Am Abend des zweiten Tages wurden dann
noch härtere Geschütze aufgefahren. Den Beginn machte das Devin Townsend
Project, das nach ihrem Mastermind und Gitarrenprofessor Devin Townsend benannt ist. Ursprünglich besteht das Project aus vier Musikern,
auf der Loreley traten neben Devin Townsend (Gesang, Gitarren) aber nur Ryan
van Poederooyen (Schlagzeug) und Mike Young (Bass) auf. Dave Young war
verhindert, was zwei Fans dazu verleitete eine Pappfigur in Lebensgröße mit
Dave’s Bild anzufertigen und an den Zuschauerrand zu stellen. Devin, der
dies sah, ließ die Figur kurzerhand auf die Bühne holen und so war Dave’s
Konterfei während des ganzen Auftrittes teil der Bühnenshow.
Devin eilt seinem Kumpel zu Hilfe, der vom
Wind umgestoßen wurde!
Der erste Ausflug zum Publikum
Der aus Kanada stammende Townsend legte
gleich los wie die Feuerwehr. Wow, was war das für ein Konzert und eine
Präsenz, die er da an den Tag legte. Devin sprühte von der ersten Sekunde an
voller Energie und Spielfreude, dabei kamen ihm seine Entertainerqualitäten
deutlich zu Hilfe. Immer wieder suchte er den Blickkontakt zu einzelnen Fans
und kommunizierte durch Gesten oder Worte mit einzelnen Personen oder gleich
ganzen Gruppen. Er zog Grimassen und unterstrich mit seinen Gesten diese
unglaubliche Vorstellung. Es war ein Wahnsinnskonzert, das seinesgleichen
sucht, das er da auf der Bühne abbrannte.
Zum Leidwesen der Ordner, Devin kann's
nicht lassen und geht schon wieder zu seinen Fans
Mehrfach ging er an den Rand der
Absperrungen und ließ sich von den Fans anfassen und kommunizierte wieder
per Gestik, während er weiter auf seiner Gitarre spielte. Die Ordner vom
Security-Dienst hatten alle Hände voll mit ihm zu tun und kamen ein ums
andere Mal bei diesem Energiebündel ins Schwitzen.
Drei junge Fans, die mitten im Publikum
standen, hatten sich die drei Buchstaben DTP (die Initialen des Projektes)
auf die Brust gemalt. Diese winkte Devin heran und gab ihnen die Anweisung
über die Absperrung zu klettern und auf die Bühne zu kommen. Die Ordner, die
dieses aus Sicherheitsgründen nicht zulassen konnten, wurden förmlich durch
die Vehemenz von Townsend bzw. seines Managements überrumpelt. Die drei
Jungs kamen also auf die Bühne durften Headbangen und bekamen als Lohn gar
einen Kuss von Devin auf den Bauch. Von Devin’s Handlungen waren die
Besucher förmlich geflasht und konnten nicht anders als fasziniert zusehen.
Wer kann diesem Gesichtsausdruck schon
widerstehen?
Die Musik, die Devin spielte war unter
anderem von seinen letzten beiden Alben „Epicloud“ und „Deconstruction“
sowie von älteren Scheiben. Die drei Musiker entwickelten eine ungeheure
Dynamik und Kraft auf der Bühne, unterstützt von einigen eingespielten
Sounds, die aufgrund Dave’s Fehlen nicht kompensiert werden konnten.
Schlagzeuger Ryan van Poederooyen verrichtete an diesem Abend förmlich
Schwerstarbeit. Er trommelte sich an diesem Abend im wahrsten Sinn des
Wortes die Seele aus dem Leib und auch Bassist Mike Young stand dem in
nichts nach. Die Hauptfigur war aber unumstößlich Devin Townsend.
Unterstützt wurde das Konzert von tollen Animationen auf einer riesigen
Leinwand im Rückraum. Leider war es während des Konzertes noch so hell, dass
die Animationen nicht wirklich zu sehen waren, sondern nur schemenhaft von
der Bühne strahlten.
Ab jetzt wird gehaedbangt !!!
Es ist unfassbar und mit Worten nicht zu
fassen, was diese Drei da auf die Bühne zauberten. Auf CD kommt ja schon ein
ziemlicher Druck rüber, aber verglichen mit einem DTP-Konzert sind die
Konserven lediglich ein Kindergeburtstag. Und das lag vor allem auch Devin’s
Präsenz. Der Mann ist lebendiges Dynamit!!!!
Und noch eine Runde Fans aufmischen!
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