Seventh Station
Artrockfestival, Reichenbach, 13.04.2025
 


     

Der dritte Festivaltag war der musikalisch abwechslungsreichste und zugleich der Tag mit den höchsten Schauwerten. Er begann mit Seventh Station, die den dritten Tag des Festivals eröffneten. Dabei hanelt es sich um eine internationale Band, deren Musiker aus vier Ländern stammen. Gegründet und geleitet vom slowenischen Gitarristen Dimitri Alperovich, besteht die Band darüber hinaus aus dem türkischen Keyboarder Eren Başbuğ (vor allem bekannt durch seine Arbeit mit Dream Theater und Jordan Rudess), dem israelischen Sänger Davidavi Dolev (Subterranean Masquerade), dem ukrainisch-israelischen Bassisten Alexy Polyanski (Jerusalem Academy of Music and Dance) und dem slowenischen Schlagzeuger Grega Plumbeger (Cordura). Der Auftritt beim Artrockfestival war ihr erster Gig auf deutschem Boden.

    

    

    

Seventh Station ist stets eine Heimat für aufstrebende und experimentelle Künstler mit einer großen Leidenschaft für Herausforderungen und Theatralik. Trotz der weltweiten Streuung der Mitglieder gelang es Alperovich, die Musiker zu versammeln, von denen er glaubt, dass sie genau zur Musik der Band passen, und die in den USA, in Slowenien und im Nahen Osten und später auch in Europa auftraten.

    

     

    

Mit drei Alben auf dem Buckel, dem intuitiven „Between Life & Dreams“ (2016), seinem düster kalkulierten und rasenden Nachfolger „Heal the Unhealed“ (2022), dem radikal künstlerischen 2025er Release „On Shoulders of Giants“, und mit einem vierten Album in der Mache, schreitet Seventh Station zu einer authentischen Strenge und ist bestrebt, sich als echte Autoren zu verwirklichen, die ihrem Handwerk treu sind und sich durch ihre Kompositionstechnik auszeichnen, wobei jedes Mitglied international für seine frühere Arbeit in der Welt der progressiven und klassischen Musik anerkannt ist.

    

     

    

    

Die Band bot eine Art Avantgarde/Progressive Metal mit hoch komplexer Musik, bei der harmonische mit recht vertrackt/metallastigen Passagen Hand in Hand gingen. Dazu hatten sie diverse Filme im Hintergrund laufen. Da wurden u. a. Zeichentrickfiguren gezeigt, die Stalin sehr ähnlich sahen (s. auch das provokante Cover des Albums „Heal the Unhealed“, bei dem Stalin mit einer Pistole auf eine Steinskulptur seiner Ehefrau zielt).

     

    

    

Mir war das Ganze allerdings ein wenig zu heftig (auch durch den Gesang von Davidavi Dolev), so dass ich hier eine Pause einlegte. Das war aber nur meine Meinung, denn zahlreiche Besucher waren vom Auftritt dieses internationalen Quintetts begeistert. Ein komplexer Beginn zu einer Zeit, wo so mancher noch im Suppenkoma lag.

     

    

                   

 
 

Setlist

Intro
Dresden
Moustache
Seven Digits
Schnittke
Koba
Melodia
Final Bow

 

Stephan Schelle, April 2025

 

Besetzung

Dmitri Alperovich (Gitarren)
Eren Basbug (Keyboards)
Davidavi Vidi Dolev (Gesang)
Alexy Polyansky (Bass)
Grega Plamberger (Schlagzeug)

 

 
  Karnataka-Konzert

 

Viper Soup Complex-Konzert