Shades Of Dawn Live
Shades Of Dawn
(1. Wuppertaler Krautrockfestival 06.09.2008)


Die Düsseldorfer Formation Shades Of Dawn, die im Laufe ihres Bestehens schon einige Besetzungswechsel hinter sich hat, war dann als zweites an der Reihe. Als Gründungsmitglieder, der in 1994 gegründeten Band, sind heute noch Sänger und Gitarrist Hans Jürgen Klein, Keyboarder und Sänger Peter Schneider sowie Schlagzeuger und Sänger Christopher Struwe mit von der Partie. In den letzten Jahren sind neu hinzugekommen der Bassist Klaus Lohr und der zweite Keyboarder und Saxophonist Bernhard Marx. In dieser fünf Mann starken Formation traten sie auch in Wuppertal an, allerdings ohne dass Bernhard sein Saxophon auspackte.

    

    

Bisher existieren mit „The Dawn Of Time“ und „From Dusk Till Dawn“ zwei Alben der Band, die allerdings älteres Material beinhalten und in anderer Besetzung eingespielt wurden. Da mich diese Alben, die neben Krautrock vor allem Elemente des Progrocks aufweisen, bisher nicht so ganz überzeugen konnten, war ich etwas skeptisch von dem, was mich live erwarten würde. Die Fünf überzeugten mich aber schon nach wenigen Minuten mit den Liveversionen von Stücken der beiden zuvor genannten Alben, sowie zwei neuen Stücken, die auf dem kommenden Album (voraussichtlich in 2009) erscheinen werden.

    

    

Mit ihrem sehr proggigen Stil, den sie unter anderem auch mit recht symphonischen Parts würzten und der u. a. auch durch die beiden Keyboards sehr an frühe Phasen von Bands wie zum Beispiel Genesis oder Camel, aber auch an Uriah Heep erinnerte, konnten sie voll beim Publikum punkten, was sich von dem Auftritt sehr angesprochen fühlte.

                   

    

Sehr schöne Soli, druckvolle Passagen (vor allem durch die Rhythmussektion um Schlagzeuger Christopher Struwe und Bassist Klaus Lohr) sowie der für meinen Geschmack ausgereiftere Gesang machten den Auftritt zu einem richtigen Genuss. Wie es sich für guten Prog gehört durften auch die Tempowechsel in den gut arrangierten Stücken nicht fehlen. Neben diesen positiven Eindrücken hatte ich darüber hinaus das Gefühl, als würden sich die Melodien der Liveversionen viel besser in meinen Gehörgang einnisten, als es die der Alben schaffen.

    

                   

Shades Of Dawn lieferten einen wirklich tollen Auftritt ab, aufgrund dessen ich mich mit ihren bisherigen Veröffentlichungen noch einmal intensiver beschäftigen werde. In jedem Fall bin ich aber auf das neue Album gespannt, denn die bisher unveröffentlichten Stücke wie das viertelstündige „Empty Vessels“ oder das mehr als zehnminütige „Battle Won And Lost“ machen Appetit auf mehr.

    

    

Setlist

Plenty Of Gold
The Silent Death Of A Mother’s Heart
Toccata con fuoco
Ulysses Rollercoaster
Empty Vessels
Battle Won And Lost
Thunder

Stephan Schelle, 07.09.2008

Baumstam

  Birth Control