G.O.L.E.M.
Artrockfestival, Reichenbach, 12.04.2025
 


    

G.O.L.E.M. nennt sich eine italienische Progressive-/Artrockband (nicht zu verwechseln mit einer deutschen Darkmetal Band namens Golem). Die Band, die aus Marco Vincini (Gesang), Marco Zammati (Bass, Basspedal), Emil Quattrini (E-Piano, Mellotron), Paolo Negri (Hammond Orgel, Synthesizer) und Francesco Lupi (Schlagzeug) besteht, bot ein Set, bei dem sie Prog-, Psychedelic-, Art- und Krautrock der 70’er Jahre mit modernen Elementen anreicherten und so die Musik ins Hier und Jetzt transformierten. Marco Vincini ist darüber hinaus auch der Sänger der Marillion Coverband Mr. Punch. Und diese Verbindung hörte man auch an einigen Stellen des Gigs heraus, ohne aber die britische Band zu kopieren.

    

    

     

    

G.O.L.E.M. haben bisher zwei Alben veröffentlicht, aus denen sie Stücke live präsentierten. Los ging es mit „Gathering”, das mit harten, dreckigen Bassriffs begann. Hier zeigte sich schon, dass die Band, die keinen Gitarristen in ihren Reihen hat, mit Marco Zammati einen Mann an der Seite hat, der seinem Viersaiter immer wieder neben rhythmischen Strukturen auch Melodien und Harmonien entlocken konnte. Darüber hinaus sorgte er mit seinem Basspedal für mächtig Druck. Nach wenigen Momenten setzten dann die Keyboards ein, die Mellotron- und Orgelartig durch den Raum zogen und unter anderem nach dem Sound von Barclay James Harvest klangen. Diese harten und weichen Passagen wechselten sich dann fortlaufend ab, was eine klasse Kombination ergab.

    

    

     

    

    

Sie können es aber auch psychedelisch, was sich im Song „Five Obsidian Suns“ zeigte. Hier klangen sie teilweise wie die frühen Pink Floyd (z. B. „Set The Controls ....“). In diesem Song schlug Sänger Marco Vincini dann auch zusätzlich auf die Becken des Schlagzeugs. Der Einsatz von zwei Keyboardern machte auch Sinn, da sich die beiden teilweise die Bälle zuspielten bzw. sie sich an ihren Instrumenten duellierten. Und der Schlagzeuger sorgte darüber hinaus für einen gehörigen Druck.

     

    

    

     

Die Stimme von Sänger Marco Vincini passte perfekt zu der Mischung aus sanften, melodischen und harten Passagen. Zwei Mal ging Marco dann auch ans Schlagzeug um zusätzlich die Becken zu schlagen. Die beiden Marcos (Sänger und Bassist) gingen darüber hinaus im Konzert ordentlich mit und machten richtig Show. So flogen bei den Beiden mehrfach die Mähnen durch die Luft oder es wurde der Mikroständer gewirbelt wie bei großen Rockbands.

    

    

     

    

    

Die Band kam so gut an, dass sie noch eine ungeplante Zugabe spielen musste. Diese bestand aus dem Stück „Devil’s God“ und begann mit einer an Jon Lord bzw. Ken Hensley erinnernden Orgelpasssage. Der Song wandelte sich dann aber schnell in eine andere Richtung, denn nach wenigen Momenten rockte die Band so richtig los. Das war ein würdiger Abschluss dieses eindrucksvollen Konzertes.

     

    

    

     

G.O.L.E.M. waren für mich eine der Überraschungen des Festivals, die das zu früher Stunde schon anwesende Publikum mit ihrem Retrosound, verbunden mit modernen Klängen restlos beeindruckte. Die melodischen Songs begeisterten auch durch lange, traumhafte Instrumentalpassagen. Die Musiker selbst präsentierten sich darüber hinaus sehr sympathisch und nahmen sich schon vor und auch nach ihrem Gig Zeit für die Besucher.

     

    

     

    

 
 

Setlist

Gathering Of The Legendary Elephant Monsters
Mechanical Evolution
The Endless Night Of Reason
Life Between The Lines
Five Obsidian Suns
The Logan Stone
Tale Of The Oblivion Dance
Keeper Of The Oceans Gate
Gravitational Objects Of Light, Energy And Mysticism
Devil’s God

Stephan Schelle, April 2025

 

Besetzung

Marco Vincini (Gesang)
Marco Zammati (Bass, Basspedal)
Emil Quattrini (E-Piano, Mellotron)
Paolo Negri (Hammond Orgel, Synthesizer)
Francesco Lupi (Schlagzeug)  

 

 

 
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