Die deutsche Band
Traumhaus (Sänger Alexander
Weyland und Tobias Hampl und Band präsentieren auch unter dem Namen Secret
World Songs von Peter Gabriel live) veröffentlicht seit 2001 mit ihrem
selbst betitelten Album (2014 mit zwei Bonustracks erneut als
„Ausgeliefert“ herausgekommen) eigene Musik. Insgesamt sind vier
Longplayer und eine EP erschienen. Von Beginn an konnten Traumhaus mit ihren
Veröffentlichungen bei Presse und Publikum punkten.

Von der Gründungsformation ist nur noch Alexander
Weyland übrig geblieben. Seit 2003 ist auch Gitarrist Tobias Hampl
konstantes Mitglied der Band. Ray Gattner, der beim 2014’er NOTP-Auftritt
für den verhinderten Schlagzeuger Stefan Hopf einsprang, gehört
mittlerweile zur Band. Der neue Mann am Bass heißt Daniel Kohn.


Vor allem mit den letzten beiden Alben „Das
Geheimnis“ und „In Oculis Meis“ haben sie sich in der Progressive
Rock-Szene fest etabliert. Und mit ihren auf Deutsch gesungenen Texten
stellen sie darüber hinaus ein Alleinstellungsmerkmal in der Szene dar. Die
Band hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und hat auf ihrem letzten
Album „In Oculis Meis“ den Härtegrad angezogen. Jetzt haben auch
Metalriffs und druckvolles Schlagwerk in ihren musikalischen Kosmos Einzug
gehalten.

2014 präsentierte die Band ihr ein Jahr zuvor
erschienenes Album „Das Geheimnis“. Sieben Jahre hat es gedauert bis der
Nachfolger „In Oculis Meis“ in 2020 herauskam. Diese beiden Alben
stellten den Kern ihres Auftrittes dar.

Sänger und Kopf Alexander Weyland hatte sich im
April noch einer Stimmband-OP unterziehen müssen und konnte leider die Songs nicht
singen, da er seine Stimmbänder noch nicht wieder voll belasten konnte. Als Ersatz hatten sie aber den gebürtigen
Amerikaner Paul Adrian Villareal, der mittlerweile in Deutschland seine
Heimat gefunden hat, gewinnen können. Villareal hat aber einen ganz anderen gesanglichen
Ansatz als Alexander. Villareal klingt mehr wie ein Shouter einer
Melodicrockband und brachte so eine ganz andere, neue Note in den Sound von
Traumhaus. Das passte aus meiner Sicht aber auch gut, klang jedoch anders
als gewohnt. Aber manchmal muss man ja auch seine Komfortzone, was die Hörgewohnheiten
angeht, mal verlassen. Eine weitere Änderung die sich dadurch ergab war,
dass bis auf „Das Vermächtnis“ die Songs in englischer Sprache gesungen
wurden.


Gestartet wurde aber erst einmal mit dem Intro von
„Erwachen“. Danach folgten fünf Stücke vom aktuellen Album „In
Oculis Meis“. Villareal stimmte zwischendurch – in Anlehnung an den
Auftrittsort – den Styx-Klassiker „Lorelei“ an. Spätestens da wurde
jedem klar, welch Shouter er ist.

Trotz der etwas heiseren Stimme und der noch
angegriffenen Stimmbänder ließ es sich Alexander Weiland aber nicht nehmen
den Song „Das Vermächtnis“ vom Album „Das Geheimnis“, der ihm sehr
am Herzen liegt, selbst zu singen. Hier kam dann auch das typische
Traumhaus-Feeling wieder auf. Auch die Mitstreiter, vor allem Gitarrist
Tobias Hampl, lieferten eine hervorragende Performance ab. Insgesamt ein in
sich stimmiger Auftritt, auch wenn der Gastsänger so nicht zu erwarten war.


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