Headliner des
Samstagabends war die schwedische Band Soen. Bereits beim 2023’er Night Of
The Prog-Festival begeisterten mich die Schweden auf ganzer Länge. Die Band
wurde vom früheren Opeth-Schlagzeuger Martin Lopez und dem stimmgewaltigen
Sänger Joel Ekelöf gegründet. 2012 erschien ihr Debütalbum
„Cognitive“, das sie schnell in der Prog-Metal-Szene etablierte. Vor
allem die Mischung aus vertrackten Rhythmen und herrlichen Melodien macht
den Reiz ihrer Musik aus. Und spätestens mit ihren Werken „Lotus“
(2019) und „Imperial“ (2021) gehören sie zu den großen Namen des
Prog-Metal. Ihr aktuellstes Album trägt den Titel „Memorial“ und stammt
aus 2023.
Das LineUp der Band
steht – bis auf den Bass - seit einigen Jahren und so traten die Schweden
in der Formation Joel Ekelöf (Gesang), Martin Lopez (Schlagzeug), Lars Enok
Åhlund (Keyboards, Gitarren), Cody Lee Ford (Gitarre) und Stefan Stenberg
(Bass) auf. Mit Stefan Stenberg ist wieder der alte Bassist zurückgekehrt
da Oleksii „Zlatoyar” Kobel vor kurzem die Band verlassen hat. Ihre
Shows sind Energie geladen, was sich auch in Maastricht zeigte.
Leider hatte zum Konzert
von Soen der Regen wieder etwas mehr eingesetzt und wechselte zwischen Sprühregen
und Schauern. Das ließ das Publikum aber kalt, das sich von dem grandiosen
Konzert der Schweden lieber einheizen ließ.
Auf dem Programm von
Soen stand ein bunter Strauß aus Songs ihrer Alben „Cognitive“ (2011),
„Lotus“ (2018), „Imperial“ (2020) und „Memorial“ (2023). Nach
einem Intro, zu dem die Band auf die Bühne kam, starteten sie mit
„Sincere“ vom „Memorial“-Album gleich unter großem Applaus durch.
Druckvolles Schlagwerk und fette Riffs eröffneten dieses starke Set, bei
dem nicht nur auf der Bühne die Haare flogen, sondern auch im Publikum
ordentlich gehaedbangt wurde.
Nach „Savia“ vom Debütalbum
folgte dann das wunderbare „Lascivious“ mit seinem Mitsingrefrain, dem
sich danach eine schöne Version von „Unbreakabler“ anschloss.
„Memorial“ startete
mit einem Schlagzeugrhythmus wie bei einem Marsch und mündete dann in einen
hymnischen Rocksong mit eingängiger Melodie. Es folgten weitere fesselnde
Songs, bei denen die Musiker immer wieder an den Bühnenrand kamen und einen
kurzen Kontakt zu den Fans suchten. Und obwohl der Regen mittlerweile recht
weit auf die Bühne wehte, ließen sich die Schweden davon nicht beirren und
lieferten einen grandiosen Gig ab.
Ihre Songs waren von
tollen Riffs und druckvollen Rhythmen durchzogen. Und Sänger Joel Ekelöf
sorgte recht unaufgeregt aber doch mit theatralischen Gesten und mit einer
sehr klaren Gesangsstimme für gutes Feeling. Seine Mitstreiter ließen an
den Saiteninstrumenten zigfach die Haare fliegen und posten um die Wette.
Das gehört aber auch zu derartiger Rockmusik.
Mit ihrem Auftritt in
Maastricht bestätigte die Band den hervorragenden Eindruck den ich beim
2023’er Night Of The Prog Festival bekommen hatte. Sie waren ein würdiger
Headliner des zweiten Festivaltages.
Fazit: Das Midsummer
Prog Festival in Maastricht bot wieder grandiose Konzerte. Die in der Szene
bekannten Acts punkteten und die unbekannteren Gruppen brachten das Publikum
zum Staunen womit sie viele neue Fans gefunden haben. Erwähnenswert ist
auch der perfekte Zeitplan der Veranstalter, der zu jedem Zeitpunkt
eingehalten wurde.
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