Krönender Abschluss und Highlight des
ersten Tages war zweifelsfrei der Auftritt der deutschen Bandlegende Eloy.
Die Band um Mastermind Frank Bornemann war seit gut 13 Jahren nicht mehr
aufgetreten und so stellte dieser Gig etwas Einmaliges dar. Das wurde auch
dadurch deutlich, dass das komplette Konzert gefilmt wurde.
Als das eindringliche Intro erklang, wurde
schon klar, dass Eloy an diesem Abend ein sehr intensives Konzert geben
würden. In diese Klangkaskaden – hier war zunächst nur Keyboarder Michael
Gerlach an seinen Instrumenten zu sehen – wurden einige Textpassagen
eingespielt. Das wirkte sehr erhaben und theatralisch zugleich. Unter großem
Applaus kamen dann auch die restlichen Musiker, das sind Frank Bornemann
(Gesang, Gitarre), Michael Gerlach – er war schon auf der Bühne -
(Keyboards), Hannes Folberth (Keyboards), Klaus-Peter Matziol (Bass), Steve
Mann (Gitarre) und Bodo Schopf (Schlagzeug), auf die Bühne und starteten
eine Zeitreise durch die Alben der Band.
Frank Bornemann meinte dann auch gleich zu
Beginn, dass es immer schwierig sei, eine Setlist für einen Eloy-Gig zu
erstellen, da die Band halt so viele Alben eingespielt hat. Geboten wurde
dann ein Querschnitt der Alben „Power And The Passion“ bis „Metromania“ und
„The Tides Return Forever“ bis „VISIONARY“.
Los ging es mit „Child Migration“ vom
80’er Album „Colours“, bei dem man schon eine Gänsehaut bekommen konnte. Was
schnell auffiel war das sich nicht nur eine gut eingespielte Band an diesem
Abend zusammengefunden hatte, sondern auch Frank Bornemann stimmlich sehr
gut drauf war. Viele Besucher waren gespannt auf den Auftritt von Eloy und
hatten große Erwartungen in ihn investiert. Und sie wurden nicht enttäuscht,
denn Eloy machten nach diesem furiosen Start auf höchstem Niveau weiter.
Zwar hatten sie nicht die typische runde Leinwand mitgebracht und es wurden
auch keine Filme im Hintergrund gezeigt, aber das war auch gar nicht
notwendig. Die ansprechende Lightshow und vor allem die intensiven und
perfekten Versionen von Songs aus 36 Jahren Bandgeschichte sorgten für das
richtige Feeling im Publikum. So mancher auf dem Felsen stieg in eine
Zeitmaschine und entrückte für gut zwei Stunden der Realität.
Beim zweiten Song „Paralyzed Civilization“
kamen die beiden Backgroundsängerinnen Tina Lux und Anke Renner erstmals auf
die Bühne um dem Song noch mehr Tiefe zu verleihen. Nicht nur optisch,
sondern vor allem gesanglich machten die beiden eine gute Figur. Und zu „The
Apocalypse“ kam mit Wrecia Ford eine weitere Sängerin auf den Plan. Die
farbige Sängerin hatte eine eindringliche und kraftvolle Stimme, die ganz
hervorragend zu dem Song passte. Das folgende „Silhouette“ begann mit einem
fetten Bass. Dieser rockige Song war ein schöner Kontrast zum floydigen „The
Apocalypse“. Und bei „Follow The Light“ vom Album „Metromania“ agierten dann
alle drei Sängerinnen gemeinsam.
Es war ein Konzert voller Highlights aus
dem man eigentlich keinen Titel herausnehmen kann. Und doch sind es Stücke
wie „Poseidons Creation“, „The Apocalypse“ oder „The Sun Song“ die auch an
diesem Abend für die Ewigkeit gespielt wurden. Denn die Location hoch über
dem Rhein sowie ein euphorisches Publikum schien Frank & Co. hoch motiviert
zu haben. Und dabei agierten alle so locker auf der Bühne, wie man es selten
gesehen hat.
Auch die neueren Stücke von „Ocean 2“ und
„VISIONARY“ passten sich gut in die Klassiker der Band ein. Bei „The Tides
Return”, dem letzten Song des offiziellen Teiles, wurde es sehr
stimmungsvoll, denn zahlreiche Wunderkerzen erleuchteten das Amphitheater
vor der Bühne. Die Zuschauer gaben ein wenig Licht an die Musiker, die sie
fast zwei Stunden in Hypnose versetzt hatten zurück.
Als Zugabe gab es dann zunächst den Track
„Ro Setau“ und danach noch die Nummer „Thoughts“ vom letzten Album „VISIONARY“,
bei der Frank Bornemann an der Gitarre allein zusammen mit den beiden
Backgroundsängerinnen Tina und Anke den Song präsentierte.
In der letzten Zugabe brachten Frank
Bornemann & Co. dann noch eine gehörige Portion Humor in den Set. Sie
spielten die Nummer „The Bells Of Notre Dame“ vom 75’er Album „Power And The
Passion“. Dazu betrat Schlagzeuger Bodo Schopf als buckliger Quasimodo
verkleidet die Bühne und begab sich in gebückter Haltung schlurfend hinter
seine Schießbude, um den Track in dieser Verkleidung zu spielen. Das zeigt,
wie gut die Band an diesem Abend drauf war. Man hatte das Gefühl, als seien
Eloy nie weg gewesen. Und so frisch wie alle wirkten, ist es nicht
nachvollziehbar, dass dies eventuell nur eine für wenige Konzerte
zusammengestellte Liveband sein soll. Es ist zu hoffen, das Frank & Co.
weitermachen und das dieses Konzert als DVD oder noch besser als BlueRay
erscheinen wird.
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