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Die britische Band
Solstice ist schon lange im Geschäft, denn sie wurde bereits 1980 von
Gitarrist Andy Glass und dem Geiger Marc Elton gegründet. Im Jahr 1985 kam
dann aber ein Bruch, da sich die Wege der Musiker trennten und Andy als
Studiomusiker und Studiotechniker arbeitete. Das brachte ihm auch eine
Zusammenarbeit mit Ian Anderson ein, was zum Job des Toningenieurs bei fünf
Amerika-Tourneen und Touren durch Europa und Großbritannien mit Jethro Tull
führte.
Musik selbst zu machen
lag Andy aber weiterhin im Blut und so gründete er im Jahr 2007 Solstice
erneut und veröffentlicht seither regelmäßig Alben und tritt mit der Band
auf. In Maastricht standen auf der Bühne: Andy Glass (Gesang, Gitarre),
Peter Hemsley (Schlagzeug), Jenny Newman (Violine), Jess Holland
(Lead-Gesang), Robin Phillips (Bass), Steven McDaniel (Keyboards), Ebony
Buckle (Gesang) und Leoni Jane Kennedy (Gesang, Gitarren). Letztere ist für
Dyane Crutcher zur Band gestoßen.
Mit Solstice kam nun der
Spaß in das Festival, denn was dieses Oktett da auf die Bretter zauberte,
ließ keinen Besucher kalt. Alle Musiker/innen versprühten eine
unglaubliche Fröhlichkeit und steckten mit ihren mitreißenden Songs sowie
der lebhaften Performance jeden auf dem Gelände an.
Gerade erst Anfang des
Jahres ist das neue Solstice-Album „Claan“ veröffentlicht worden, aus
dem die Band zwei Stücke spielte. Gleich der Opener „Firefly“ war vom
neuen Album und versprühte sofort eine gehörige Portion positiver Energie.
Der Groove nahm sofort gefangen und auch die Melodie setzte sich schnell im
Ohr fest. Dabei verschmolz die Band verschiedene musikalische Elemente.
Perlende elektronische Sounds und auch Grooves, die an Ozric Tentacles
erinnerten vermischten sich mit folkartigen Klängen (vor allem durch Jenny
Newmans wunderbares Violinenspiel), jazzigen Motiven und rockigen Rhythmen.
Darauf setzte Jess Holland ihren eindrucksvollen Gesang, während sie über
die Bühne tanzte. Und auch die weiteren weiblichen Gesangsstimmen von Ebony
Buckle und Leoni Jane Kennedy machten die Musik zu etwas Besonderem.
Es folgte mit
„Shout“ ein toller Song vom 2020’er „Sia“-Album. Hier ging die
Post jetzt richtig ab, denn die Mädels auf der Bühne waren nun kaum zu
halten und tanzten und wirbelten förmlich über die Bühne. Nach einem
symphonischen Intro ging es dann recht schnell in einen treibenden, fast
funkigen Part über, der mit jazzigen Elementen durchzogen war. Es gab auch
einige Breaks im Rhythmus, was den Song besonders machte. Der Titel des Stückes
wurde von Jess und ihren Sängerinnen förmlich über das Gelände hinaus
geschrien. Das war schon beeindruckend.
Im Stück „Life“
kamen dann einige jazzige Klänge auf, die sich mit Prog und Worldmusic
verbanden. Dieses Stück war nach dem treibenden „Shout“ ein wenig
ruhiger. Irische Folkmusik war dann durch Jennys Violine Bestandteil von
„Mount Ephraim“. Das Highlight des Konzertes war aber eindeutig „A New
Day“, das alle in ihren Bann zog. Ein sanftes, ruhiges und atmosphärisches
Stück, bei dem Andy und Jess gemeinsam sangen. Zu Beginn nur von der
Akustikgitarre begleitet, ging das Stück dann in einen herrlich
symphonisch/rockigen Part über. Ein wunderbarer Song, der unter die Haut
ging und zum Träumen anregte. Das Gitarrenspiel von Andy erinnerte dabei an
Marillions „Somewhere Else“.
Andy Glass, Kopf und
Komponist der Band, sorgte ein ums andere Mal mit seinem herrlichen
Gitarrenspiel für Gänsehaut. Auch wenn man im Land der Coffee-Shops war,
so brauchte man doch keine Drogen um gute Gefühle zu bekommen. Dafür
sorgten allein die Musiker/innen und hier insbesondere Solstice, die mit
ihren Stücken fröhliche Gesichter ins Publikum zauberten.
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Setlist
Firefly
Shout
Life
Wongle No. 9
Mount Ephraim
A New Day
Morning Light
Stephan Schelle,
Juni 2025
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Besetzung
Andy Glass (Gesang, Gitarre)
Peter Hemsley (Schlagzeug)
Jenny Newman (Violine, Gesang)
Jess Holland (Lead-Gesang)
Robin Phillips (Bass)
Steven McDaniel (Keyboards)
Ebony Buckle (Gesang, Keyboards)
Leoni
Jane Kennedy (Gesang, Gitarren)
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