Alex Henry Foster
Night Of The Prog XVII, Loreley, 19.07.2024
 


     

Der kanadische Sänger und Songwriter (Mitbegründer der Band Your Favorite Enemies) war mit seiner Band The Long Shadows auf dem Loreleyfelsen der nächste Gast. Auf der Bühne standen: Alex Henry Foster (Gesang, Gitarren, Moog, Percussion), Ben Lemelin (Gitarre, Gesang), Jeff Beaulieu (Bass), Sef Lemelin (Gitarren, Keyboards), Miss Isabel (Keyboards, Klarinette, Trompete, Flöte, Gesang) und Charles „Moose” Allicie (Schlagzeug).

    

     

    

Im Jahr 2018 erschein sein erstes Soloalbum unter dem Titel „Windows In The Sky“. Zwei Jahre später wurde es weltweit veröffentlicht und es folgte 2021 das Live-Album „Standing Under Bright Lights“, welches im Rahmen eines Montrealer Musikfestivals für eine CD/DVD-Veröffentlichung aufgezeichnet wurde. Im Jahr 2023 musste sich Foster einer Herz-OP unterziehen, von der er aber wieder genesen ist, wovon man sich bei seinem Energie geladenen Auftritt überzeugen konnte.

     

    

    

Die Musik ist eine Mischung aus Post-Rock und Dreampop und entfaltet besonders live ihre ganze Kraft. Auf dem Programm standen Stücke seines Livealbums „Standing Under Bright Lights“ sowie bisher unveröffentlichte Songs. Alex’ Sprechgesang erinnerte ein ums andere Mal an Anne Clark, was auch noch dadurch verstärkt wurde, dass die Stücke elektronisch und hypnotisch wirkten.

     

    

     

Alex Foster und seine Band boten ein Set, das aus einer Mischung von Postrock und atmosphärischen Sounds, die manchmal auch ein leicht poppiges Flair mit teils 80’er Jahre Ambiente verströmte. Im Programm hatten sie einige Longtracks, die gerade durch die Wiederholungen ihre ganze Wirkung verströmten. Alex strich dabei mehrfach mit einem Bogen über die Saiten seiner Gitarre oder rieb sie auch an Verstärker, Monitorbox oder Keyboard.

    

     

    

Ich muss gestehen, dass ich nach dem tollen Auftritt von Sylvan zunächst nicht wirklich bereit für den Mix aus Postrock und Dreampop gewesen bin. Erst nach einer Weile entfaltete sich bei mir diese hypnotische Wirkung, die Alex zusammen mit The Long Shadows entfaltete. Vor allem live sind seine Stücke, die zu Longtracks ausgedehnt werden, eine Wucht. Das kann man sehr gut auf dem Livealbum „Standing Under Bright Lights“ nachvollziehen.

     

    

    

Bei einem Stück kletterte Alex mitsamt seiner Gitarre, die an einem sehr langen Kabel angeschlossen war, über das Geländer in den Zuschauerraum. Er ging ein ganzes Stück - Gitarre spielend - in die Massen und ließ die Gitarre gar von einem Besucher spielen. Dann ging er, die Gitarre im Zuschauerraum lassend, wieder zurück auf die Bühne, während danach seine Gitarre von einem Techniker wieder zurück zu ihm befördert wurde.

    

     

    

Ein großer Moment war auch die Ansprache von Alex ans Publikum, in der er auf die Geschichte des Ortes der Loreley hinwies, die im Dritten Reich errichtet wurde und jetzt ein Ort der Begegnung von Menschen unterschiedlichster Nationen ist. Er bat die Besucher dieses Gefühl der Gemeinsamkeit, die sich hier entwickelte, mitzunehmen. Denn nicht die Musiker und Bands seien wichtig, sondern dass man hergekommen ist und neue Freunde bekommen habe, denn alle auf dem Felsen hoch über dem Rhein würden eine so positive Ausstrahlung besitzen. Das habe er deutlich gespürt.

     

     

    

Alex Henry Foster lieferte, das muss ich im Nachgang sagen, einen hervorragenden Gig ab, der aus hypnotischen Stücken bestand, die ihre Sogwirkung durch die lang gezogenen Passagen erhielt. Für manche Besucher lieferte er gar den besten Gig des Festivals ab, wie ich in Gesprächen erfuhr.

    

     

    

 

 
 

Setlist

Up Til Dawn
Afraid
The Son Of Hannah
The Hunter (By The Seaside Window)
From The City

Stephan Schelle, August 2024

Besetzung

Alex Henry Foster (Gesang, Gitarren, Moog, Percussion)
Ben Lemelin  (Gitarren, Gesang)
Jeff Beaulieu (Bass)
Sef Lemelin (Gitarren, Keyboards)
Miss Isabel (Keyboards, Klarinette, Trompete, Flöte, Gesang)
Charles „Moose” Allicie (Schlagzeug)

 

 
  Sylvan-Konzert

 

Arena-Konzert