Mit der britischen Band
Colosseum stand dann eine weitere Institution aus dem Rockbereich auf der Bühne.
Die britische Jazz-/Bluesrockband wurde von Schlagzeuger Jon Hiseman und dem
Saxophonisten Dick Heckstall-Smith gegründet, die zusammen bei der Graham
Bond Organization und auch bei John Mayall’s Bluesbreakers gespielt
hatten. Beide Gründungsmitglieder sind leider schon vor einigen Jahren
verstorben und so sind Sänger Chris Farlowe, Bassist Mark Clarke und
Gitarrist Clem Clempson die ältesten noch verbliebenen Mitglieder, die seit
1969 bzw. 1970 dabei sind. Zwischen 1971 und 1994 war dann für die
„Originalbesetzung“ erst einmal Pause (Von 1975 bis 1978 agierte
Colosseum II unter der Regie von Jon Hiseman).



Nach Hisman’s Tod
erhielten Farlow, Clempson und Steed die Namensrechte an Colosseum und können
seither weiter unter diesem Namen auftreten. Wie lange das aber sein wird,
die Herren sind ja auch schon im gesetzten Alter, ist nicht abzusehen und so
war ihr Auftritt beim NOTP für die anwesenden Besucher ein Erlebnis.
Herausragende Veröffentlichungen waren das 69’er Studioalbum „Valentyne
Suite“ und das 71’er Live Album „Colosseum Live“, die zeitlose Musik
boten. In 2022 ist gerade ein neues Studioalbum unter dem Titel
„Restoration“ erschienen.



Die Band um Chris
Farlow, der im Oktober 2022 seinen 82. Geburtstag feiern kann, sowie die
beiden 72 Jahre alten Clem Clempson und Mark Clarke, war in bester
Spiellaune und bot ein klasse Set. Zwar wirbelte Chris Farlow, der noch
immer bestens bei Stimme ist, aufgrund seines Alters nicht über die Bühne,
schien aber mit Clem Clempson die Fäden in der Hand zu haben. Das zeigte
sich darin, dass er einige Male Handzeichen gab oder den Musikern
sympathisch/kritisch auf die Finger sah.


Ein bewegender Moment
kam, als die „Valentyne Suite“ angekündigt wurde. Dieses Stück
widmeten sie – wie Clem Clempson erklärte - der erst in diesem Jahr
verstorbenen langjährigen Weggefährtin und Saxophonistin Barbara Thompson.



Musikalisch boten
Colosseum straighten Rock mit Blues- und Jazzeinflüssen. Ein tolles Konzert
einer immer noch relevanten Rockinstitution.



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