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Trettioariga Kriget
(Dreißigjähriger Krieg) kommen aus Schweden und traten in Reichenbach in
der Besetzung Stefan Fredin (Bassgitarre, Gesang), Dag Lundquist
(Schlagzeug), Robert Zima (Gesang, Gitarre), Christer Åkerberg
(Leadgitarre) und Mats Lindberg (Keyboards) auf. Die Band ist ein Urgestein
der schwedischen Rockszene, denn sie wurde bereits 1970 in Saltsjöbaden in
der Nähe von Stockholm gegründet und veröffentlichte in 1974 ihr Debütalbum.
Sie entstand aus Schulfreunden als sie im Alter von ca. 17 Jahren waren.
Seither sind bereits 11 Studioalben auf den Markt gekommen.
Es folgten zahlreiche
Auftritte unter anderem spielten sie im Jahr 1980 auf dem bekannten Roskilde
Festival in Dänemark. 1981 trennte sich dann die Band und machte eine mehrjährige
Pause. Die Geschichte springt dann ins
Jahr 1992, als Stefan, Robert und Dag ein Akustikset auf einer Releaseparty
für die CD-Veröffentlichung von „Krigssång“ spielten. Und dann, 1996,
zeitgleich mit der Veröffentlichung ihres meist live gespielten Albums
„WAR MEMORIES“, beschloss die Band, zwei Reunion-Konzerte in Stockholm
zu geben... ...
Im
Jahr 2002 beschlossen Stefan, Dag, Chris und Olle, mit den Proben zu
beginnen, um neues Material auszuprobieren. Diese Proben waren so
erfolgreich, dass die Band beschloss, noch einmal ins Studio zu gehen und
ein neues Album aufzunehmen. Im Studio stießen auch Robert und Mats dazu.
Das Album hieß „ELDEN AV ÅR“ (Feuer der Jahre) und wurde im Januar
2004 veröffentlicht. Es wurde sehr gut aufgenommen und erhielt sehr gute
Kritiken. Viele bezeichneten das Album als das Beste der Band und sogar als
eines der besten Reunion-Alben, das jemals veröffentlicht wurde. 2004
folgten auch Live-Shows in der klassischen Besetzung mit Stefan Fredin, Dag
Lundquist, Christer Åkerberg, Robert Zima und Mats Lindberg. Im September
2004 gab die Band sogar ihr US-Debüt auf dem Progday Festival in North
Carolina und trat zum ersten Mal seit über 30 Jahren wieder in ihrem
Heimatdorf Saltsjöbaden auf. Obwohl die Band schon
weltweit live aufgetreten ist, ist es doch erstaunlich, dass ihr Konzert in
Reichenbach das erste auf deutschem Boden war.
Die schwedische Band mit
dem unaussprechlichen Namen Trettioariga Kriget besteht aus fünf älteren
Semestern. Das ist kein Wunder, kennen sich einige Musiker doch schon seit
Anfang der 70’er Jahre und machen in dieser Formation seit 1977 zusammen
Musik. Neben dem Sänger Robert Zima, der gebürtig
aus Österreich stammt, aber schon mit seinen Eltern im Kindesalter nach
Schweden auswanderte, besteht die Band aus Schweden, die sich zum größten
Teil bereits in der Schulzeit kennenlernten.
Robert
nutzte die Chance und richtet die Ansagen in deutscher Sprache an das
Publikum. Obwohl es die Band schon so lange gibt und sie auch schon eine
Reihe an Alben veröffentlichten, sind sie doch in Deutschland recht
unbekannt.
Diese
„älteren Herrschaften“ machten eine außerordentlich
gute Figur und es war ihnen ihr Alter nicht anzumerken, ganz im Gegenteil.
Die Band wirkt frisch und agil und spielte einen Mix aus den verschiedensten
Rockstilen. Trettioariga
Kriget legten einen grandiosen, teils Energie
geladenen Auftritt hin.
Ein
gutes Beispiel für die Songs war das Stück „Mina Löjen”, das wie ein
Stück von Nektar begann, dann in einen vertrackten Teil überging um danach
in einen floydigen Part mit anschließendem wilden Soundmix zu wechseln und
in einem Steve Howe artigen Gitarrenpart zu münden. Dies zeigt schon die
Vielfalt der musikalischen Fähigkeiten der Musiker.
Ein
Highlight im Set war das Instrumental „Andra Sidan”, das wie Robert es
ausdrückte, typisch schwedisch sei. In diesem sehr atmosphärischen Stück
ging Robert zu Keyboarder Mats
Lindberg und diese Beiden spielten dann vierhändig auf den schwarz/weißen
Tasten.
In dem letzten Stück
des offiziellen Sets, dem Song „Ur Djupen“ rockten die Jungs so richtig
ab, das es eine wahre Freude war. Die Zugabe bestand dann aus einem
minutenlangen, druckvollen Basssolo, bei dem Bassist Stefan
Fredin sich ein Duell mit Schlagzeuger Dag Lundquist lieferte. Die Beiden
forderten sich vor allem am Ende förmlich heraus. Das folgende „Kaledoniska“,
das sich nahtlos anschloss und zu denen die restlichen Bandmitglieder wieder
einstiegen, wirkte wie ein ausufernder Jam, der in einem Crimsonesquen,
vertrackten Part endete. Bei der letzten Zugabe „Dagspress“ griff Mats
Lindberg dann noch zum Saxophon.
Für Freunde der 70’er
Jahre Rockmusik war der Auftritt der schwedischen Band Trettioariga Kriget
ein Genuss. Auch wenn die meisten Songs auf Schwedisch gesungen und nur die
letzten beiden Alben in englischer Sprache eingespielt wurden, lohnt es sich
diese Band näher zu betrachten. Publikum und Band hatten bei der „Ü-60-Party“
sichtlich Spaß.
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