Lazuli
Night Of The Prog XVII, Loreley, 20.07.2024
 


     

Die französische Band Lazuli ist ein Phänomen. Das erste Mal sah ich sie 2009 beim Night Of The Prog. Schweizer Progfans hatten schon vorher geschwärmt und mir gesagt, dass man die Band entweder liebt oder hasst. Ich hab sie bei ihrem Konzert dann aber sofort in mein Herz geschlossen und das passierte wohl auch der Mehrheit der damals Anwesenden. Seither hat sich eine innige Freundschaft zwischen der Band und dem deutschen sowie internationalen Publikum entwickelt. Das ist zum einen auf die fesselnde Musik, aber vor allem auch auf die herzliche Ausstrahlung der Musiker zurückzuführen.

    

    

     

So ist es dann auch kein Wunder, dass Lazuli bereits zum sechsten Mal beim Night Of The Prog Festival dabei sind. Gerade erst ist auch eine Live-CD/-DVD mit dem Titel „Lorelive“ erschienen, die ihren Auftritt beim 2022’er Festival auf der Loreley dokumentiert und die ich nur wärmstens ans Herz legen kann.

    

    

    

Am 20.07.2024 standen Dominique Leonetti (Gesang, 12- und 6 saitige Gitarren), Claude Leonetti (Léode), Arnaud Beyney (Gitarre, Bass), Romain Thorel (Keyboards, Bass Keyboards French Horn, Schlagzeug) und Vincent Barnavol (Schlagzeug, Percussion, Marimba) auf der Bühne und begeisterten erneut die Festivalbesucher.

     

   

Gegenüber dem Auftritt in 2022 auf der Loreley hatten sie nur fünf Überschneidungen im Programm. Neben Songs ihres reichlichen Repertoires gab es auch noch drei neue Stücke.

    

    

    

Im Set richtete Dominique auch immer mal wieder einige Worte in deutscher Sprache an das Publikum. Und so sagte er, dass sie es nicht glauben könnten, dass sie hier zum letzten Mal spielen. „Lasst uns jeden Moment und jede Sekunde genießen.“ Und genau so absolvierten sie auch ihren Gig mit viel Spielfreude und Energie.

     

    

Nach dem Opener „Silloner des odéans de vinyles“ spielten die Franzosen eine Hammerversion von „Dieter Böhm“, einer Hommage an die Fans, die sehr gut ankam.

    

     

    

Nach dem Stück „Triste Carnival“ kamen dann drei neue Stücke. Dominique meinte nur: „Jetzt brauchen wir menschliche Unterstützung um drei neue Lieder zu testen. Vielen Dank für eure Bereitschaft und viel Glück.“ Zwar passten sich die neuen Stücke gut ins Set ein, allerdings zündeten sie noch nicht so, weil sie noch nicht bekannt waren. Sie machen aber Neugierig auf das kommende Album.

    

    

    

Der Abschluss des Konzertes bestand aus den beiden Klassikern „Le miroir aux alouettes“ und „Les courants ascendants“. Vor allem „Le miroir aux alouettes“ mit seinem treibend Rhythmus, bei dem Vincent Barnavol an die Marimba sowie eine afrikanische Trommel wechselte und Romain Thorel sich zum Ende hin ans Schlagzeug begab, ist immer wieder ein Stimmungsmacher. Und das führte, mit seinen afrikanischen Rhythmen, auch im Publikum zur Partystimmung.

     

    

    

In dem abschließenden „Les courants ascendants“ holte Romain Thorel wieder die unglaublichsten Klänge aus seinem French Horn. Und die abschließende Harmonielinie wurde – wie so oft - noch eine Weile von den Fans auf dem Felsen lautstark mit einem „On, Oh, Oh, Oh, Oh, Oh, Oh, Oh …“ mitgesungen. Das war wie immer ein Gänsehautmoment.

    

    

     

Leider mussten Lazuli aufgrund anfänglicher technischer Probleme und der fortgeschrittenen Zeit auf die komplette Setlist verzichten. Und so fiel leider auch der von vielen so geliebte Abschluss „9 Hands Around The Marimba“ ins Wasser.

    

    

    

Lazuli legten einen grandiosen Auftritt voller Energie hin. Ihr Spiel wirkte in einigen Phasen schon ekstatisch und man hatte das Gefühl, als würden sie sich für das finale Night Of The Prog-Festival noch mal besonders ins Zeug legen. Ein grandioser Auftritt der französischen Band, der die Herzen der Fans erwärmte.

     

    

Zum Ende bedankte sich Dominique noch mal bei Winfreid Völklein und dem Publikum, da sie hier ihre emotional schönsten Momente erlebt hatten.

    

     

    

 
 

Setlist

Silloner des odéans de vinyles
Dieter Böhm
Les chansons sont des bouteilles à la mer
L’homme volant
Égoine
Triste carneval
Quel dommage
Etre et ne plus etre
Chaque jour que soleil fait
Le miroir aux alouettes
Les courants ascendants

Stephan Schelle, August 2024

Besetzung

Dominique Leonetti (Gesang, 12- und 6 saitige Gitarren)
Claude Leonetti (Léode)
Arnaud Beyney (Gitarre, Bass)
Romain Thorel (Keyboards, Bass Keyboards French Horn)
Vincent Barnavol (Schlagzeug, Percussion, Marimba)

 

 
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