Erst Ende letzten Monats
war Steve Rothery mit Band beim Midsummer Prog im niederländischen
Valkenburg auf der Bühne, da legt er nur drei Wochen später ein Konzert
beim finalen Night Of The Prog Festival hin. Neben eigenen Stücken sind es
vor allem die alten Songs von Marillion, die regelmäßig bei den Konzerten
zu einer Partystimmung führen. So auch auf der Loreley, wo er nach 2015 zum
zweiten Mal (außerhalb von Marillion) performte.
Neben Steve Rothery
(Gitarren) gehörten noch Dave Foster (Gitarre), Riccardo Romano
(Keyboards), Yatim Halimi (Bass), Leon Parr (Schlagzeug) und Martin Jakubski
(Gesang) zur Band. Steve Rotherys Gitarrenspiel setzt auf Atmosphäre, geht
damit zwar in Richtung David Gilmour und Steve Hackett, hat aber seinen ganz
eigenen Stil. Nicht umsonst wirkte er bei zahlreichen Projekten mit und
verfeinerte sie mit seinen Gitarrensoli. Aktuell ist er dabei mit Thorsten
Quaeschning (Tangerine Dream, Picture Palace Music) ein Album einzuspielen.
Das Set der Steve
Rothery Band variierte nur marginal zu dem Gig in Valkenburg. Das war auch
gut so, denn so hatten sie auch wieder die Highlights aus Marillions Frühphase
mit im Programm, was auf dem Felsen für eine grandiose Stimmung sorgte.
Bevor es aber mit
Marillion-Songs in die Vollen ging, starteten Rothery & Co erst mit den
beiden Instrumentalstücken „Morpheus“ und „Old Man Of The Sea“
seines Soloprojektes. In diesen beiden Tracks kam natürlich sofort
Rothery’s unglaubliches Gitarrenspiel voll zur Geltung.
Danach startete – wie
in Valkenburg – die Marillionstrecke mit „King Of Sunset Town“, was
die Stimmung schon mal anheizte. Mit „Kayleigh“ und „Lavender“ sang
das Publikum dann erstmals richtig mit. Aber so richtig heiß wurde es als
„Heart Of Lothian“ erklang und der Publikumsgesang nun in einer
unglaublichen Lautstärke ertönte.
„This Town“ sorgte
dann für ein rockig/druckvolles Zwischenspiel, bei dem das Publikum in
rhythmisches Klatschen verfiel. Und nach einem Hit aus der H-Ära („Cover
My Eyes“) kam wieder Gänsehaut auf, denn der Song „Slainthe Mhath“
wurde wieder aus tausenden von Kehlen lauthals mitgesungen. Zu „Hooks In
You“ ging dann die Party ab um danach mit „Forgotten Sons“ (ein
Favorit von Steve Rothery) und „The Last Straw“ den offiziellen Teil zu
beenden.
Die geplante Zugabe
musste aber aufgrund des Zeitplans geändert werden und so spielte Rothery
statt „Fugazi“ mit „Suger Mice“ einen weiteren Mitsingsong.
Steve war während des
Spiels anzusehen, wie er mit seiner Musik förmlich eins wurde und entweder
mit geschlossenen Augen in der Musik versank oder einfach nur
freudestrahlend die Atmosphäre auf und vor der Bühne aufsaugte. Martin
Jakubski machte eine gute Performance und interpretierte die Songs
hervorragend. Darüber hinaus bezog er das Publikum immer mit ein und
puschte es immer wieder. Es war auch eine Freude mit anzusehen wie
Keyboarder Riccardo Romano (Ranestrane) hinter seinen Tasten abging und von
dort oben mit dem Publikum gestenreich kommunizierte.
Die Steve Rothery Band
verzauberte den Loreleyfelsen in eine Partymeile mit einem mehrere Tausend
Kehlen umfassenden Chor. Da kam mehrfach Gänsehaut auf. Und genau das
machte das Night Of The Prog Festival aus, diese ausgelassene Stimmung.
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