Isolde Lasoen
Midsummer Prog Festival, Valkenburg, 29.06.2024
 


Singende Schlagzeuger – wie etwa Nossi Noske von Birth Control – sind nicht allzu oft in der Rockszene anzutreffen. Eine Schlagzeugerin, die auch den Leadgesang übernimmt, ist mir aber bis zu diesem Festival noch nicht untergekommen. Daher hier zunächst einige Infos aus dem Pressetext:

    

     

Die Schlagzeugerin und Sängerin Isolde Lasoen ist längst nicht mehr nur als „Schlagzeugerin von DAAN“ bekannt. Im Laufe der Jahre hat sie bewiesen, dass sie eine vielseitige Musikerin ist, die sich mit großer Leidenschaft und Hingabe für verschiedene Bands und Projekte einsetzt.

    

    

Nach Jahren als Nebenfrau verspürte Isolde mehr und mehr den Wunsch, ihre eigene Band zu gründen, zu singen und Musik zu schreiben. 2012 gründete sie ihre eigene Band, 2014 veröffentlichte sie ihre erste EP L’Inconnu (Coucou Records), und einige Jahre später komponierte und veröffentlichte sie ihr erstes vollständiges Album „Cartes Postales“ (2017).

     

    

In ihrem Soloprojekt, das schlicht Isolde Lasoen heißt, kombiniert sie Schlagzeug und Leadgesang und wird seit der Gründung von Les Bens begleitet. Zusammen mit ihren exzellenten Musikern hat sich Isolde einen guten Ruf im Live-Bereich erarbeitet und eine lange Reihe erfolgreicher Konzerte in verschiedenen Formationen gespielt.

     

    

Beim Midsummer Prog Festival gehörten Ben Van Camp (Gitarre), Ben Brunin (Bass), Luk Vermeir (Keyboards) und Bernd Coene (Vibraphon, Percussion) zu Isolde Lasoens Band. Das Programm der belgischen Musikerin bestand zum Großteil aus ihrem aktuellen Album „Oh Dear”. Daneben hatte sie auch noch eine Coverversion des Aphrodite‘s Child-Songs „The Four Horsemen” im Programm, das sie auch als Single veröffentlichte. Stilistisch wurde Rock/Pop mit starkem 60’er-Jahre Flair geboten. Darüber hinaus waren auch Elemente von Soundtrackmusik und Chanson in den Songs enthalten.

    

    

Diese Mischung schien zunächst nicht in das proggige und auch metalmäßige Programm zu passen. Doch im Verlauf des Konzertes entwickelten Isolde Lasoen und ihre Band eine ganz eigene Faszination in die man immer mehr hineingezogen wurde, je länger das Konzert dauerte.

     

    

Mit dem Titeltrack ihres aktuellen Albums „Oh Dear“ startete sie in ihr Set. Es begann gleich mit herrlichen Harmonien auf dem Vibraphon und wurde von Bassist Ben Brunin, der einen Hofner Bass, das Modell, das auch Paul McCartney berühmt machte, mit einem herrlichen Bassmotiv weitergeführt. Sanftes Schlagzeug und eine an die 60’er Jahre erinnernde Melodie mit Isolodes Gesangsstimme machten diesen Song aus. Man fühlte sich zunächst in die goldenen Sixties zurückversetzt, wurde aber schnell ins Hier und Jetzt zurückgeholt.

    

     

Der Bass von Ben Brunin, der den Stücken sein besonderes Flair verlieh, startete in den nächsten Song „Capricorn Avenue“, das darüber hinaus auch einen leicht funkigen und souligen Touch besaß. In „Douce Melancholie“ kam dann eine Spur Chanson auf, was an der melancholischen Stimmung und auch dem auf Französisch gesungenen Text lag.

    

     

Filmmusikartig mit Chansonfeeling im Stile der 60’er zeigte sich dann „Lune Noire“. Isolde Lasoen hat im Projekt DAAN des belgischen Sängers und Multiinstrumentalisten Daan Stuyven mitgewirkt. Er gilt als der belgische Serge Gainsbourg, was sich in seinem poetischen Sprechgesang von „Batterie“ zeigte. Seine Stimme wurde für das Konzert eingespielt.

    

     

Dem folgte dann ihre Coverversion von „The Four Horsemen“. Isolde bleib zwar am Original, machte daraus aber ihr eigenes Ding. Keyboarder Luk Vermeir ließ dabei die perlenden Klänge von Vangelis erklingen. Auch hier waren die 60’er sehr stark herauszuhören.

    

     

Zum Ende des Konzertes kamen dann die beiden Highlights „Tigra“ und „Ghosting“, die in längeren Versionen geboten wurden. „Tigra“ glänzte mit einem grandiosen Gitarrensolo und „Ghosting“ basierte auf Keyboardsounds die an die Computermucke der End70’er bzw. frühen 80’er Jahre angelehnt waren.

    

                        

Isolde Lasoen und ihre Band boten ein klasse Konzert, das gut beim Publikum ankam. Das zeigte sich auch am Merch-Stand, wo ihre CDs schnell ausverkauft waren.

    

 

 
 

Setlist

Oh Dear
Capricorn Avenue
Hurt
Road N1
Douce Melancholie
Lune Noire
Batterie
The Four Horsemen
Tigra
Ghosting

Stephan Schelle, Juli 2024

Besetzung

Isolde Lasoen (Leadgeang, Schlagzeug)
Ben Van Camp (Gitarre)
Ben Brunin (Bass)
Luk Vermeir (Keyboards)
Bernd Coene (Vibraphon, Percussion)

 

 
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