Trettioariga Kriget
Artrockfestival, Reichenbach, 06.04.2024
 


    

Trettioariga Kriget (Dreißigjähriger Krieg) kommen aus Schweden und traten in Reichenbach in der Besetzung Stefan Fredin (Bassgitarre, Gesang), Dag Lundquist (Schlagzeug), Robert Zima (Gesang, Gitarre), Christer Åkerberg (Leadgitarre) und Mats Lindberg (Keyboards) auf. Die Band ist ein Urgestein der schwedischen Rockszene, denn sie wurde bereits 1970 in Saltsjöbaden in der Nähe von Stockholm gegründet und veröffentlichte in 1974 ihr Debütalbum. Sie entstand aus Schulfreunden als sie im Alter von ca. 17 Jahren waren. Seither sind bereits 11 Studioalben auf den Markt gekommen.

    

    

Es folgten zahlreiche Auftritte unter anderem spielten sie im Jahr 1980 auf dem bekannten Roskilde Festival in Dänemark. 1981 trennte sich dann die Band und machte eine mehrjährige Pause. Die Geschichte springt dann ins Jahr 1992, als Stefan, Robert und Dag ein Akustikset auf einer Releaseparty für die CD-Veröffentlichung von „Krigssång“ spielten. Und dann, 1996, zeitgleich mit der Veröffentlichung ihres meist live gespielten Albums „WAR MEMORIES“, beschloss die Band, zwei Reunion-Konzerte in Stockholm zu geben... ...

     

    

Im Jahr 2002 beschlossen Stefan, Dag, Chris und Olle, mit den Proben zu beginnen, um neues Material auszuprobieren. Diese Proben waren so erfolgreich, dass die Band beschloss, noch einmal ins Studio zu gehen und ein neues Album aufzunehmen. Im Studio stießen auch Robert und Mats dazu. Das Album hieß „ELDEN AV ÅR“ (Feuer der Jahre) und wurde im Januar 2004 veröffentlicht. Es wurde sehr gut aufgenommen und erhielt sehr gute Kritiken. Viele bezeichneten das Album als das Beste der Band und sogar als eines der besten Reunion-Alben, das jemals veröffentlicht wurde. 2004 folgten auch Live-Shows in der klassischen Besetzung mit Stefan Fredin, Dag Lundquist, Christer Åkerberg, Robert Zima und Mats Lindberg. Im September 2004 gab die Band sogar ihr US-Debüt auf dem Progday Festival in North Carolina und trat zum ersten Mal seit über 30 Jahren wieder in ihrem Heimatdorf Saltsjöbaden auf. Obwohl die Band schon weltweit live aufgetreten ist, ist es doch erstaunlich, dass ihr Konzert in Reichenbach das erste auf deutschem Boden war.

    

     

Die schwedische Band mit dem unaussprechlichen Namen Trettioariga Kriget besteht aus fünf älteren Semestern. Das ist kein Wunder, kennen sich einige Musiker doch schon seit Anfang der 70’er Jahre und machen in dieser Formation seit 1977 zusammen Musik. Neben dem Sänger Robert Zima, der gebürtig aus Österreich stammt, aber schon mit seinen Eltern im Kindesalter nach Schweden auswanderte, besteht die Band aus Schweden, die sich zum größten Teil bereits in der Schulzeit kennenlernten.

    

    

Robert nutzte die Chance und richtet die Ansagen in deutscher Sprache an das Publikum. Obwohl es die Band schon so lange gibt und sie auch schon eine Reihe an Alben veröffentlichten, sind sie doch in Deutschland recht unbekannt.

     

    

Diese „älteren Herrschaften“ machten eine außerordentlich gute Figur und es war ihnen ihr Alter nicht anzumerken, ganz im Gegenteil. Die Band wirkt frisch und agil und spielte einen Mix aus den verschiedensten Rockstilen. Trettioariga Kriget legten einen grandiosen, teils Energie geladenen Auftritt hin.

    

     

Ein gutes Beispiel für die Songs war das Stück „Mina Löjen”, das wie ein Stück von Nektar begann, dann in einen vertrackten Teil überging um danach in einen floydigen Part mit anschließendem wilden Soundmix zu wechseln und in einem Steve Howe artigen Gitarrenpart zu münden. Dies zeigt schon die Vielfalt der musikalischen Fähigkeiten der Musiker.

    

    

Ein Highlight im Set war das Instrumental „Andra Sidan”, das wie Robert es ausdrückte, typisch schwedisch sei. In diesem sehr atmosphärischen Stück ging Robert zu Keyboarder Mats Lindberg und diese Beiden spielten dann vierhändig auf den schwarz/weißen Tasten.

    

     

In dem letzten Stück des offiziellen Sets, dem Song „Ur Djupen“ rockten die Jungs so richtig ab, das es eine wahre Freude war. Die Zugabe bestand dann aus einem minutenlangen, druckvollen Basssolo, bei dem Bassist Stefan Fredin sich ein Duell mit Schlagzeuger Dag Lundquist lieferte. Die Beiden forderten sich vor allem am Ende förmlich heraus. Das folgende „Kaledoniska“, das sich nahtlos anschloss und zu denen die restlichen Bandmitglieder wieder einstiegen, wirkte wie ein ausufernder Jam, der in einem Crimsonesquen, vertrackten Part endete. Bei der letzten Zugabe „Dagspress“ griff Mats Lindberg dann noch zum Saxophon.

    

    

Für Freunde der 70’er Jahre Rockmusik war der Auftritt der schwedischen Band Trettioariga Kriget ein Genuss. Auch wenn die meisten Songs auf Schwedisch gesungen und nur die letzten beiden Alben in englischer Sprache eingespielt wurden, lohnt es sich diese Band näher zu betrachten. Publikum und Band hatten bei der „Ü-60-Party“ sichtlich Spaß.

     

    

 
 

 

Setlist

Lång Historia 
Hej p
å er
Staden
Brevet
Forgotten Garden
Andra Sidan
Mina Löjen 
Början Och Slutet 
Kriss
ång 
Gnistor 
Ur Djupen

Zugabe

Basssolo
Kaledoniska

 

 

Stephan Schelle, April 2024

 

Besetzung

Stefan Fredin (Bass, Gesang)
Dag Lundquist (Schlagzeug) 
Robert Zima (Gesang, Gitarre) 
Christer Åkerberg (Lead-Gitarre) 
Mats Lindberg (Keyboards)

 


 
  Lesoir-Konzert

 

Verbal Delirium-Konzert