Robert Cray
Internationales Bluesfestival, Schöppingen, 19.05.2024
 


    

Viele sind wegen ihm in das Münsterland gepilgert. Seine musikalische Laufbahn begann in den frühen 80ern und er hat von da an schrittweise seinen unverkennbaren Stil entwickelt, der sowohl traditionellen Blues als auch moderne Funk- und Soul-Elemente stark verknüpft. Darüber hinaus sind dabei seine ausdrucksstarke Gitarrentechnik und der darin eingebettete gefühlvolle Gesang von eindringlichen Texten sein Markenzeichen.

    

Seine Geschichten haben oft soziale und persönliche Themen, die er Live auch gerne mit einem kurzen Vorwort zum Publikum einleitet, auch hier in Schöppingen. Robert’s Karriere entwickelte sich, zwei Jahrzehnte früher, ähnlich wie die von Joe Bonamassa, der auch innerhalb eines Jahrzehnts Kometenhaft aufstieg und sich zu einer Schlüsselfigur in der US-Blues-Szene etablierte, massenhaft erfolgreiche Alben veröffentliche, dutzendfach Preise einheimste und gern gesehener Mitspieler in vielen Konstellationen mit den berühmtesten Blues-Stars weltweit wurde. Mit vielen haben sogar beide Musiker zusammengearbeitet, Geschichten können sich eben wiederholen, manchmal sogar fast haargenau.

    

    

Damit habe ich nicht mehr gerechnet, meinen sehr verehrten Blues-Held Robert Cray mal Live in Deutschland erleben zu dürfen und dann sogar noch in so einem fantastischen Rahmen. Auf seiner weltweiten Groovin' 50 Years Tour macht er erfreulicherweise auch Station im Blues-Mekka Schöppingen nur eine Stunde Anreise von meiner Heimat entfernt. Der einzige echte Wolkenbruch der zwei Festivaltage, verbannte das US-Allstar-Quartett, immerhin hat Robert die zwei erfahrenen Weggefährten Dover Weinberg (Keyboards) und Richard Cousins (Bass) zur weltweiten Ochsen-Tour überreden können, in den hinteren Teil der Bühne. Wer aber das Privileg hat erste Reihe zu stehen, eine nette Besucherin bugsiert mich dorthin, der sieht dennoch die sprichwörtliche Magie von Roberts Spielweise, er unterhält sich tatsächlich mit seiner Gitarre. Die Mimik verrät deutlich, dass er einen Song nonverbal weitersingt und dazu der Gitarre die passenden Töne entlockt. Hier zeigt sich wie stark der Blues in ihm ist und das auch noch nach fast 50 Jahren.

    

Darüber zu lesen oder hören ist die eine Seite, die vierköpfige Band in Aktion, seine meisterhafte Gitarrenarbeit und dabei seine charismatische Vokalarbeit hautnah mitzuerleben, eine andere. Bis hierhin schon einmal ein großes Kompliment an den Veranstalter, die gut gelaunten Besucher und das Wetter, aber auch der Ausklang des Festivals hat es dann in sich.

    

 
 

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