Eine zweite schwedische
Band stand dann mit Beardfish am zweiten Tag auf dem Programm, die bereits
bei der zehnten Ausgabe des Night Of The Prog Festivals im Jahr 2015 auf der
Loreley spielten. Anno 2024 standen auf der Bühne: Rikard Sjöblom
(Keyboards, Gitarre, Gesang), Magnus Östgren (Schlagzeug), David Zackrisson
(Gitarre) und Robert Hansen (Bass).
Und Rikard Sjöblom
sollten wir bei diesem Festiival noch einmal live erleben, gehörte er doch
auch zum LineUp von Big Big Train, die das Festival am Sonntagabend
beschlossen und damit das Licht für das NOTP auf der Loerley ausmachten.
Beardfish
wurde 2001 gegründet, als die Schulkameraden Rikard Sjöblom und David
Zackrisson herausfanden, dass sie eine gemeinsame Vorliebe für King Crimson
hatten. Es kam der Gedanke auf … „Wir sollten eine neue Band gründen
und Musik in diesem Stil machen…“ – und das taten sie auch!
Nach
zwei in Eigenregie veröffentlichten Alben unterzeichnete das Quartett einen
Vertrag mit InsideOut Music für die Veröffentlichung ihres dritten Albums,
dem ersten Teil der Sleeping in Traffic-Serie. Es verschaffte der Band
weitreichende Aufmerksamkeit und sehr gute Kritiken und erregte die
Aufmerksamkeit eines gewissen Mike Portnoy, der ihre Alben zwei Jahre
hintereinander in seine jährliche Top-Ten-Liste aufnahm. Die Band veröffentlichte
weiterhin Alben und tourte in Europa, aber auch in den USA und Teilen von Südamerika.
Dann, 2016, nach der Veröffentlichung von +4626-COMFORTZONE, beschloss die
Band, aufzuhören.
Doch
im Jahr 2022 entfachte ein Funke die Diskussionen unter den Mitgliedern über
eine Wiedervereinigung neu. Rikard hatte neues Material geschrieben, das die
Essenz von Beardfish zutiefst widerspiegelte, was zu einhelliger
Begeisterung für ein Comeback führte.
Die Schweden zeigten bei
ihrem Auftritt einen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens und hatten darüber
hinaus mit „In The Autumn“ einen neuen Song im Programm, der
voraussichtlich auf ihrem kommenden Album zu finden sein wird.
Das Set starteten sie aber mit dem Longtrack „And The Stone Said: If I
Could Speak” ihres 2010’er Albums “Mammoth”. Damit stiegen sie sehr
proggig in den Auftritt mit herrlichen Keyboardpassagen und einem fetten
Bass. Ein sehr melodischer Beginn der Schweden, der im zweiten Teil recht
druckvoll wurde. In „The Hunter“ kamen auch musikalische Anleihen an die
70’e Jahre auf.
Der neue, bisher unveröffentlichte
Song „In The Autumn“, bei dem Amanda Örtenhage sich ein gesangliches
Duett mit Rikard Sjöblom lieferte, passte gut ins musikalische Bild des
Auftritts. Hier wechselte Rikard vom Keyboard an die E-Gitarre.
In der Folge wechselte
die Band immer wieder zwischen sehr melodischen und leicht vertrackten
Passagen, bei denen die Soli teilweise ausuferten. Ein musikalischer Höhepunkt
war sicherlich „Comfort Zone“ vom gleichnamigen Album.
Die Schweden lieferten
ein Energiegeladenes Konzert, bei dem Bassist Robert Hansen so richtig
abging und Spaß am Gig hatte. Vor allem seine Mimik, bei der er einige
Grimassen zog, war ein Hingucker.
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