The Emerald Dawn
Artrockfestival, Reichenbach, 12.04.2025
 


     

Der zweite Act des Samstags war die britische Band The Emerald Dawn. Hierbei handelt es sich um eine Band, die ein symphonisch-eklektisches Progressive-Music-Quartett mit mehreren Instrumentalisten, die Elemente aus Rock, klassischer Musik, Jazz, Folk und Weltmusik zu einem originellen, unverwechselbaren und aufregenden Sound verbinden - einem Sound, der filmisch, episch, experimentell und kraftvoll ist. Meist eindringlich, oft wunderschön melodisch und immer höchst atmosphärisch, malt die Musik von The Emerald Dawn Bilder oder erzählt Geschichten, die die Fantasie anregen und den Zuhörer auf unvergessliche musikalische Reisen mitnehmen. So erklärt es die Band auf ihrer Internetseite und trifft es damit auf den Punkt.

    

     

In Reichenbach stand die Band aus dem britischen Cornwall in der Besetzung Tree Stewart (Gesang, Keyboards, 12-saitigeAkustikgitarre, Flöte, Jonglage), Ally Carter (Gitarre, Tenor- und Sopransaxophon, Keyboards), David Greenaway (sechsaitiger Bass, Bass) und Tom Jackson (Schlagzeug, Percussion) auf der Bühne. Diese Besetzug hat seit Jahren Bestand.

    

    

Sehr sympathisch war zu Beginn, das Tree Stewart einige Worte auf Deutsch an das Publikum richtete. Sie meinte aber, dass ihr Deutsch „scheiße“ sei (den Eindruck machte das allerdings nicht) und wechselte dann zurück ins Englische.

    

    

Das Programm bestand aus dem kompletten aktuellen Album „In Time“ aus dem Jahr 2023, deren drei Stücke sie aber nicht hintereinander spielten. Dazwischen gab es noch je einen Song vom 2017’er „Visions“ und vom 2021’er „To Touch The Sky“ sowie ein neues Stück.

    

     

Die Musik bestand vorwiegend aus instrumentalen Parts, bei der nur streckenweise mal gesangliche Einschübe von Tree aufkamen. Das Ganze war eine atmosphärische Mischung der oben erwähnten musikalischen Stilistiken. Zu Beginn des Konzertes kam sogar im Stück „And I Stood Transfixted“ eine Spur Floydfeeling (der „Wish You Where Here“-Phase) auf, was durch die Gitarren- und Keyboardarbeit hervorgerufen wurde. Dazu wurden während des Konzertes auf einer rückwärtigen Leinwand Bilder und Videos gezeigt, die einen sehr starken Fantasycharakter hatten. Das passte sehr gut zur Musik des Quartetts, die manchmal auch Soundtrackartige Ausmaße annahm.

    

     

Auf flächigen Sounds breitete die Band ihre herrlich atmosphärischen Melodien aus. Das zeigte sich in Stücken wie „The March Of Time“ mit seinen teilweise an Marschmusik erinnernden Rhythmen, die aber schnell in ein proggiges Umfeld schwenkten oder „Stranger In A Strange Land“. Langsam entwickelten sich diese Longtracks wechselten dann zwischendurch aber auch und in druckvollere Parts.

    

     

    

Besonderer Eyecatcher war dann das Jonglieren mit gläsernen Kugeln, das Tree am Bühnenrand vollführte, während der Rest der Mannschaft dazu die atmosphärische Improvisation „Contact Juggling“ spielte. Neben Stücken ihrer bisherigen Alben hatten sie mit „Under Changing Skies“ auch ein Stück ihres kommenden neuen Albums dabei. Der wunderbare, mehr als 20minütige Longtrack „Out Of Time“ zeigte verschiedene Facetten von anfänglich atmosphärischen, balladesken Progsounds bis hin zu orientalisch/asiatischen Klängen, die vor allem durch das Saxophonspiel und den Rhythmus hervorgerufen wurden.

     

    

Der Applaus des Publikums veranlasste Band und Veranstalter dazu, das mit „The Calling“ noch eine ungeplante Zugabe gespielt werden konnte. Aufgrund der Absage von Vanden Plas war dies auch problemlos zeitlich möglich.

    

    

Die Band kam so gut beim Publikum an, das sich nach dem Konzert schnell eine Schlange vor dem Merchstand bildete. Aufgrund der Kosten, die der Brexit für Bands mit sich bringt, hatten sie aber nur einen kleinen Koffer mit einigen Exemplaren von fünf ihrer CDs dabei. Diese waren schon nach wenigen Minten restlos ausverkauft.

     

    

 
 

 

Setlist

And I Stood Transfixted
The March Of Time
Stranger In A Strange Land
Under Changing Skies
Contact Juggling
Timeless
Out Of Time
The Calling

Stephan Schelle, April 2025

 

Besetzung

Tree Stewart (Gesang, Keyboards, 12-saitigeAkustikgitarre, Flöte)
Ally Carter (Gitarre, Tenor- und Sopransaxophon, Keyboards)
David Greenaway (sechsaitiger Bass, Bass)
Tom Jackson (Schlagzeug, Percussion)  

 

 
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