Die deutsche Band Sylvan
hat das Privileg, dass sie sowohl beim Start in 2006 (zusammen mit Seconds
Out, Mostly Autumn und Fish) sowie beim finalen Festival in 2024 zum LineUp
des NOTP-Festivals gehören. Darüber hinaus ist es die Band, die mit sechs
Auftritten (inkl. 2024), die Meisten beim NOTP-Festival absolvierte. Und
Bassist Sebastian Harnack, der zum LineUp von Blind Ego beim Gig im Jahr
2017 zählte, ist damit gar zum siebten Mal dabei.
Die Band gehört spätestens
seit 2002, als sie ihr Album „Artificial Paradise“ veröffentlichte, zur
Speerspitze der deutschen Art- und Progrock-Szene. Sylvan haben schnell
ihren eigenen Stil entwickelt und sind sowohl musikalisch als auch durch den
Gesang von Marco Glühmann sofort zu erkennen. Mit bisher zehn Studioalben
sowie zwei Liveveröffentlichung kann die Band live aus dem Vollen schöpfen.
Das Opus Magnum der Band ist zweifelsfrei ihr 2006 erschienenes Konzeptalbum
„Posthumous Silence“.
Nach ihrem Album
„Home“ aus dem Jahr 2015 war die Band zwar noch live unterwegs, ließ
sich aber bis 2021 Zeit um mit ihrem letzten Studioalbum „One To Zero“
wieder durchzustarten. Zwischen Dezember 2018 und Februar 2023 war dann aber
auch – mit Ausnahme des Auftritts in Reichenbach in 2019 - erst einmal
eine Auftrittspause angesagt. Seither sind sie aber wieder live zu sehen.
Rechtzeitig zum Auftritt auf der Loreley ist am 12. Juli 2024 mit „Back To
Live“ eine weitere Liveveröffentlichung als CD und BluRay erschienen.
Das LineUp ist seit
Jahren konstant und setzt sich aus folgenden Musikern zusammen: Marco Glühmann
(Gesang), Volker Söhl (Keyboards), Sebastian Harnack (Bass), Matthias
Harder (Schlagzeug) und Johnny Beck (Gitarren).
Dass das Publikum Sylvan
liebt zeigte sich schon an den euphorischen Reaktionen, als die Band die Bühne
betrat. Dann lieferten sie ein Set das sich nur durch das fehlende „King
Porn“ von ihrem Set, dass sie auf CD und BluRay unter dem Titel „Back To
Live“ gespielt hatten, unterscheidet.
Die Best Of-Setlist
begann mit dem druckvollen „In Between“ mit der sie nicht nur sich
selbst, sondern auch das Publikum auf Betriebstemperatur brachte. Zunächst
mit einem flächigen Keyboardintro beginnend, startete der Song zunächst
noch recht ruhig und explodiert dann förmlich im Refrain. Dazwischen bauten
sie herrliche Soli ein und zeigten sofort welche Klasse in der der Band
steckt.
„Encoded At Heart“
vom „One To Zero“-Album zeigte sich dann zunächst zart, zerbrechlich
und hoch melodisch, eine weitere Seite von Sylvan. Zum Ende hin steigerte
sich der Song dann in einen hymnischen/voluminösen Part.
Marco erklärte dem
Publikum dass „Given – Used – Forgotten” von ihrem „X-Ray”-Album
stammt, ein Stück, dass sie beim ersten Auftritt auf der Loreley im Jahr
2006 auch im Programm hatten. Das Stück ist ein Liveklassiker der Band, der
die ganze Bandbreite ihres Könnens zeigte.
Und bei dem Fanfavoriten
„The Colors Changed”, der seit Jahren auf keiner Setlist fehlen darf,
ließen die Fans dann bunte Papierschmetterlinge auf die Bühne fliegen, da
hier bei Tageslicht die sonst üblichen Leuchtstäbe keine Wirkung gehabt hätten.
Mit „Go Viral“ (mit
seiner Mixtur aus elektronischen Sounds und kraftvollen Rhythmen) vom
aktuellen Album sowie den wunderbaren Songs „A Kind Of Eden“ von
Posthumous Silence und dessen Titelstück begann dann der Endspurt.
Mit ihren Songs lösten
sie beim Publikum immer wieder Begeisterungsstürme aus. Sylvan zeigten sich
in sehr guter Form und mit viel Spielfreude. Damit unterstrichen sie ihren
Stellenwert in der deutschen und europäischen Szene.
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