Muss man über den
amerikanischen Komponisten, Sänger und Multiinstrumentalisten Neal Morse in
der Szene noch ein Wort verlieren? Wohl kaum ein Freund des Progressive
Rocks wird ihn nicht kennen. Ob nun durch seine Mitgliedschaft bei Spock’s
Beard, Transatlantic oder durch seine Soloveröffentlichungen und
Kollaborationen mit anderen Musikern, Morse ist ein Workaholic, der jedes
Jahr gleich mehrere Produktionen veröffentlicht. Darüber hinaus ist er ein
Garant für gute Musik, was sich auch bei dem Auftritt in Maastricht zeigte.
Für das Midsummer Prog
Festival 2025 hatte er sich mit Roine Stolt (The Flower Kings,
Transatlantic), Ross Jennings (Haken), Eric Gillette (Neal Morse Band), dem
niederländischen Schlagzeuger Collin Leijenaar (Kayak, Affector), Bassist
Jonas Reingold (ex-Flower Kings, Karmakanic) und Francis Norman (Violine)
befreundete Musiker an die Seite geholt. Eine herausragende Formation wie
sich herausstellen sollte.
Das Set begann mit drei
Stücken, bei denen Neal allein auf der Bühne stand und sich nur an der
Akustikgitarre begleitete. Nach dem wunderbaren „Shine“ war dann bei
„Manchester By The
Sea“ Chorgesang angesagt, denn das Publikum sang den Refrain
lautstark mit. Violinist Francis Norman kam dann zu dem Flying
Colors/Transatlantic-Doppel „The Storm/Whirlwind“ auf die Bühne und
begleitete Neal bei dieser Akustikversion. Auch in dieser reduzierten
Fassung stellte sich Gänsehaut ein. „Leavn’ California“ widmete Morse
seiner Ehefrau, die auch in Maastricht anwesend war. Jetzt kamen auch Ross
Jennings, Eric Gilettte, Jonas Reingold und Collin Leijenaar mit auf die Bühne
und es wurde rockiger.
Zum Cookies-Cover „On
Bradway“, dessen Melodie den Proggies wohl besser durch Genesis „The
Lamb Lies Down On Broadway“ bekannt sein dürfte, kam nun auch noch Roine
Stolt mit hinzu. Dieses Sextett präsentierte eine proggige Version von
„On Broadway“, die mit jazzigen und folkigen (letzteres durch die Violine)
Elementen ergänzt wurde. Eine grandiose Version. Dem schloss sich dann noch
eine Coverversion des Genesis-Klassikers „Carpet Crawlers“ an.
Neal war ja viele Jahre
in der Band Spock’s Beard und so ist es auch nicht verwunderlich, das auch
ein Song dieser Band ins Programm fand. „Wind At My Back“ vom
„Snow“-Album sorgte an diesem Abend für ausgelassene Stimmung, bei der
wieder lauthals mitgesungen wurde.
Und wenn sich schon eine
Hälfte von Transatlantic auf der Bühne eingefunden hat, dann ist natürlich
klar, dass auch von dieser Band etwas gespielt werden musste. Und so endete
der offizielle Teil mit „We All Need Some Light“. Das sorgte für
Begeisterungsstürme. Die Band ließ nach diesem Stück auch nicht lange auf
sich warten und gab mit „ Stranger In Your Soul“ einen weiteren Songs
von Transatlantic zum Besten.
Neal Morse & Friends
sorgten für einen grandiosen Abschluss des ersten Festivaltages, bei dem
sich die Highlights nur so aneinander reihten.
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