Manticora
Artrockfestival, Reichenbach, 06.04.2024
 


    

Aus Dänemark stammt die Band Manticora, die sich 1997 gründete und 1999 ihr Debütalbum veröffentlichte. Von den Gründungsmitgliedern sind noch Kristian Larsen (Gitarren) und Lars F. Larsen (Gesang) dabei. Die weiteren aktuellen Musiker sind Stefan Johansson (Gitarren), Kasper Gram (Bass) und Christoffer Leth Ingwersen (Schlagzeug). Anfang 2024 ist ihr mittlerweile zehntes Album erschienen, das den Titel „Mycelium“ trägt. Zu Beginn bewegten sich Manticora noch im knallharten progressiven Power Metal mit epischen und Thrash-Elementen.

     

    

     

Im Herbst 2002 wurde „Hyperion“ veröffentlicht. Dies war das bisher umfangreichste Werk der Band; ein episches Konzeptalbum, basierend auf dem preisgekrönten Sci-Fi-Roman „Hyperion“ von Dan Simmons. Das Album wurde von Fans und Medien weltweit begeistert aufgenommen, und mit einer Europatournee im Frühjahr 2003 machte Manticora einen weiteren Schritt nach oben auf der Karriereleiter. Anfang 2004 begann die Band mit der Arbeit und der Veröffentlichung ihrer nächsten Scheibe, „8 Deadly Sins“, einem weiteren Konzeptalbum. Das Album wurde in den Jailhouse Studios mit dem Produzenten Tommy Hansen (Helloween, Pretty Maids, etc.) aufgenommen. Im Februar 2005 tourte die Band zusammen mit Angra und Edenbridge durch Europa. Danach hatte die Band ihren allerersten (sehr erfolgreichen) US-Auftritt auf dem ProgPower Festival in Atlanta, GA. Es folgten weitere Konzeptalben und weltweite Konzerte.

    

     

    

Die Dänen von Manticora, die den zweiten Festivaltag eröffneten, hauten ein mächtiges Metal-Brett raus. Sänger Lars F. Larsen zeigte sich zu Beginn von der Perfektion des deutschen Wiener Schnitzels beeindruckt, da dies von besonderer Qualität sei, nicht so wie in seinem Heimatland. Da er ein bisschen Deutsch sprechen konnte, baute er durch ein paar Sätze sofort einen positiven Kontakt zum Publikum auf. Leider war der Sound im Saal viel zu laut und so ging die Musik in einem Soundbrei unter. Eventuell lag das auch daran, dass zu der frühen Uhrzeit noch nicht viele Besucher in der Halle waren, was Einfluss auf die Akustik hatte.

    

     

    

Das dänische Quintett präsentierte einen Streifzug aus ihren Alben, beginnend mit einem Intro und dem Song „Necropolitans“ vom gerade erst erschienenen neuen, zehnten Album „Mycelium“. Von dem aktuellen Album hatten sie gleich fünf Stücke im Programm, was den Hauptteil ihres Sets ausmachte. Fette, schnelle Riffs und druckvolle Bass- und Schlagzeugkaskaden durchzogen das Stück und ebenso die restlichen Songs des Sets. Aber auch sehr melodische Parts fanden sich in den Stücken.

    

     

    

Sänger Lars F. Larsen gab den Shouter und lieferte eine gute Performance, während die beiden Gitarristen und der Bassist im typischen Metalstil posten. Der Drummer Christoffer Leth Ingwersen kloppte für meinen Geschmack auf seinem Instrument so ziemlich alles zusammen. Damit übertünchte er den Gesamtsound doch recht dominant. Das zeigte sich auch im folgenden „Golem Sapiens“. Und genau in diesem Stil machten sie auch weiter. Wie schon oben beschrieben gingen diese Stücke leider im schlecht ausgesteuerten Sound unter.

    

    

     

Der Song „Echoes Of A Silent Scream“ wurde von einem Intro, bestehend aus dem „Pianokonzert Nr. 1 in B-Moll“ des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski eröffnet. Direkt im Anschluss an diesen klassischen Part starteten Manticora mit heftigen Riffs und Metalschlagwerk, was im krassen Gegensatz zu Tschaikowski stand, aber dennoch gut zusammen passte. Danach folgte das Titelstück ihres aktuellen Albums. Jeweils ein Stück aus ihren Alben „The Black Circus Part 1 – Letters“, „Hyperion“, „To Kill To Live To Kill” und “To Live To Kill To Live” vervollständigten ihr Set.

    

    

    

Manticoera gehören eindeutig auf die Metalbühnen dieser Welt und hatten mit Artrock im weitesten Sinne nichts zu tun, sorgte aber für Abwechslung und schüttelte das Publikum am zweiten Tag so richtig aus dem Suppenkoma.

    

    

                   

 
 

Setlist

Intro / Necropolitans
Golem Sapiens
Tjajkovskiy Intro
Echoes Of A Silent Scream
Mycelium
Beast Of The Fall
A Long Farewell
Disciples Of The Entities
Slaughter In The Desert Room
Dia De Los Muertos

 

 

Stephan Schelle, April 2024

 

 

Besetzung

Lars F. Larsen (Gesang)
Kristian Larsen (Gitarren)
Stefan Johansson (Gitarre)
Kasper Gram (Bass) 
Christoffer Leth Ingwersen (Schlagzeug)

 
  Comedy Of Errors-Konzert

 

Lesoir-Konzert