Die schwedischen Progmetaller von Opeth
sorgten dann für den Abschluss des Festivals in dem sie über fast zwei
Stunden einen Streifzug aus ihrem umfangreichen Repertoire boten. Der Fokus
lag bei der Band - um Mastermind Mikael Akerfeld - aber klar auf der
Metal-Seite. So fragte Akerford zu Beginn des Konzertes auch zu Recht „Was
ist eigentlich Progressive?“ Und diese Frage ist ja nun wirklich schwer zu
beantworten.
Sowohl Songs vom aktuellen Album „Heritage“
wie auch den älteren Alben standen auf dem Programm von Mikael Akerfeld
(Gesang, Gitarren), Martin Mendez (Bass), Martin Axenrot (Schlagzeug),
Frederik Akesson (Gitarre) und Joakim Svalberg (Keyboards). Vor allem bei
den Metalfans kamen ihre heftigen Stücke aus den Death-Metal-Tagen gut an.
Da verfiel Akerfeld dann auch streckenweise in einen heftigen Growlgesang.
Aber auch herrliche Balladen, Progrock- und sogar ein Psychedelic Rocksong
befanden sich im Programm und zeigten, welche Bandbreite die Band in der
Lage ist abzudecken. Und doch war der Auftritt von Opeth nicht ganz so
druckvoll wie der von Devin Townsend, da die Stücke variantenreicher
angelegt waren.
Im Stück „Demon Of The Fall“ griff
Akerfeld dann zur 12saitigen Akustikgitarre und auch Frederik Akesson nahm
eine Akustische zur Hand, während Schlagzeuger Axenrot sich als
Perkussionist betätigte. In diesem tollen Stück tauchte dann sogar – vor
allem aufgrund der Perkussion – ein arabischer Touch in der Musik der Band
auf.
Den krönenden Abschluss boten die Schweden
dann in ihrer Zugabe mit dem Titelstück ihres Erfolgsalbums „Blackwater
Park“ aus dem Jahr 2001. Mit diesem Stück wurden die Rufe der Fans erhört.
Auch wenn Opeth einiges spielte, was in
den Progressive-Bereich und hier vor allem in die Progressive-Metal-Ecke
gehört, so war der Stoff über weite Strecken doch sehr hart angelegt, da
Songs im Set auftauchten, die aus ihrer Death-Metal-Zeit stammten. Den
meisten Fans gefiel das aber, denn das Gelände hoch oben über dem Rhein war
noch sehr gut besucht und so verließen nur wenige den Felsen vorzeitig.
Das
zeigt auch, dass das Konzept aufgeht, die unterschiedlichsten Spielarten des
„Prog“ auf einem Festival zu vereinen. Allerdings muss die Frage erlaubt
sein, ob der Anteil des typisch progressiven dadurch nicht leidet. An dieser
Frage werden sich sicher die Geister scheiden. Auf der anderen Seite bringt
die Vielschichtigkeit der Künstler immer wieder Aha-Effekte, persönliche
Entdeckungen und macht das LineUp einfach spannend und zukunftssicher.
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