Haunt The Woods
Midsummer Prog Festival, Valkenburg, 29.06.2024
 


    

Haunt The Woods nennt sich ein aus dem englischen Cornwall stammendes Quartett. Ingo Dassen, der durch das Programm führte und die Ansagen machte, bezeichnete die junge Band als die Zukunft des Artrock und hatte damit nicht übertrieben. Jonathan Stafford (Gesang, Gitarre), Phoenix Elleschild (Gitarre), Jack Hale (Bass) und Oliver Bignell (Schlagzeug), die bisher zwei Alben veröffentlicht haben, starteten fulminant in den zweiten Festivaltag.

    

     

Bei den Studioversionen ihres aktuellen Albums haben sie auch Streicher (Cello und Violine) sowie Piano und weitere Backgroundsänger/innen eingesetzt. Diese fehlten zwar bei dem Auftritt, sorgten aber dafür, dass die Stücke etwas roher und direkter rüber kamen, was ihnen sehr gut zu Gesicht stand.

    

    

Die vier Musiker spielten mit viel Leidenschaft und Spielfreude Stücke ihrer beiden Alben und begeisterten das Publikum. Frontmann Jonathan Stafford sang mit viel Inbrunst und wandelte zwischen sanften, zarten und dann wieder lauten und heftigen Passagen. Dabei wirkten einige Gesangspassagen ekstatisch. Und Gitarrist Phoenix Elleschild sorgte des Öfteren mit seinen Soli für Gänsehaut. Die Rhythmusgruppe Jack Hale und Oliver Bignell untermauerten das Ganze mit mal akzentuierten, dann wiederum druckvollen Rhythmen.

     

    

Mit einem Dreierpack vom neuen Album (es handelte sich um die ersten drei Stücke auf dem Album) starteten Haunt The Woods in ihr Set. Gleich der Opener „Fever Dream“ zeigte die rockige Seite der Band und wohin die Reise gehen sollte. Das war vom ersten Moment an fesselnd. Vor allem Schlagzeuger Oliver Bignell sorgte für einen tollen, fetten Groove. Und im Song „Gold“ sorgte die Band mit herrlich sanften und atmosphärischen Sounds und der eingängigen Melodie zu diesem Zeitpunkt schon für Gänsehaut. Zum Ende wurde es dann gar kraftvoll und hymnisch.

    

     

Hypnotisch wirkte dann „Save Me“, das auch an Bands der Marke Crippled Black Phoenix erinnerte und doch eine eigene Handschrift trug. Am Ende gab Jonathan Stafford mit seinem schreienden Gesang, der aber immer harmonisch blieb, alles. Dann ging es mit dem einzigen Song des Debütalbums „Opaque“ weiter.

    

     

    

Energie geladenen Rock boten sie mit „Now Is Our Time“, bei dem sie zwischen treibenden, harten und sanften, atmosphärischen Parts wechselten. Dann griff Jonathan Stafford beim Titelstück des aktuellen Albums „Ubiquity“ zur Akustikgitarre. Ein sehr ruhiges Stück, das von der Atmosphäre an die Titelmelodie der Mysteriyserie „Twin Peaks“ erinnerte. Vor allem Jonathan Stafford setzte mit seinem filigranen Gesang Akzente.

     

    

Dem schloss mit „Overflow“, ein weiteres sanftes, auf der Akustikgitarre gespieltes Lied an, das sich im Verlauf in einen herrlichen Artrocksong wandelte. Hervorzuheben ist hier auch der herrliche Satzgesang, den Haunt The Woods einfließen ließen.

     

    

Drei Stücke ihrer 2017’er EP „The Line“, die lange ausverkauft ist, folgten. Dann endete der offizielle Teil des Konzertes mit dem sanften und intimen Song „Said And Done“, der dann zum Ende hin förmlich explodierte.

    

    

Schon vor dem Konzert wurde in der Ansage auf eine Überraschung am Ende des Konzertes hingewiesen. Diese bestand in einer Acapella-Version des Stückes „Sleepwalking” das die Band mitten im Publikum und nur von Jonathan Stafford an der Akustikgitarre begleitet, vortrug. Das Publikum verfolgte die Performance - wie auch das ganze Konzert - sehr andächtig, so dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können und dankte es mit Standing Ovations. Darüber hinaus wurde der komplette CD-Bestand am Merch leergekauft. Nicht nur für mich war die Band „Die Neuentdeckung“ des Festivals. Ich bin sicher, dass wir in Zukunft noch viel von der Band hören und sehen werden.

    

    

 

 
 

Setlist

Fever Dream
Gold
Save Me
Elephant
Now Is Our Time
Ubiquity
Overflow
The Line Part II
Twisted
Beautiful Catastrophe
Helter Skelter
Said And Done

Zugabe

Sleepwalking– Acapella

Stephan Schelle, Juli 2024

Besetzung

Jonathan Stafford (Gesang, Gitarre)
Phoenix Elleschild (Gitarre)
Jack Hale (Bass)
Oliver Bignell (Schlagzeug)

 

 
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