Die britische Band
Renaissance hat sich bereits Ende der 60’er Jahre formiert und wurde von
den ehemaligen Yardbirds-Musikern Keith Relf und Jim McCarty gegründet. In
den 70’er Jahren – nach Eintritt von Annie Haslam, die als einzige aus
dieser Zeit noch zur Band gehört – war die Blütezeit von Renaissance,
die mit „Ashes Are Burning“ und „Scheherazade And Other Stories“
zwei epische Alben veröffentlichte und mit dem Song „Northern Lights“
aus dem Album „A Song For All Seasons“ gar einen Hit landen konnte. Sie
bestritten am ersten Festivaltag den Headliner-Slot.
Annie Haslam besitzt mit
ihren 75 Jahren immer noch eine ausdrucksstarke Stimme die das musikalische
Gesamtbild der Band entscheidend prägt. Dabei geht sie manchmal arienhaft
zu Werke und zerschneidet die instrumentalen Beiträge ihrer Mitstreiter ein
ums andere mal. Das ist nicht immer leichte Kost und nicht Jedermanns/-frau
Sache.
Leider hatte das an
diesem ersten Abend zur Folge, dass schon eine gewisse Anzahl von Besuchern
während des Konzertes das Festivalgelände verließ. Das ist aus meiner
Sicht gegenüber den Künstlern nicht wertschätzend. Und so verpassten
einige Abwanderer noch Highlights aus ihrem Repertoire wie „Symphony Of
Light“, das, wie Annie, die selber sehr gerne malt, ihrem Idol Leonardo da
Vinci gewidmet hat, „Song For All Seasons“ und den Abschlusstitel
„Ashes Are Burning“, bei dem die Band noch mal so richtig abrockte.
Rave Tesar entlockte
seinen Keyboards beim Konzert darüber hinaus mehrfach klassische Motive.
Sein Spiel war perfekt und wies auf eine klassische Ausbildung an den Tasten
hin. Annie Haslam bewies, dass sie trotz ihres Alters von 75 Jahren noch
sehr gut bei Stimme ist. Es war schön, diese Proglegende noch einmal live
erleben zu können.
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