The Pineapple Thief
begann als Soloprojekt von Bruce Soord. Mittlerweile ist aber eine echte
Band entstanden, in der seit einigen Jahren Schlagzeuger Gavin Harrison, der
auch u.a. Mitglied bei Porcupine Tree ist, festes Mitglied der
„Ananas-Diebe“ ist. Er verleiht seither der Band ein größeres
Soundvolumen.
The Pineapple Thief veröffentlichen
seit 1999 zahlreiche Alben und haben aktuell auf ihrem neuesten Album
„Give It Back“ ältere Stücke in der neuen Besetzung eingespielt. Das
letzte Studioalbum mit neuen Stücken stammt aus dem Jahr 2020 und trägt
den Titel „Versions Of The Truth“. Man durfte also beim NOTP gespannt
sein, ob ein Potpourri ihrer bisherigen Veröffentlichungen oder das letzte
Studioalbum, das ja aufgrund von Corona nicht wirklich promotet werden
konnte, den Kern des Sets ausmachte.
Das Set bestand aus Stücken
ihrer bisherigen Veröffentlichungen. Dabei wurde das letzte Studioalbum mit
neuen Stücken mit zwei Songs berücksichtigt. Der Hauptteil bestand aber
aus Alben, die mit dem Drummer Gavin Harrison entstanden sind (seit „Your
Wilderness“). Das macht auch Sinn, denn Gavin hat den Sound der Band seit
seinem Eintritt auf ein neues Level gehoben. Drei der älteren Songs finden
sich auch auf dem Album „Give It Back“ mit Neuinterpretationen des
aktuellen LineUps.
Gestartet wurde mit dem
Titelstück des aktuellen Studioalbums „Versions Of The Truth“. Damit
begann die Band zunächst recht ruhig, denn „Versions Of The Truth“
zeigte sich trotz dynamischerer Interpretation - vor allem in der zweiten Hälfte
- sehr atmosphärisch. Danach ging es mit dem wunderbaren „In Exile“ ins
Jahr 2016 zum Album „Your Wilderness“ zurück.
Mit „Demons“ vom
aktuellen Studioalbum „Versions Of The Truth“ hatten sie dann auch noch
einen Track mit Ohrwurmqualitäten im Programm. Der Song setzt sich einfach
im Ohr fest und wurde live mit mehr Power gespielt. Das folgende „Our
Mire“ eignet sich durch Gavin’s Schlagzeugrhythmik ebenfalls
hervorragend für die Liveperformance. Gavin ging nicht nur in diesem Stück
mit einer Leichtigkeit - auch an vertracktere Rhythmen - zu Werke, das es
eine wahre Freude war. Neben Frontmann Bruce Soord, der souverän agierte,
sorgten Steve Kitch für die flächigen Sounds und Beren Matthews an der
Gitarre (sehr ausdrucksstark) und Jon Sykes für den weiteren rhythmischen Unterbau.
Sie gingen dabei sehr melodisch vor.
Mit dem Longtrack
„White Mist“ stand nur ein Song aus dem vorletzten Studioalbum
„Dissolation“ auf dem Programm. Mit „Give It Back“, „Dead In The
Water“ und „Wretched Soul“, den älteren Stücken, die Bruce Soord mit
seinem aktuellen LineUp auf dem Album „Give It Back“ neu eingespielt
hat, zeigte die Band auch live, wie die Stücke mit Gavin am Schlagzeug an
noch mehr Dynamik und ausgeklügelter Rhythmik gewonnen haben.
Die Musik von The
Pineapple Thief war sehr atmosphärisch mit druckvollen Parts und der
Auftritt wohl der progigste bis zu diesem Zeitpunkt des Festivals.
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