Den
Beginn machte die aus Iserlohn stammende Band Pee Wee Bluesgang mit einem
gut einstündigen Set. Zu einem recht ausufernden Intro betrat die Band um Sänger
Richard Hagel und Gitarrist Thomas Hesse die Bühne, die mit einem riesigen
deutschen Banner geschmückt war. Neben den beiden Urgesteinen der Formation
gehören seit geraumer Zeit der Bassist Andreas Müller sowie Schlagzeuger
Martin Siehoff zum LineUp. Neu in der Band ist Keyboarder Daniel Geist.
Diese
fünf Musiker legten mit dem Stück „Armageddon“ gleich mal recht rockig
los, denn der Song gehört klar zu den kraftvollsten der Band. Damit
brachten sie das Publikum, das sich schon zahlreich in der Höhle vor der Bühne
versammelt hatte, auf Betriebstemperatur. Während bei „Armageddon“ der
Rock im Vordergrund stand, wurde bei den älteren Songs der Bluesrock
herausgekehrt. Bemerkenswert ist aber dass Sänger Richard Hagel mit gut 69
Jahren immer noch eine sehr gute Figur auf der Bühne macht. Sowohl
stimmlich, wie auch showmäßig ist er der perfekte Frontman für die Sauerländer
Bluesrocklegende (die Pee Wees sind die älteste Bluesrockband
Deutschlands).
Das
Alter ist aber mit Richard Hagel und Bandgründer Thomas Hesse gütlich
umgegangen, denn von Alterserscheinungen war auf der Bühne nichts zu
bemerken. Souverän und mit einer gehörigen Portion Spielfreude gaben sie
einen Querschnitt ihres Repertoires. Mit „Dust My Broom“ hatte die Band
einen Klassiker am Start, mit dem sie auch bei ihrem 1981’er Auftritt beim
Rockpalast glänzen konnten. Richard erinnerte zu Beginn des Songs daran,
denn der Mitschnitt des Rockpalast-Auftrittes ist gerade erst bei Sireena
Records erschienen.
Die
Band spielte ausgezeichnet und doch muss neben Thomas Hesse, der mal wieder
unter Beweis stellte, welch begnadeter Gitarrist er ist, der Mann am Bass,
Andreas Müller, hervorgehoben werden. Bei dem Song „Tikki Bar“, das
aufgrund des engen Zeitplanes in gekürzter Form gespielt werden musste (der
Song knackt bei Liveauftritten schon mal die 20-Minuten-Marke), baute
Andreas ein mitreißendes Bass-Solo ein in das unter anderem Elemente aus
Iron Butterfly’s „In-A-Gadda-Da-Vida“, The Doors „Riders On The
Storm“ auch Sounds von Cream eingebunden wurden.
Den
Abschluss bot die Band dann mit einer mitreißenden Version von Jimi
Hendrix’ „Hey Joe“. Zunächst startete Daniel mit fetten, proggigen
Keyboardsounds als Intro auf die dann Thomas einen atmosphärischen
Gitarrenpart setzte, was sehr an Bands der Marke Pink Floyd erinnerte. Nach
wenigen Minuten wechselte das Stück dann in einen bluesdurchtränkten
Rocksong, aus dem sich die bekannten Motive des Hendrix-Stückes schälten.
Richard
sang das Stück recht dreckig, was ihm auch eine gewisse Rauheit verlieh.
Thomas Hesse zeigte vor allem in diesem Stück welch Könner er an den sechs
Saiten seines Instrumentes ist. Und wenn man ein Stück von Hendrix spielt,
dann dürfen natürlich auch gewisse Showweinlagen nicht fehlen. So spielte
Hesse die Gitarre hinter dem Rücken und bearbeitete die Saiten seiner
Gitarre zum Schluss auch mit den Zähnen. Die Pee Wee Bluesgang war der
perfekte Opener für das gut besetzte Festival.
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