Weather Systems ist die
neue Band von ex-Anathema-Gitarrist und Sänger Daniel „Danny“ Cavanagh.
Anathema veröffentlichten ihr letztes Studioalbum „The Optimist“ in
2017 und gaben 2020 – auch aufgrund der Corona-Epidemie – an, eine längere
Pause einzulegen. Es sieht aber danach aus, als wäre die Band nicht mehr
existent. Erkennbar auch daran, das Daniel Cavanagh nach seinem 2017’er
Soloalbum „Monochrome“ 2021 verkündete, ein neues Projekt zu starten.
Das nannte er Weather Systems, nach dem 2012’er Anathema-Album.
Im Jahr 2024 erschien
das Debütalbum von Weather Systems mit dem Titel „Ocean Without A
Shore“. Auf seinem Soloalbum wie auch auf dem Debütalbum von Weather
Systems führt er den Stil von Anathema fort. Beim Konzert bestand das Set
zur einen Hälfte aus Anathema- und zur anderen aus Weather Systems-Stücken.
Auf der Bühne standen
neben Daniel „Danny“ Cavanagh: Soraia Silva (Gesang), Daniel Cardoso
(Schlagzeug) und André Marinho (Bass). Cardoso ist neben Cavanagh ebenfalls
Mitglied bei Anathema gewesen.
Danny hatte eine Setlist
ausgearbeitet, die vor ihm lag. Als das Konzert begann meinte er, dass sie
diese verändern würden um die wichtigsten Songs spielen zu können. Das
war wahrscheinlich dem unbeständigen Wetter und dem Ausfall bei Sylvan am
Nachmittag geschuldet.
So startete er mit den
drei Parts von „Untouchable“ (Teil 1 und 2 stammen von Anathemas Album
„Weather Systems“ und Teil 3 vom Debütalbum von Weather Systems). Diese
drei Parts, die die Band nahtlos aneinander reihte, haben eine unglaublich
emotionale Tiefe, die mich sofort wieder gepackt hat. Zwar kam die junge Sängerin
Soraia Silva nicht ganz an die Qualität von Lee Douglas, die bei Anathema
den weiblichen Gesang übernahm heran, sie machte ihre Sache aber sehr gut.
Danach ging es dann mit
dem wunderbaren Eröffnungstrack „Synaesthesia“ des Weather Systems Debüts
weiter. Ein treibendes Stück mit herrlichem Anathema-Vibe. Zu diesem Stück
holte Soraia ein kleines Mädchen, dass sich im Publikum befand, auf die Bühne
und tanzte mit ihr. Zu dem folgenden „Do Angels Sing Like Rain?“ meinte
Danny: „Rain is the theme, I think“. Auch dieser Song wurde
von Daniel Cardosos Schlagzeugspiel mächtig nach vorn getrieben. Er ging
bei seinem Spiel sehr impulsiv und druckvoll zur Sache. Danny sorgte an den
Keyboards und an der Gitarre für die atmosphärische Tiefe. Im Mittelteil
explodierte dann der Song förmlich.
Mit „Closer“ kam
dann ein weiterer Anathema-Favorit von mir zur Liveaufführung. Danny begann
den Song zunächst nur von Schlagzeuger Daniel Cardoso begleitet. Das Stück
steigerte sich dann weiter sobald dann auch der Bass mit einstieg. Ein
hypnotischer Song, der nah an die Anathema-Version herankam.
Perlende Keyboardsounds
eröffneten dann das wunderbare Titelstück des Debütalbums „Ocean
Without A Shore“, bei dem Danny seine Gesangsstimme durch den Vocoder
verfremden ließ. Ein Song, der langsam und bedächtig begann und dann zu
einem treibenden Rockpart mutierte. Danny verließ bei einem der letzten
Songs die Bühne und begab sich mitten ins Publikum, drehte sich um und
spielte mit Blick auf die Bühne weiter.
Mit den Anathema-Stücken
„A Simple Mistake“ und „Fragile Dreams“ endete dann das wunderbare
Konzert von Weather Systems. Die Songauswahl war äußerst gelungen und berührte
so manchen im Publikum. Es ist zu hoffen, dass die Band weitere Alben veröffentlicht
und auch in der Zukunft live zu bewundern sein wird, denn sie schließen die
große Lücke, die Anathema hinterlassen hat.
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