Den Anfang machte gegen 15.00 Uhr die
deutsche Band Noetics, das sind fünf junge Musiker aus Hannover. In der
Besetzung Ole Ohlendorf (Keyboards, Synthesizers), Christian Schmidt
(Perkussion), Christoph Majewski (Gitarre), Patrick Wurster (Schlagzeug)
und Arne Borchard (Bass) traten sie in Northeim auf. Auf ihren Alben
werden sie noch um weitere Gastmusiker verstärkt.
Diese fünf jungen Musiker
präsentierten einen Mix aus treibenden Rhythmen, elektronischer,
spacartiger Musik, Dub, psychedelischem Trance, Jazz, Reggae und
weiteren stilistischen Elementen. Obwohl, so jung ist die Band dann wohl
doch nicht, denn erste Veröffentlichungen reichen bereits bis ins Jahr
1998 zurück. Diese instrumentale Mixtur spickten die fünf mit vielen
Soli, wobei sich Gitarrist Majewski und Keyboarder Ohlendorf des öfteren
die Bälle zuspielten. Dabei gingen sie so geschickt zu Werke, dass man
nicht immer auseinander halten konnte, wer denn nun gerade für welchen
Sound verantwortlich war.
Ihre Instrumentalstücke fingen meist
noch recht ruhig an und bauten sich dann durch hypnotische Sounds und
Rhythmen immer weiter auf. Sie lagen stilistisch sehr nahe im Umfeld der Ozric Tentacles oder auch
von Korai Örom. Allerdings waren die Stücke nicht
ganz so elektronisch und abgefahren wie bei den Ozrics, dafür sorgte
Gitarrist dann aber für tolle atmosphärische Sounds. Das Programm bestand im
ersten Teil aus drei Stücken ihres gerade aktuellen Albums „Delayed
Back“ und im zweiten Teil aus drei Stücken, die zwar schon eine ganze
Weile existieren, aber die bisher nur live interpretiert wurden und die
es bis heute nicht auf eine CD gebracht haben. Das soll sich aber zum
Glück noch ändern, denn während die ersten Stücke zunächst noch sehr
getragen und ruhig waren – streckenweise waren Reminiszenzen an frühere
Tangerine Dream auszumachen – gingen die letzten drei Stücke doch
mächtig ab, so dass hier die ersten tanzenden Besucher vor der Bühne
ausgemacht werden konnten.
Auch wenn Gitarrist Christoph Majewski
eindeutig als Frontmann auszumachen war, so agierten alle fünf doch
gleichberechtigt auf der Bühne. Die Musiker holten dabei unglaubliche
Sounds aus ihren Instrumenten heraus und garnierten diese mit
herrlichen, teilweise tanzbaren Rhythmen, die einfach nur Spaß machten.
Der Musik tat auch gut, dass neben dem Schlagzeug auch Perkussionist
Christian Schmidt mit seinem akzentuierten Spiel für weitere Farbtupfer
im Soundgefüge sorgte.
Die Wolken ließen erstmals in der
zweiten Hälfte des Noetics-Gigs ihre nasse Pracht auf das Festivalgelände
herabregnen, doch konnten sie nicht lange den treibenden Rhythmen und
den psychedelischen Sounds der Hannoveraner Band widerstehen und so
schlossen sich schnell wieder die luftigen Wasserhähne.
Die Noetics waren ein guter Opener,
denn sie sorgten dafür, dass schon am frühen Nachmittag die Stimmung
schnell anstieg. Für mich waren sie die Überraschung und die Entdeckung
dieses Festivals.
Setlist
Peninsolar
Der Heikle Mann
Schinkenwurst Dub
Sommer
Butter
Ikasaubaahhdukasauba
Stephan Schelle,
30.08.2009
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