Alle Welt spricht derzeit vom Wunderkind
im Bluesrock, Joe Bonamassa. Dass wir auch in Deutschland einen wirklich
hervorragenden Bluesrocker haben, das zeigte dann als dritter Act Henrik
Freischlader. Henrik Freischlader (Gesang, Gitarre) trat mit seiner
dreiköpfigen Band, bestehend aus Björn Krüger (Schlagzeug), Moritz Fuhrhop (Hammond
Orgel, Keyboards) und Theofilos Fotiadis (Bass), auf und bewies, das er sich
auch nicht vor großen Namen wie eben Joe Bonamassa verstecken muss, sondern
vielmehr in der gleichen Liga spielt.
Henrik steht zwar gerade kurz vor der
Veröffentlichung seines mittlerweile vierten Albums, doch der Hauptteil
seines Sets bestand nicht aus diesem neuen Material, vielmehr präsentierte
er einen Querschnitt aus den beiden Werken „Recorded By Martin Mainschäfer“
und „Still Frame Replay“ sowie einige Coversongs wie zum Beispiel „I’d
Rather Go Blind“ von Ellington Jordan, das Etta James zum Hit machte oder
Jimi Hendrix’ „Foxy Lady“.
Gleich mit dem ersten Song „The Blues“
legte das Quartett sehr druckvoll los und haute dem Publikum eine mit
kräftigem Rock versetzte Ladung Blues vor, die abging wie die Feuerwehr.
Henrik fing erst gar nicht mit irgendwelchen Vorreden an, sondern war in
wenigen Sekunden von Null auf Hundert. Und damit zog er das Publikum sofort
in seinen Bann.
Die Spieltechnik, die Henrik dabei an den
Tag legte, war beeindruckend. Traumwandlerisch und mit viel Spielwitz fegte
er über die Bühne und spielte sich förmlich in Trance. „The Bridge“ war nach
drei doch recht dynamischen Songs dann zunächst einmal als sehr ruhige
Bluesnummer angelegt, die sich aber vor allem in der zweiten Hälfte
steigerte. Und so führten Henrik und Band durch einen sehr gelungenen Set
mit knackigen Bluesnummern.
Henrik Freischlader legte einen klasse Gig
hin. Wer auf Musik der Marke Bonamassa steht, der kommt aus meiner Sicht
nicht an Henrik Freischlader vorbei. Mir persönlich gefällt die Musik des
deutschen Bluesers noch besser, da die Songs rockiger rüberkommen und viel
Spielraum für Soli bietet.
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