Polis
Artrockfestival, Reichenbach, 11.04.2025
 


     

Polis ist eine Band aus dem sächsischen Plauen. Das Quintett hat bisher drei Studioalben sowie ein Livealbum auf den Markt gebracht. Darauf präsentieren sie eine außergewöhnliche Mischung von Vintage-Sounds durch alte Verstärker und Instrumente wie eine echte Hammond B3 Orgel, ausufernden Jams und vor allem sehr poetische Texte, die durch die Stimme von Christian Roscher getragen werden. Diese Kombination hat einen hohen Wiedererkennungswert und macht die Band einzigartig. Musikalisch bewegt sich Polis irgendwo in der Schnittmenge aus Kraut-, Psychedelic-, Art- und Progressive Rock.

    

     

Mit diesem eigenständigen Sound spielten Polis in der Vergangenheit bereits auf Bühnen wie das Burg Herzberg Festival, das Aquamaria Festival, das Artrock Festival in Reichenbach und das Woodstock Forever. Die Band besteht derzeit aus Christian Roscher (Gesang), Christoph Kästner (Gitarren), Marius Leicht (Tasteninstrumente, Satzgesang), Andreas Sittig (Bassgitarre, Satzgesang) und Sascha Bormann (Schlagzeug). In Reichenbach hatten sie quasi ein Heimspiel, da sie nicht weit entfernt wohnen.

    

    

     

Leider war die Stimme von Christian Roscher durch eine Erkältung etwas angeschlagen. Wie er sagte, war seine Stimme bis zum Morgen des Konzertes weg und kam erst im Laufe des Tages wieder. Das merkte man ihm in einigen Passagen auch an, ohne dass es aber besonders ins Gewicht fiel. Auf dem Programm standen neben drei älteren Stücken auch vier Songs vom kommenden Album, das voraussichtlich im Herbst diesen Jahres erscheinen soll. Aus Zeitgründen – der Zeitplan hatte sich von Beginn an schon stetig verschoben – mussten aber einige Stücke entfallen.

    

     

Die Band lieferte ein grandioses Konzert, bei dem aber als einziges Manko der Sound auch noch nicht optimal war. Das sollte sich erst bei der nächsten Band ändern. Die neuen Stücke, die auch gleich zu Beginn zu hören waren, zeigten, dass die Band nochmal einen Qualitätssprung gemacht hat. Die Songs hatten noch mehr Power und waren noch breiter ausgebaut, als es die bisherigen Veröffentlichungen aufweisen.

    

    

Aber vor allem live machen Polis eine besonders gute Figur, was ja schon auf ihrem Livealbum „Unterwegs I“ deutlich zu hören ist. So können sie auf der Bühne ihre ganze Qualität ausspielen. Das zeigte sich in herrlichen, teils ausufernden Soli und Instrumentalpassagen. Hier sorgte vor allem der Klang der Hammondorgel für ein besonderes Feeling.

     

    

Beim Stück „Sag Mir“ ging dann Gitarrist Christoph Kästner so richtig ab. Er wirbelte, mit seiner Gitarre durch die Luft schwingend, über die Bühne, das es eine Freude war und für tosenden Applaus sorgte. Eigentlich wartete man förmlich darauf, dass er - wie viele andere bekannte Gitarristen - seine Gitarre auf den Bühnenboden oder in die Verstärker schlagen würde. Aber diese Zeiten sind vorbei und auch so zeigte es die Intensität, mit der er zu Werke ging.

    

     

    

Zum Abschluss spielte die Band dann noch eine hinreißende Version von „Mantra“. Dazu kamen alle Musiker zunächst an den Rand der Bühne, um den Anfang A Capella zu singen, während ein rhythmischer Sound vom Band dazu eingespielt wurde. Nach einigen Momenten legte die Band dann aber mit einem druckvollen Part los, um kraftvoll den Gig zu beenden.

    

     

Christian meinte am Ende dass vielleicht morgen die Stimme wieder ok sei und Polis eventuell einen weiteren Gig spielen würden, da Vanden Plas kurzfristig ausgefallen war. Das wurde von den Anwesenden mit großer Zustimmung honoriert. Am Samstag stellte sich aber heraus, dass seine Stimme wieder weg war und somit ein weiterer Auftritt von Polis nicht möglich war.

    

    

 
 

 

Setlist

Kreis
Berg
Einsamkeit
Leuchtfeuer
Pilger
Danke
Sag Mir
Mantra (a Capella)

 

Stephan Schelle, April 2025

 

Besetzung

Christian Roscher (Gesang)
Christoph Kästner (Gitarren)
Marius Leicht (Tasteninstrumente, Satzgesang)
Andreas Sittig (Bassgitarre, Satzgesang)
Sascha Bormann (Schlagzeug)

 

 


 
  T.P.S.C.-Konzert

 

Abel GanzKonzert