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Der kanadische Sänger
und Songwriter (Mitbegründer der Band Your Favorite Enemies) war mit seiner
Band The Long Shadows auf dem Loreleyfelsen der nächste Gast. Auf der Bühne
standen: Alex Henry Foster (Gesang, Gitarren, Moog,
Percussion), Ben Lemelin (Gitarre, Gesang), Jeff Beaulieu (Bass), Sef
Lemelin (Gitarren, Keyboards), Miss Isabel (Keyboards, Klarinette, Trompete,
Flöte, Gesang) und Charles „Moose” Allicie (Schlagzeug).
Im Jahr 2018 erschein
sein erstes Soloalbum unter dem Titel „Windows In The Sky“. Zwei
Jahre später wurde es weltweit veröffentlicht und es folgte 2021 das
Live-Album „Standing Under Bright Lights“, welches im Rahmen eines
Montrealer Musikfestivals für eine CD/DVD-Veröffentlichung aufgezeichnet
wurde. Im Jahr 2023 musste sich Foster einer Herz-OP unterziehen, von
der er aber wieder genesen ist, wovon man sich bei seinem Energie geladenen
Auftritt überzeugen konnte.
Die Musik ist eine
Mischung aus Post-Rock und Dreampop und entfaltet besonders live ihre ganze
Kraft. Auf dem Programm standen Stücke seines Livealbums „Standing Under
Bright Lights“ sowie bisher unveröffentlichte Songs. Alex’ Sprechgesang
erinnerte ein ums andere Mal an Anne Clark, was auch noch dadurch verstärkt
wurde, dass die Stücke elektronisch und hypnotisch wirkten.
Alex Foster und seine
Band boten ein Set, das aus einer Mischung von Postrock und atmosphärischen
Sounds, die manchmal auch ein leicht poppiges Flair mit teils 80’er Jahre
Ambiente verströmte. Im Programm hatten sie einige Longtracks, die gerade
durch die Wiederholungen ihre ganze Wirkung verströmten. Alex strich dabei
mehrfach mit einem Bogen über die Saiten seiner Gitarre oder rieb sie auch
an Verstärker, Monitorbox oder Keyboard.
Ich muss gestehen, dass
ich nach dem tollen Auftritt von Sylvan zunächst nicht wirklich bereit für
den Mix aus Postrock und Dreampop gewesen bin. Erst nach einer Weile
entfaltete sich bei mir diese hypnotische Wirkung, die Alex zusammen mit The
Long Shadows entfaltete. Vor allem live sind seine Stücke, die zu
Longtracks ausgedehnt werden, eine Wucht. Das kann man sehr gut auf dem
Livealbum „Standing Under Bright Lights“ nachvollziehen.
Bei einem Stück
kletterte Alex mitsamt seiner Gitarre, die an einem sehr langen Kabel
angeschlossen war, über das Geländer in den Zuschauerraum. Er ging ein
ganzes Stück - Gitarre spielend - in die Massen und ließ die Gitarre gar
von einem Besucher spielen. Dann ging er, die Gitarre im Zuschauerraum
lassend, wieder zurück auf die Bühne, während danach seine Gitarre von
einem Techniker wieder zurück zu ihm befördert wurde.
Ein großer Moment war
auch die Ansprache von Alex ans Publikum, in der er auf die Geschichte des
Ortes der Loreley hinwies, die im Dritten Reich errichtet wurde und jetzt
ein Ort der Begegnung von Menschen unterschiedlichster Nationen ist. Er bat
die Besucher dieses Gefühl der Gemeinsamkeit, die sich hier entwickelte,
mitzunehmen. Denn nicht die Musiker und Bands seien wichtig, sondern dass
man hergekommen ist und neue Freunde bekommen habe, denn alle auf dem Felsen
hoch über dem Rhein würden eine so positive Ausstrahlung besitzen. Das
habe er deutlich gespürt.
Alex Henry Foster
lieferte, das muss ich im Nachgang sagen, einen hervorragenden Gig ab, der
aus hypnotischen Stücken bestand, die ihre Sogwirkung durch die lang
gezogenen Passagen erhielt. Für manche Besucher lieferte er gar den besten
Gig des Festivals ab, wie ich in Gesprächen erfuhr.
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Setlist
Up Til Dawn
Afraid
The Son Of Hannah
The Hunter (By The Seaside Window)
From The City
Stephan Schelle,
August 2024
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Besetzung
Alex
Henry Foster (Gesang, Gitarren, Moog, Percussion)
Ben Lemelin (Gitarren, Gesang)
Jeff Beaulieu (Bass)
Sef Lemelin (Gitarren, Keyboards)
Miss
Isabel (Keyboards, Klarinette, Trompete, Flöte, Gesang)
Charles „Moose” Allicie (Schlagzeug)
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