Viper
Soup Complex ist eine 2012 gegründete maltesische Progressive/Avantgarde
Rock/Metal-Band, die sich auf unkonventionelle Musik und unorthodoxe Bühnenauftritte
spezialisiert hat. Stilistisch beschäftigen sich VSC mit vielschichtigen
klanglichen Ausbrüchen. Oft begleitet von traumhaften musikalischen
Texturen. Thematisch sind die Texte meist vom Absurden beeinflusst.
So beschreibt sich die Band selbst auf ihrer Internetseite.
Die Band besteht aus
AnneMarie Spiteri (Gesang, Choreografie und Text), Michael Spiteri (Bass,
Texte), Melchior Busuttil (Schlagzeug), Sean Anastasi (Gitarren) und David
Ciantar (Keyboards). Bisher ist ein Album unter dem Titel „Red Fugue“
erschienen. Eine EP soll dann im Laufe dieses Jahres bzw. Anfang nächsten
Jahres folgen.
Auf erste Anfrage
schrieb mir die Band zu ihrem Auftritt: Unsere
Live-Auftritte zeichnen sich durch eine Mischung aus Theatralik und
interaktiven Choreografien aus, die das Publikum aktiv mit einbeziehen und
so für ein noch umfassenderes und runderes Erlebnis sorgen. Das machte
schon mal neugierig auf ihren Gig und das Publikum wurde auch nicht enttäuscht,
denn AnneMarie Spiteri, die Tanz und Gesang studiert hat, bot eine außergewöhnliche
Performance.
Von ihrem Debütalbum
stammte lediglich der erste Song „Turquoise On Mars“. Drei der
restlichen Songs sollen auf der kommenden EP erscheinen und zwei weitere
sind bisher unveröffentlicht. Die Artrockartige Musik wurde von AnneMaries
außergewöhnlicher Stimme gewürzt, die nicht unbedingt typisch für Art-
oder Progressiverock ist. Auch hatte ihr Gesangsstil etwas Theatralisches
und passte gut zu ihrer Performance.
AnneMarie Spiteri
besitzt eine ungeheure Kondition, anders ist ihre Kraftraubende Performance
auch nicht nachzuvollziehen, denn sie rannte und sprang wie ein Derwisch über
die Bühne und erzählte darüber hinaus mit ihren pantomimischen Bewegungen
eine Geschichte. Wie ich nach dem Konzert erfuhr sind ihre theatralischen
Einlagen nicht unbedingt die Umsetzung der Musik, sondern sollen eine Art
zusammenhängende Geschichte während eines Konzertes erzählen. Dafür
hatte sie einige Utensilien auf der Bühne wie eine Maske, ein Seil, einen
Spiegel oder einen Stuhl.
Zum Eröffnungssong
„Turquoise On Mars“ hatte sie sich die Augen mit einem weißen Tuch
verbunden und einen künstlichen Augapfel in der Hand. Sie tat so, als hätte
sie ihn sich ausgerissen und versuchte ihn sich trotz der verbundenen Augen
anzuschauen oder wälzte sich auf dem Boden.
Im Song „Morse Code“
machte sich ihre Hand selbständig und AnneMarie konnte sie kaum unter
Kontrolle bekommen. Dann malte sie auf ihren weißen Handschuh mit
Lippenstift einen roten Mund und verteilte die Farbe danach im Gesicht. Bei
„Good Man“ rannte sie auf der Stelle oder zeigte verschiedene Emotionen
durch Wechsel in ihrer Mimik. „Tetrahedron Paradise“ war dann ein sehr
melodischer, proggiger Song, zu dem AnneMarie mit einer Maske vor ihrem
Gesicht spielte.
Etwas skurril wurde es
dann als sie zu einem Einmachglas mit roter Flüssigkeit griff. Daraus holte
sie dann einen rot triefenden Apfel in den sie biss und auch von dem roten
Saft trank. Diesen schüttete sie hinterher auch noch über ein weißes
Tuch, das sie sich überstülpte. Sie bestätigte nach dem Konzert auf
Nachfrage, das sie die Farbe Rot liebt. Danach verwandelte sie sich wiederum
in einen Schmetterling.
Die maltesische Band
Viper Soup Complex bot ein spannendes Konzert bei dem neben der proggigen
Musik vor allem die gesanglichen und choreografischen Darbietungen von
AnneMarie Spiteri einen großen Unterhaltungswert hatten. Ihr Konzert sollte
der Band einige neue Fans beschert haben. Live sind sie jedenfalls eine
Wucht.
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