Pure Reason Revolution
stammen aus Großbritannien, wobei Mastermind Jon Courtney schon vor einiger
Zeit seinen Wohnsitz nach Berlin verlegt hat. Im Jahr 2007 ließen sie mit
ihrem Debütalbum „The Dark Third“ aufhorchen und sorgten in der
Progressive-/ Art-Rock-Szene für Furore. Nach diesem von Pink Floyd-Flair
durchzogenen Werk flossen in der Folgezeit immer mehr Electropop sowie härtere
Klänge in ihren Sound ein. Das macht ihre Musik so unverwechselbar und
spannend.
Nach einer fast zehnjährigen
Pause starteten sie mit ihrem Album „Eupnea“ überraschend im Jahr 2020
wieder durch. Auf ihrem neuesten Werk „Above Cirrus“, das in diesem Jahr
erschienen ist, kommen wieder mehr die proggigen Klänge zum Zuge. 2022
waren sie zum ersten Mal auf der Loreley beim NOTP, nachdem sie schon beim
ausgefallenen 2020’er Festival gelistet waren.
Aus terminlichen Gründen
(einnehmender Job und zweite Band) konnte die zweite Hauptakteurin von Pure
Reason Revolution, Chloë
Alper, nicht mit auf der Bühne stehen. Als Ersatz wurde Annicke Shireen
gefunden, die neben den Keyboards auch einige Parts gesungen hat. Annicke
machte einen guten Job, kam aber nicht ganz an das Charisma und die Energie
von Chloë heran. Und mit Greg
Jong war auch wieder ein alter Weggefährte an den Gitarren dabei. Vierter
im Bund war Schlagzeuger Ravi Kesavaram.
Das Quartett betrat die
Bühne und machte sofort Alarm mit einem fetten Sound, bei dem die Bässe
des Schlagzeugs in den Reihen direkt vor der Bühne auf dem Brustkorb zu spüren
waren. Nicht nur Musik zum Hören, sondern auch zum Spüren. Dass sich viele
Fans im Publikum befanden zeigte sich schon daran, dass die Briten gleich zu
Beginn mit großem Jubel empfangen wurden. Das liegt sicherlich auch an
ihrem aktuellen, neuen Album.
Jon wohnt ja seit
einiger Zeit in Berlin und so war es nicht verwunderlich, dass er auch
einige Worte in deutscher Sprache an die Besucher/innen richtete. Das förderte
natürlich auch die Sympathien des Publikums.
Das Programm bestand
nicht zum Großteil aus Stücken des neuen Albums „Above Cirrus“ und des
Vorgängers „Eupnea“ – davon waren gerade mal je zwei Stücke im Set
– sondern es wurden vor allem ältere Songs, darunter vier vom grandiosen
Debütalbum „The Dark Third“ gespielt. Damit boten sie besonders
proggige Stücke aus ihrem Repertoire. Das wurde dann auch mit reichlich
Applaus vom Publikum honoriert. Die Band lieferte einen tollen Auftritt ab.
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