Der erste Hauptact des
Festivals war am Freitagabend der ehemalige Pink Floyd Schlagzeuger Nick
Mason mit seiner Formation A Saucerful Of Secrets. Er gastierte mit seiner
Band nach 2019 im Jahr 2023 zum zweiten Mal auf dem Felsen hoch über der
Loreley. Die Band trat in der Besetzung Nick Mason am Schlagzeug, Gary Kemp
(Spandau Ballet) Gitarre und Gesang, Guy Pratt (Pink Floyd Live Band) Bass,
Gesang, Lee Harris (The Blockheads) Gitarre, Backgroundgesang und Dom Beken
(Keyboards, Backgroundgesang) auf.
Die 2018 formierte Band,
die die frühen Stücke von Pink Floyd live aufführen, sorgten schon bei
ihrem NOTP-Auftritt im Jahr 2019 für Furore. Die alten Stücke werden von
dem Quintett live zu neuem Leben erweckt und begeistern auf der ganzen
Linie. Man entdeckt die Stücke in diesen Versionen wieder ganz neu. Davon
kann man sich auch auf dem Livemitschnitt „Live At The Roundhouse“, der
als DoppelCD + DVD im Jahr 2020 veröffentlicht wurde, überzeugen.
Auf der Loreley traten
sie am 14.07.2023 im Rahmen ihrer „The Echoes Tour“ auf, dessen Programm
aus Stücken bis zum 1972 erschienenen Album „Obscured By Clouds“
reichten. Ihr Auftritt war der erste und einzige in 2023, der auf deutschem
Boden stattfand.
Die Band um Nick Mason
präsentierte eine grandiose Show, bei der einem von Beginn der fette Sound
regelrecht umhaute. Schon gleich der Opener „One Of These Days“ sorgte für
mächtig Stimmung und zeigte die Band in bester Spiellaune. Dem folgte dann
mit „Arnold Lane“ ein früher Pink-Floyd-Hit.
Nick Mason und seine
Mitstreiter zogen gekonnt durch die frühe Phase von Pink Floyd und
verpackte die Songs in ein neues, viel intensiveres Gewand. Die Stücke
wurden mit einem Volumen über die Loreley gefegt, dass es eine wahre Freude
war. Ich denke, dass die Stücke noch niemals zuvor in einer solch
druckvollen und lauten Version gespielt wurden.
Neben einer unfassbaren
Version von „Set The Controls Of The Heart Of The Sun“ (hier durfte Nick
zu Beginn endlich den Gong schlagen – und im Verlauf durfte auch Guy Pratt
zuschlagen), bei dem die Band und vor allem Keyboarder Dom Beken unglaublich
fette Sounds aus seinen Gerätschaften holte und das Quintett ein wahres
Soundinferno im Mittelteil entfachte, war eines der Highlights des Konzertes
die neue Version von „Echoes“. Mit einem wunderbaren Pianointro wurde
dieser Klassiker eröffnet, während Gary Kemp langgezogene Klänge aus
seiner Gitarre beisteuerte. Nach gut zweieinhalb Minuten stiegen dann auch
alle anderen mit ein. Nach weiteren Minuten überführten sie dann den Track
in einen unglaublich rockigen Part. Danach wurde es dann sphärisch,
psychedelisch und proggig zugleich, dass es einem die Gänsehaut über den Körper
trieb. Was für eine grandiose Version!
Zu den psychedelischen
Sounds wurden auf einer rückwärtigen weißen Leinwand grandiose Grafiken
und Bilder projiziert, die den Sound der Band visuell perfekt unterstützte.
Das Konzert von Nick
Mason’s A Saucerful Of Secrets war nochmal eine Steigerung zu ihrem
Auftritt im Jahr 2019. Es machte unglaublich viel Spaß zu sehen, mit
welcher Gelassenheit und Perfektion Nick Mason hinter seinem Schlagzeug
agierte und seine Mitstreiter vor ihm grandiose neue Versionen der alten
Pink Floyd-Stücke zauberten.
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