Abel Ganz
Artrockfestival, Reichenbach, 11.04.2025
 


     

Nach drei deutschen Acts wurde es dann international. Den ersten Abendslot belegte die schottische Band Abel Ganz, deren Gründung in die 80’er Jahre zurückreicht. Beeinflusst wurde die Band vom Progressiverock der 70’er Jahre, darunter Bands wie Genesis und Yes. Die Band verlor Anfang der 90’er Jahre ihren Sänger, der zu den Kollegen von Pallas wechselte und löste sich auf. Es dauerte ein paar Jahre, bis sich die Band in neuer Formation reformierte. Ihr Comebackalbum, das 2008 erschien, trägt den Titel „Shooting Albatross“. Auf ihm fuhr die Band ihre Neo-Prog-Wurzeln zurück und setzte mehr auf akustische, folkige und keltische Musik mit rockigen Elementen.

    

     

Ihr aktuelles Album „The Life of The Honey Bee, And Other Moments Of Clarity“ stammt aus dem Jahr 2020, liegt also auch schon wieder eine Weile zurück.. Ein Konzeptalbum, das aus sechs thematisch miteinander verbundenen Stücken besteht, die unsere Beziehung zu Erinnerung und Verlust erforschen. Der Grenzbereich zwischen dem, was war, und dem, was noch kommen wird.

    

    

Auf der Bühne standen – wie auch schon 2023 beim Night Of The Prog auf der Loreley - Mick Mcfarlane (Leadgesang, Gitarren), Dawid Zielinski (Gitarren), Stephen Donnelly (Bass), Alan Hearton (Keyboards) und Denis Smith (Schlagzeug, Percussion).

    

Abel Ganz boten eine Art NeoProg mit sehr melodischem Ansatz. Der Sound war nun perfekt, so dass sich die Stücke bestens entfalten konnten. Das sorgte für eine sehr entspannte Atmosphäre im Saal. Ihr Set bestand im Wesentlichen aus den Stücken, die sie bereits 2023 beim Night Of The Prog gespielt hatten und wurde um den Song „One Small Soul“ erweitert. Der Hauptteil bestand somit aus Stücken ihres aktuellen Albums aus 2020.

    

    

Wie schon auf der Loreley, so startete die schottische Band auch in Reichenbach mit dem dritten Part des Stückes „Obsolescence“ vom 2013’er Album „Abel Ganz“. Hier zeigte sich schon ihr NeoProg-Ansatz, der sich im Umfeld ihrer britischen Kollegen bewegt. Showtechnisch bot die Band allerdings wenig und konzentrierte sich mehr auf die Wirkung ihrer Musik. Dann folgte mit „Unconditional“ ein weiterer Song vom gleichen Album. Dieses Stück präsentierte sich noch proggiger und war mit zahlreichen Soli und herrlichen Melodiebögen durchzogen.

    

Das Titelstück ihres letzten Albums „The Life of The Honey Bee, And Other Moments Of Clarity“ überzeugte neben den Neoprog-Sounds auch durch Klänge, die an Yes und die frühen Genesis erinnerten, was beim Publikum besonders gut ankam.

    

     

Den Song „One Small Soul“ singt Mick Mcfarlane auf dem Album zusammen mit Emily Smith. Da Emily nicht dabei war, lieferte sich Sänger Mick Mcfarlane im Refrain dann den Satzgesang mit ihrer Stimme, die vom Band kam. Das passte aber sehr gut zusammen.

    

Abel Ganz beendeten dann ihr Set mit dem druckvollen Longtrack „Sepia And White“, das zu Beginn eine leicht funkige Note enthielt und dann in einen balladesken Part überging. Die Schotten lieferten einen soliden Auftritt ab, der vor allem bei den Fans des Neoprog die Herzen höher schlagen ließ.

    

    

 
 

 

Setlist

Close Your Eyes
Unconditional
The Life Of The Honey Bee
One Small Soul
Ventura
Sepia And White

 

Stephan Schelle, April 2025

 

Besetzung

Mick Mcfarlane (Leadgesang, Gitarren)
Dawid Zielinski (Gitarren)
Stephen Donnelly (Bass)
Alan Hearton (Keyboards)
Denis Smith (Schlagzeug, Percussion)


 
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