|
Zum wiederholten Mal waren die polnischen
Vorzeige-Progger Riverside auf der Loreley beim Night Of The Prog-Festival
live zu bewundern. Die Band trat in unveränderter Besetzung Mariusz Duda
(Gesang, Bass), Piotr Grudzinski (Gitarre), Michal Lapaj (Keyboards) und
Piotr Kozieradzki (Schlagzeug) auf.
Die Musik von Riverside wandelt ebenfalls
zwischen den Welten aus Progressive Rock und Metal, dies allerdings mit
einem Übergewicht auf der proggigen Seite. Ihr Set war aber nicht minder
druckvoll, wie der von Threshold. Und auch wenn sie nicht so kommerzielle
Passagen in ihren Songs haben, so sind doch auch ihre Stücke wahre
Ohrwürmer. Und genau das wollen die Progfans, denn sie feierten die
polnische Band förmlich ab.
Was soll man zu dieser Band noch sagen?
Sie sind live eine Bank und das stellten sie auch auf der Loreley wieder
unter Beweis. Eine Mixtur aus Stücken ihrer Alben sorgte für unglaubliche
Stimmung im Publikum, die auch am nächsten Tag noch anhalten sollte, denn
das mitgesungene „Oh, oh, oh …“ beim Song „Left Out“ schallte nicht nur
minutenlang während des Stückes über den Rhein, nein es erklang auch noch so
manches Mal am zweiten Tag.
Auf den Studioalben überzeugen Riverside
durch ihre hypnotischen Tracks wie „Hedonist Egoist“, oder „O2 Panic Room“,
aber live tragen sie die Stücke noch mal auf eine höhere Ebene. „Hedonist
Egoist“ glänzte beispielsweise mit einem absolut fetten Bass, der sich durch
alle Gliedmaßen der Besucher zu schneiden schien. Beim Stück „O2 Panic Room“
setzten die Polen dann ein dramaturgisches Ausrufezeichen. Im letzten Teil
des Stückes singen sie noch „Sweet Shelter Of Mine“ und brechen abrupt ab,
um in eine Starre zu verfallen. Gut eine Minute verharrten sie bewegungslos,
während das Publikum unruhig den Refrain wiederholte. Riverside warteten
förmlich darauf, dass das Publikum genug Lärm machte um dann wieder
druckvoll in den Song einzusteigen. Wow, was für ein Spannungsbogen.
Riverside erfüllten die hohen Erwartungen,
die in sie gesetzt wurden fast spielerisch. Ein homogenes, intensives Set
sorgte für gute Stimmung. Sollten Besucher anwesend gewesen sein, die sie
noch nicht kannten (wenn das überhaupt möglich ist), so haben sich die Polen
an diesem Tag eine ganze Anzahl neuer Fans erspielt.
Setlist
After
Living in the past
Ultimate Trip
Conceiving you
Egoist Hedonist
Left Out
Panic Room
Second Life syndrome (edit!)
The curtain falls
Stephan Schelle,
Juli 2011
|
|