Polis ist eine Band aus
dem sächsischen Plauen. Das Quintett hat bisher drei Studioalben sowie ein
Livealbum auf den Markt gebracht. Darauf präsentieren sie eine außergewöhnliche
Mischung von Vintage-Sounds durch alte Verstärker und Instrumente wie eine
echte Hammond B3 Orgel, ausufernden Jams und vor allem sehr poetische Texte,
die durch die Stimme von Christian Roscher getragen werden. Diese
Kombination hat einen hohen Wiedererkennungswert und macht die Band
einzigartig. Musikalisch bewegt sich Polis irgendwo in der Schnittmenge aus
Kraut-, Psychedelic-, Art- und Progressive Rock.
Mit diesem eigenständigen
Sound spielten Polis in der Vergangenheit bereits auf Bühnen wie das Burg
Herzberg Festival, das Aquamaria Festival, das Artrock Festival in
Reichenbach und das Woodstock Forever. Die Band besteht derzeit aus
Christian Roscher (Gesang), Christoph Kästner (Gitarren), Marius Leicht
(Tasteninstrumente, Satzgesang), Andreas Sittig (Bassgitarre, Satzgesang)
und Sascha Bormann (Schlagzeug). In Reichenbach hatten sie quasi ein
Heimspiel, da sie nicht weit entfernt wohnen.
Leider war die Stimme
von Christian Roscher durch eine Erkältung etwas angeschlagen. Wie er
sagte, war seine Stimme bis zum Morgen des Konzertes weg und kam erst im
Laufe des Tages wieder. Das merkte man ihm in einigen Passagen auch an, ohne
dass es aber besonders ins Gewicht fiel. Auf dem Programm standen neben drei
älteren Stücken auch vier Songs vom kommenden Album, das voraussichtlich
im Herbst diesen Jahres erscheinen soll. Aus Zeitgründen – der Zeitplan
hatte sich von Beginn an schon stetig verschoben – mussten aber einige Stücke
entfallen.
Die Band lieferte ein
grandioses Konzert, bei dem aber als einziges Manko der Sound auch noch
nicht optimal war. Das sollte sich erst bei der nächsten Band ändern. Die
neuen Stücke, die auch gleich zu Beginn zu hören waren, zeigten, dass die
Band nochmal einen Qualitätssprung gemacht hat. Die Songs hatten noch mehr
Power und waren noch breiter ausgebaut, als es die bisherigen Veröffentlichungen
aufweisen.
Aber vor allem live
machen Polis eine besonders gute Figur, was ja schon auf ihrem Livealbum
„Unterwegs I“ deutlich zu hören ist. So können sie auf der Bühne ihre
ganze Qualität ausspielen. Das zeigte sich in herrlichen, teils ausufernden
Soli und Instrumentalpassagen. Hier sorgte vor allem der Klang der
Hammondorgel für ein besonderes Feeling.
Beim Stück „Sag
Mir“ ging dann Gitarrist Christoph Kästner so richtig ab. Er wirbelte,
mit seiner Gitarre durch die Luft schwingend, über die Bühne, das es eine
Freude war und für tosenden Applaus sorgte. Eigentlich wartete man förmlich
darauf, dass er - wie viele andere bekannte Gitarristen - seine Gitarre auf
den Bühnenboden oder in die Verstärker schlagen würde. Aber diese Zeiten
sind vorbei und auch so zeigte es die Intensität, mit der er zu Werke ging.
Zum Abschluss spielte
die Band dann noch eine hinreißende Version von „Mantra“. Dazu kamen
alle Musiker zunächst an den Rand der Bühne, um den Anfang A Capella zu
singen, während ein rhythmischer Sound vom Band dazu eingespielt wurde.
Nach einigen Momenten legte die Band dann aber mit einem druckvollen Part
los, um kraftvoll den Gig zu beenden.
Christian meinte am Ende
dass vielleicht morgen die Stimme wieder ok sei und Polis eventuell einen
weiteren Gig spielen würden, da Vanden Plas kurzfristig ausgefallen war.
Das wurde von den Anwesenden mit großer Zustimmung honoriert. Am Samstag
stellte sich aber heraus, dass seine Stimme wieder weg war und somit ein
weiterer Auftritt von Polis nicht möglich war.
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