Voyager IV ist eine
deutsch/niederländische Band, deren Name sich an die NASA-Raumsonde Voyager
2 anlehnt, die 1977 ins All gestartet ist und immer noch in deren Weiten
unterwegs ist. Sie transportiert unter anderem die Voyager Golden Record,
eine kupferne Datenplatte, die zum Schutz vor Korrosion mit einer
Goldschicht überzogen wurde. Auf dieser Scheibe sind Bild- und
Audioinformationen über die Menschheit enthalten.


Das Quintett um
Keyboarder Marcus Schinkel hat im Jahr 2019 eine Neuinterpretation von
„Pictures At An Exhibition“ des Komponisten Mussorgski eingespielt und
unter dem Titel „Voyager IV“ veröffentlicht. Mit dem Album gewannen sie
2020 den Preis „Beste Rockband Deutschlands“ vom Deutschen Rock &
Pop Musikerverband. Zwar orientierte sich die Band auch an der Version von
Emerson, Lake & Palmer, hat die Komposition aber in ihrem eigenen Stil
interpretiert. Eine ELP-Coverband sind Voyager IV daher in keinstem Sinn.
Auch Stücke anderer klassischer Komponisten, wie zum Beispiel von Ludwig
van Beethoven haben sie schon adaptiert und in einem eher jazz- bzw.
jazzrockartigen Stil umgemünzt.


Wer jetzt allerdings
glaubte, dass Voyager IV ein Set spielten, das sich musikalisch mit dem
ELP-Album deckt, der lag zum Glück falsch. Voyager IV haben zwar als
Grundlage die rockige Umsetzung von ELP vor Augen, lassen aber ihre Stücke
in ihrem ganz eigenen, neuen Sound entstehen.

Nur die Titel der Stücke
erinnerten an ELP, ansonsten hatten Voyager einen anderen musikalischen
Ansatz, der rhythmisch, atmosphärisch und mit jazzigen Passagen durchzogen
war. So spielten sie den ELP-Song „Lucky Man“ in ihrer ganz eigenen Art
und Weise, so dass er stellenweise nicht wiederzuerkennen war.


Johannes Kuchta überzeugte
nicht nur mit seiner Percussionarbeit sondern auch mit seiner
ausdrucksstarken Stimme. Marcus Schinkel sorgte an den Keyboards für die
melodischen, teils klassischen Momente und spielte nicht nur mit den Händen,
sondern malträtierte die Tasten auch mit den Stuhlbeinen seines Hockers.
Auch kam er mit einem tragbaren Keyboard bis ans Publikum. Bassist Fritz
Roppel und Schlagzeuger Wim de Vries sorgten derweil für den rhythmischen
Unterboden.


Und dass sie besonders
live eine Wucht sind, das bewiesen sie beim Night Of The Prog Festival. Die
Stücke wurden noch intensiver und druckvoller, als es auf Platte zu hören
ist, gespielt. Das niederländisch/deutsche Quartett überzeugte mit ihrem
Auftritt auf ganzer Länge.

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