Aphodyl
– autodidakt, authentisch, unkompliziert und voller Spielfreude! Der Spaß
an der Musik ist aphodylisches Gebot! Am 30. April 2010 unter diesem Namen
gegründet, bestand die Band bis 2017 in folgender Besetzung:
Biene (Keyboard, Schlagzeug und Theremin), Holli
(Schlagzeug, Gitarre, Gesang), André (Gitarre) und Arno (Bass). Leider
ist Holli am 14.09.2018 verstorben, ein schwerer Verlust für die Band. Seit
2021 sind Mike am Schlagzeug und Yvi am Mikro dazugekommen.
Inspiriert
wurden Aphodyl von den großen Namen der Psychedelic- und Krautrockära wie
Jane, Pink Floyd, Grobschnitt, Eloy, Hawkwind, Ufo etc. Auf dieser Grundlage
entwickeln sie eigenen Songs, die oft durch ausgiebige Proberaumsessions
entstehen. Daraus entstehen dann teilweise sehr lange Werke wie „Die
Reise“ oder „Time“. Bei Liveauftritten covern sie aber auch gerne mal
Stücke von Jane in ihrem aphodylischen Stil. Und das war dann auch Teil des
Programms in Reichenbach.
Auch
Aphodyl traten in der Vergangenheit schon beim Artrockfestival auf und haben
sich in den Jahren eine feste Fangemeinde erspielt. Legendär sind die seit
Jahren stattfindenden Fahrten mit einem Ausflugsschiff auf der Havel oder
der Spree, bei denen eine mehr als sechsstündige Rockparty gefeiert wird.
Aphodyl hatten vor dem
Konzert nur zwei Mal die Möglichkeit zusammen zu üben. Insofern war vor
dem Konzert eine Nervosität zu spüren, da die Band darüber hinaus das
Konzert mitschneiden wollte. Was sich dann aber zu Beginn des Konzertes
schon herausstellte war, das Aphodyl an diesem Tag eine Sternstunde erleben
sollten. Von Beginn an waren alle voll konzentriert und legten ordentlich
los, so dass sie schon nach wenigen Minuten den Saal rockten und zum kochen
brachten.
Die Rhythmusgruppe aus
Arno und Mike legte den perfekten Grundstein, auf dem Biene dann ihre
Keyboardflächen und -harmonien ausbreitete und André seine grandiosen
Rhythmuslicks und Gitarrensoli legte. Und auch Yvy machte am Mikro eine sehr
gute Figur. Sie hat in den letzten Jahren einen unglaublichen, qualitativen
Sprung gemacht und drückt auf der Bühne mittlerweile eine große
Selbstsicherheit aus. Ich habe Aphodyl schon mehrfach gesehen, aber lange
nicht mehr so gut.
Ihr Set bestand aus
mehrere langen, eigenen Stücken sowie aus einem Jane-Medley, bei dem sie
die Stücke „Daytime“, „Hightime For Crusaders“, „Try To Find“
und „Hangman“ zusammenfassten. In dieses Medley bauten sie dann auch
noch einige Klänge von Kraftwerks „Radio Aktivität“ ein.
Das Publikum wurde von
diesem Sound (beispielsweise beim Song „Magnet“) förmlich in einen
hypnotischen, magnetisch wirkenden Mahlstrom gezogen, der dann in einer
ekstatischen Explosion mündete. Als Abschluss gab es dann noch mit
„Star“ einen Song, bei dem die Worte „auf Wiedersehen“ lauthals vom
gesamten Publikum mitgesungen wurden. Dazu kamen die einzelnen
Bandmitglieder nach und nach an den Bühnenrand um sich vom Publikum zu
verabschieden. Das war ein Gänsehaut treibender Moment.
Aphodyl waren der
absolute Gewinner der ersten beiden Festivaltage, denn bei keinem anderen
Act war die Stimmung so großartig (teils vibrierte der Boden vor der Bühne)
und der Applaus so stürmisch wie bei der Band aus dem Berliner Umfeld.
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