R P W L
Night Of The Prog XI, Loreley, 24.07.2022
 


    

Die aus dem bayrischen Freising stammende Band RPWL muss wohl keinem Prog-/Artrockfan mehr vorgestellt werden, gehört sie doch seit Jahren zur Speerspitze dieses Genres innerhalb unseres Landes. Yogi Lang und Kalle Wallner sind noch die einzig verbliebenen Gründungsmitglieder der Band, die ihren Namen aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen ihrer Gründungmitglieder geformt hat. Neben diesen beiden gehören aber auch Schlagzeuger Marc Turiaux und Keyboarder Markus Jehle seit langem zum LineUp der Band. Neu an den „dicken Seiten“ ist Markus Grützner.

    

     

    

RPWL, die in ihrer Musik sowohl Pink Floyd (sie begannen als Pink Floyd-Coverband und spielen hin und wieder auch immer mal wieder ein Floyd-Set) als auch Manfred Man’s Earthband und die Beatles stilistisch in ihren Sound einfließen lassen, haben seit langem einen eigenen Stil entwickelt, der sie so beliebt beim Publikum macht. Sie hatten es absolut verdient als Co-Headliner am Sonntagabend die Bühne zu entern, da sie live immer eine Bank sind.

    

     

    

Ihr Set bestand aus Stücken von fünf ihrer Alben sowie zwei Coverversionen (jeweils eines von Syd Barrett und Pink Floyd). Das gleich zu Beginn des Konzertes schon mit „Hole In The Sky“ begonnen wurde, überraschte sehr, denn dieses Stück ist ein Klassiker der Band, der live immer abgefeiert wird. Das war dann auch beim NOTP so und die Band baute so schnell einen Kontakt zum Publikum auf. Schon hier wurde deutlich, dass Kalle an diesem Tag den Kontakt zum Publikum suchte, denn er kam ein ums andere Mal für ein Gitarrensolo auf den Laufsteg nah an die Festivalbesucher heran. Und seine traumhaften Soli lieferte er an diesem Abend zuhauf.

     

    

     

Nach diesem genialen Opener kam dann eine vier Songs umfassende Strecke, in der RPWL`s aktuellstes Studioalbum „Outer Space“ Berücksichtigung fand. Die Stücke vom neuen Album zeigten, dass sie auch ein großes Livepotenzial besitzen.

    

    

    

Der Song „3 Lights“ vom „World Through My Eyes“-Album bewies erneut, welch schöne Melodien, die unter die Haut gehen, RPWL schreiben können. Dann folgte mit „Opel“ das erste Cover, das vom ehemaligen Pink Floyd-Sänger und Gitarristen Syd Barrett stammt. Wie immer passte auch dieses Stück perfekt in den Gesamtsound von RPWL, die das Stück in einer langen Version zu ihrem eigenen machten.

     

    

    

Aus leider immer noch aktuellem Anlass spielten RPWL dann mit dem Bob Dylan Song „Masters Of War“ einen Song, den sie schon auf ihrem Album „The RPWL Experience“ neu musikalisch eingekleidet hatten. Dann folgte mit „Cymbaline“, ein ebenfalls von RPWL gern gespieltes Pink Floyd-Stück. In diesem Stück, bei dem Kalle auch wieder grandiose Gitarrenparts spielte, sorgten Markus und Yogi an den Tasten für Gänsehautmomente. Den Abschluss bildete dann der Song „Unchain The Earth“, den die Band in einer sehr druckvollen Variante spielte. Das ging richtig gut ab.

    

    

    

Da der Soundcheck etwas länger gedauert hatte und die Improvisationen bei „Cymbaline“ auch etwas ausufernder waren, konnte der Fan-Hit „Roses“, aufgrund der vorangeschrittenen Zeit, leider nicht mehr gespielt werden. Das ist sehr schade, denn der Song hätte nochmal tausende von Kehlen zum Singen gebracht.

    

    

    

Herausheben möchte ich an dieser Stelle auch noch die beiden Backgroundsängerinnen Carmen „TANYC“ Tannich und Caro von Brünken, die beide durch ihren Gesang den Sound noch einmal untermauerten. Markus und Yogi waren wieder sehr souveräne und Ruhe ausstrahlende Pole, die aber in den Soli, die sie teilweise auch gemeinsam bestritten wurden, wieder unglaubliche Sounds raushauten. Und Marc ist einfach ein unaufgeregter und sehr effektiv spielender Schlagzeuger. Der neue Basser, Markus Grützner, wirkte noch etwas zurückhaltend, lieferte aber zusammen mit Marc ein sehr gutes Rhythmus-Grundgerüst.

    

     

    

RPWL bewiesen bei ihrem dritten Auftritt auf der Loreley welch hohen Stellenwert sie in der Szene besitzen und belohnten sich mit einem grandiosen Auftritt.

    

    

     

    

 
 

Setlist

Hole in the Sky
A New World
Light of the World
Not Our Place to Be
What I Really Need
3 Lights
Opel
Masters of War
Cymbaline
Unchain the Earth

Stephan Schelle, August 2022

Besetzung

Yogi Lang (Gesang, Keyboards)
Kalle Wallner (Gitarren)
Markus Jehle (Keyboards)
Markus Grützner (Bass)
Marc Turiaux (Schlagzeug)
Caro von Brünken (Backgroundgesang)
Carmen Tannich (Backgroundgesang)


 
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