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Den Startschuss am eröffnende
Freitag lieferte die US-amerikanische Band Lux Terminus. Die dreiköpfige
Band stammt aus Cleveland, Ohio und hatte darüber hinaus noch einen Gastsänger
mitgebracht. Zur Stammmannschaft des Instrumentaltrios gehören Keyboarder
Vikram „Vik“ Shankar (Redemption), Bassist Brian Craft und Schlagzeuger
Matthew Kerschner. Dieses Drei hatten sich zur Verstärkung bei einem Song
noch Gastsänger Ross Jennings (Haken) auf die Bühne geholt. Die 2016 gegründete
Band spielte eine atemberaubende Fusion aus Progressive Rock, Jazz und
cineastischem Flair. Ihr Auftritt beim Midsummer Prog Festival war ihr
erster auf europäischem Boden.
Da mir die Band bisher
unbekannt war, hier zunächst einige Infos aus dem Pressetext: Lux
Terminus ist das visionäre Projekt des Keyboarders Vikram Shankar, eines
vielseitigen Musikers, der für seine Arbeit mit Pain of Salvation, Silent
Skies und Redemption bekannt ist, aber auch für seine Kompositionen für
große Videospiel-Scores wie Space Marine II, Evil Dead: The Game und das
kommende Jurassic Park: Survival, und eine bevorstehende Tournee als
Keyboarder von Within Temptation. Das 2016 gegründete Instrumental-Trio, zu
dem auch Schlagzeuger Matthew Kerschner und Bassist Brian Craft gehören,
stellt die Konventionen des progressiven Metal und Rock in Frage, indem es
komplett auf elektrische Gitarren verzichtet. Stattdessen kreieren sie ihren
Sound mit einer komplizierten Mischung aus Pianos, analogen und digitalen
Synthesizern und orchestralen Arrangements. Das Ergebnis ist ein reich
strukturierter und emotional fesselnder moderner Prog-Sound, der die
technische Komplexität des Genres aufgreift und dabei Melodie, Atmosphäre
und emotionale Tiefe nie aus den Augen verliert.
Im Jahr 2018 erschien
ihr Debüt „The Courage To Be“. Seither haben Lux
Terminus den klaviergeführten Prog mit vertrackten Kompositionen und
emotionaler Tiefe neu definiert und wird als einer der aufregendsten Acts
des Genres gepriesen. Nach der Veröffentlichung legte die Band eine kurze
Pause ein, da Shankar sich auf seine anderen Projekte konzentrierte,
darunter drei Alben mit Silent Skies, ein Studioalbum und eine Live-Blu-ray
mit Redemption sowie ausgedehnte Tourneen mit Pain of Salvation.
Mitte April 2025 ist das
zweite Album erscheinen, das den Titel „Cinder“ trägt. Ihr Stil
verbindet klassischen Rock der 70’er Jahre und kombiniert ihn mit AOR-,
modernen und teilweise Progmetalartigen Elementen. Dabei bleibt das Trio
aber immer sehr melodisch und der Härtegrad pendelte immer auf dem
richtigen Level. Das dabei keine Gitarre zum Einsatz kommt, fällt nicht ins
Gewicht, denn wie bei ELP sorgen ein treibendes, dann wieder recht
akzentuiertes Schlagzeug sowie polyphones Bassspiel für einen perfekten
Unterboden, auf dem sich dann die Keyboardkaskaden von Vikram „Vik“
Shankar ausbreiten können. Und genau diesen Stil präsentierten sie beim
Midsummer Prog Festival in Maastricht und sorgten für einen gelungenen
Beginn des Festivals.
Im Programm standen Stücke
ihrer beiden Alben, wobei der Fokus auf dem aktuellen Werk „Cinder“ lag.
Schon der Opener „Mosaic Mind“ zeigte das Trio in Bestform und wies den
Weg ihrer Musik. Sehr melodisch agierte Vikram „Vik“ Shankar, der
studierter Musiker ist, an seinen Tasten. Das hörte man an den teils
filigranen Melodien, die von Bassist Brian Craft und Schlagzeuger Matthew
Kerschner kraftvoll vorangetrieben wurden. Ihre Stücke brauchten keinen
Gesang, doch im Stück „Catalyst“, das von Ross Jennings gesungen wurde,
zeigte sich, dass sie auch Songs können. Der Song zeichnete sich durch eine
eingängige Melodie aus.
Das Ende ihres
druckvollen Sets bestand dann aus dem Titelstück des Debütalbums „To
Courage To Be“, das es auf gut 20 Minuten bringt. In diesem Stück hatten
sie dann auch noch einige jazzige Pianoklänge eingebaut. Bassist Brian
setzte nicht nur mit markanten Rhythmen sondern auch mit Harmonien und
Melodiebögen, die er auf seinem Bass spielte, Akzente. Wie mir Vikram nach
dem Konzert verriet lieben die Bandmitglieder Jazz, was sich hier besonders
zeigte. Und diese Mischung passte hervorragend. Darüber hinaus hatten die
Drei herrliche Soli und auch einige Cello artige Klänge eingebaut. Ein
klasse Longtrack, der die ganze Klasse dieses Trios zeigte.
Die drei präsentierten
sich als virtuose Musiker, die aber alles andere als verkopft an die Musik
herangingen, sondern vielmehr melodischen Prog mit eingestreuten AOR- und
Metalanteilen perfekt zu verbinden wussten. Das kam auch bestens beim
Publikum an.
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