Hauptact des ersten
Tages war die britische Band Atomic Rooster, die 1969 gegründet wurde. Im
Jahr 1975 löste sich die Band dann aber erstmals auf um sich 1980 wieder zu
vereinigen. Aber auch diese Formation hielt nicht lange und so war 1984
erneut Schluss. Ein weiterer Versuch die Band zu reaktivieren scheiterte und
1989 verstarb Gründungsmitglied Vincent Crane. Seit 2016 touren mit der
Genehmigung der Witwe von Vincent Crane Atomic Rooster wieder mit den frühen
Bandmitgliedern Pete French und Steve Bolton.
Bereits beim
Artrockfestival 2023 stand die Band in Reichenbach auf der Bühne. Nachdem Sänger
Pete French nicht mehr dabei ist, trat die Band als Quartett in der
Besetzung Steve „Boltz“ Bolton (Gitarre, Gesang), Adrian Gautrey
(Hammondorgle, Gesang), Shug Millidge (Bass, Gesang) und Paul Everett
(Schlagzeug, Gesang) auf. Die Band hat gerade ein neues Album mit dem Titel
„No More/Rebel Devil“ veröffentlicht, auf dem sich zwei neue Stücke
sowie einige Livetracks befinden. Die Stücke dieses Albums wurden komplett
gespielt und um weitere ältere Songs ergänzt.
Nach dem sehr ruhigen
Set von Abel Ganz ging es zum Ende des ersten Festivaltages wieder
kraftvoller und rockiger zu. Allerdings war Sound nun wesentlich druckvoller
und lauter abgemischt, so dass richtiges Rockfeeling aufkam.
Den Hauptteil des
Gesangs übernahm der neue Mann an den Tasten, Adrian Gautrey. Mit seinen
langen Haaren und dem Outfit wirkte er wie die Inkarnation eines Rockstars
aus den frühen 70’er Jahren. Und auch sein Tastenspiel, sein Gesangsstil
und seine Gestiken wiesen deutlich in diese Richtung und taten dem
Gesamtsound der Band sehr gut. Die Hammondorgel von Polis stand Atomic
Rooster für diesen Auftritt zur Freude von Gautrey zur Verfügung.
Keyboarder Adrian Gautrey gefragt, wie er es fand auf der alten analogen
Orgel von Polis zu spielen, meinte nur: „Es fühlte sich an wie zu
Hause.“
Gleich mit einem
kraftvollen „Sleeping For Years“ starteten die Briten in ihr druckvolles
Set und brachte damit das Publikum gleich auf äußerste Betriebstemperatur.
Die Band zeigte sich während des Gigs in bester Spiellaune. Allen voran
Steve Bolton und Adrian Gautrey. Letzterer ließ seine Mähne mehrfach durch
die Luft wirbeln und verzog dabei verzückt sein Gesicht. Da spürte man die
Intensität und Spielfreude in jedem Moment. Mit „VUG“ hatten sie dann
auch noch eine ziemlich wüste Instrumentalnummer im Programm, die heftig
abging.
Die beiden neuen Stücke
„No More“ und „Rebel Devil“, die sich auf dem neuen Album befinden,
waren ebenfalls Bestandteil ihres Sets. Und diese Stücke passten perfekt zu
den älteren Songs. „No More“ glänzte dabei mit schweren Sounds und
einem treibenden Rhythmus, während „Rebel Devil“ sich als knackiger
Rocker mit Mitsingrefrain herausstellte.
Zum Ende des ersten
Festivaltages sorgten Atomic Rooster mit ihrem knackigen Rocksound noch mal
für Partystimmung im Saal. Nicht nur Veranstalter Uwe Treitinger, sondern
auch die Band freuten sich erneut in Reichenbach aufspielen zu dürfen. So
endete ein gelungener erster Festivaltag.
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