Nach drei deutschen Acts
wurde es dann international. Den ersten Abendslot belegte die schottische
Band Abel Ganz, deren Gründung in die 80’er Jahre zurückreicht.
Beeinflusst wurde die Band vom Progressiverock der 70’er Jahre, darunter
Bands wie Genesis und Yes. Die Band verlor Anfang der 90’er Jahre ihren Sänger,
der zu den Kollegen von Pallas wechselte und löste sich auf. Es dauerte ein
paar Jahre, bis sich die Band in neuer Formation reformierte. Ihr
Comebackalbum, das 2008 erschien, trägt den Titel „Shooting Albatross“.
Auf ihm fuhr die Band ihre Neo-Prog-Wurzeln zurück und setzte mehr auf
akustische, folkige und keltische Musik mit rockigen Elementen.
Ihr aktuelles Album
„The Life of The Honey Bee, And Other Moments Of Clarity“ stammt aus dem
Jahr 2020, liegt also auch schon wieder eine Weile zurück.. Ein
Konzeptalbum, das aus sechs thematisch miteinander verbundenen Stücken
besteht, die unsere Beziehung zu Erinnerung und Verlust erforschen. Der
Grenzbereich zwischen dem, was war, und dem, was noch kommen wird.
Auf der Bühne standen
– wie auch schon 2023 beim Night Of The Prog auf der Loreley - Mick
Mcfarlane (Leadgesang, Gitarren), Dawid Zielinski (Gitarren), Stephen
Donnelly (Bass), Alan Hearton (Keyboards) und Denis Smith (Schlagzeug,
Percussion).
Abel Ganz boten eine Art
NeoProg mit sehr melodischem Ansatz. Der Sound war nun perfekt, so dass sich
die Stücke bestens entfalten konnten. Das sorgte für eine sehr entspannte
Atmosphäre im Saal. Ihr Set bestand im Wesentlichen aus den Stücken, die
sie bereits 2023 beim Night Of The Prog gespielt hatten und wurde um den
Song „One Small Soul“ erweitert. Der Hauptteil bestand somit aus Stücken
ihres aktuellen Albums aus 2020.
Wie schon auf der
Loreley, so startete die schottische Band auch in Reichenbach mit dem
dritten Part des Stückes „Obsolescence“ vom 2013’er Album „Abel
Ganz“. Hier zeigte sich schon ihr NeoProg-Ansatz, der sich im Umfeld ihrer
britischen Kollegen bewegt. Showtechnisch bot die Band allerdings wenig und
konzentrierte sich mehr auf die Wirkung ihrer Musik. Dann folgte mit
„Unconditional“ ein weiterer Song vom gleichen Album. Dieses Stück präsentierte
sich noch proggiger und war mit zahlreichen Soli und herrlichen Melodiebögen
durchzogen.
Das Titelstück ihres
letzten Albums „The Life of The Honey Bee, And Other Moments Of Clarity“
überzeugte neben den Neoprog-Sounds auch durch Klänge, die an Yes und die
frühen Genesis erinnerten, was beim Publikum besonders gut ankam.
Den Song „One Small
Soul“ singt Mick Mcfarlane auf dem Album zusammen mit Emily Smith. Da
Emily nicht dabei war, lieferte sich Sänger Mick Mcfarlane im Refrain dann
den Satzgesang mit ihrer Stimme, die vom Band kam. Das passte aber sehr gut
zusammen.
Abel Ganz beendeten dann
ihr Set mit dem druckvollen Longtrack „Sepia And White“, das zu Beginn
eine leicht funkige Note enthielt und dann in einen balladesken Part überging.
Die Schotten lieferten einen soliden Auftritt ab, der vor allem bei den Fans
des Neoprog die Herzen höher schlagen ließ.
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