Solstice
Midsummer Prog Festival, Maastricht, 23.05.2025
 


     

Die britische Band Solstice ist schon lange im Geschäft, denn sie wurde bereits 1980 von Gitarrist Andy Glass und dem Geiger Marc Elton gegründet. Im Jahr 1985 kam dann aber ein Bruch, da sich die Wege der Musiker trennten und Andy als Studiomusiker und Studiotechniker arbeitete. Das brachte ihm auch eine Zusammenarbeit mit Ian Anderson ein, was zum Job des Toningenieurs bei fünf Amerika-Tourneen und Touren durch Europa und Großbritannien mit Jethro Tull führte.

    

     

    

    

     

Musik selbst zu machen lag Andy aber weiterhin im Blut und so gründete er im Jahr 2007 Solstice erneut und veröffentlicht seither regelmäßig Alben und tritt mit der Band auf. In Maastricht standen auf der Bühne: Andy Glass (Gesang, Gitarre), Peter Hemsley (Schlagzeug), Jenny Newman (Violine), Jess Holland (Lead-Gesang), Robin Phillips (Bass), Steven McDaniel (Keyboards), Ebony Buckle (Gesang) und Leoni Jane Kennedy (Gesang, Gitarren). Letztere ist für Dyane Crutcher zur Band gestoßen.

    

    

     

    

Mit Solstice kam nun der Spaß in das Festival, denn was dieses Oktett da auf die Bretter zauberte, ließ keinen Besucher kalt. Alle Musiker/innen versprühten eine unglaubliche Fröhlichkeit und steckten mit ihren mitreißenden Songs sowie der lebhaften Performance jeden auf dem Gelände an.

    

     

    

    

     

Gerade erst Anfang des Jahres ist das neue Solstice-Album „Claan“ veröffentlicht worden, aus dem die Band zwei Stücke spielte. Gleich der Opener „Firefly“ war vom neuen Album und versprühte sofort eine gehörige Portion positiver Energie. Der Groove nahm sofort gefangen und auch die Melodie setzte sich schnell im Ohr fest. Dabei verschmolz die Band verschiedene musikalische Elemente. Perlende elektronische Sounds und auch Grooves, die an Ozric Tentacles erinnerten vermischten sich mit folkartigen Klängen (vor allem durch Jenny Newmans wunderbares Violinenspiel), jazzigen Motiven und rockigen Rhythmen. Darauf setzte Jess Holland ihren eindrucksvollen Gesang, während sie über die Bühne tanzte. Und auch die weiteren weiblichen Gesangsstimmen von Ebony Buckle und Leoni Jane Kennedy machten die Musik zu etwas Besonderem.

    

    

    

     

    

Es folgte mit „Shout“ ein toller Song vom 2020’er „Sia“-Album. Hier ging die Post jetzt richtig ab, denn die Mädels auf der Bühne waren nun kaum zu halten und tanzten und wirbelten förmlich über die Bühne. Nach einem symphonischen Intro ging es dann recht schnell in einen treibenden, fast funkigen Part über, der mit jazzigen Elementen durchzogen war. Es gab auch einige Breaks im Rhythmus, was den Song besonders machte. Der Titel des Stückes wurde von Jess und ihren Sängerinnen förmlich über das Gelände hinaus geschrien. Das war schon beeindruckend.

    

    

     

    

    

Im Stück „Life“ kamen dann einige jazzige Klänge auf, die sich mit Prog und Worldmusic verbanden. Dieses Stück war nach dem treibenden „Shout“ ein wenig ruhiger. Irische Folkmusik war dann durch Jennys Violine Bestandteil von „Mount Ephraim“. Das Highlight des Konzertes war aber eindeutig „A New Day“, das alle in ihren Bann zog. Ein sanftes, ruhiges und atmosphärisches Stück, bei dem Andy und Jess gemeinsam sangen. Zu Beginn nur von der Akustikgitarre begleitet, ging das Stück dann in einen herrlich symphonisch/rockigen Part über. Ein wunderbarer Song, der unter die Haut ging und zum Träumen anregte. Das Gitarrenspiel von Andy erinnerte dabei an Marillions „Somewhere Else“.

    

     

    

    

Andy Glass, Kopf und Komponist der Band, sorgte ein ums andere Mal mit seinem herrlichen Gitarrenspiel für Gänsehaut. Auch wenn man im Land der Coffee-Shops war, so brauchte man doch keine Drogen um gute Gefühle zu bekommen. Dafür sorgten allein die Musiker/innen und hier insbesondere Solstice, die mit ihren Stücken fröhliche Gesichter ins Publikum zauberten.

    

     

    

    

    

 
 

Setlist

Firefly
Shout
Life
Wongle No. 9
Mount Ephraim
A New Day
Morning Light

Stephan Schelle, Juni 2025

Besetzung

Andy Glass (Gesang, Gitarre)
Peter Hemsley (Schlagzeug)
Jenny Newman (Violine, Gesang)
Jess Holland (Lead-Gesang)
Robin Phillips (Bass)
Steven McDaniel (Keyboards)
Ebony Buckle (Gesang, Keyboards)
Leoni Jane Kennedy (Gesang, Gitarren)

 

 
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