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Am zweiten Festivaltag
reagierte der Tontechniker auf die Kritik des Vortages und steuerte den
Sound wesentlich besser aus, was allen Bands und den Besuchern zu Gute
kam, denn jetzt war der Sound klar und transparent und ließ die Nuancen
der Stücke heraushören.
In den zweiten Tag
startete die aus Deutschland (Neubrandenburg) stammende Band Dawnation.
Zwar veröffentlicht die Band erst ihr zweites Album, doch sind die
Musiker schon seit vielen Jahren im Musikgeschäft mit unterschiedlichem
musikalischen Background – von der Prog-Band „Glistening Dawn“, dem
Beatles-und Pink Floyd-Projekt „The Magical Mystery Band“ bis zur
Deutschpop-Band „Mohnblau“ tätig. Ihre Einflüsse reichen von
Porcupine Tree, Spock’s Beard über Pink Floyd, Genesis, Deep Purple,
Black Sabbath bis zu Archive oder The National. Hier zunächst einige
Infos zur Entstehung und Entwicklung der Band:
Ende 1997 gründeten fünf
Studenten aus Neubrandenburg eine Band, die sich ab 1998 Glistening Dawn
nannte. Die Stammbesetzung der Band waren Jan Mecklenburg (voc), Christoph
Piel (git), Bert Wenndorff (keys) und Marcus Unverricht (dr). Außerdem
dabei waren Volker Mattausch (b – 1998), Martin Holfter (b –
1998-2002) und Georg Saßnowski (b – 2002-2004). Zunächst als Coverband
auf Hochschulfesten und Kneipenmeilen unterwegs, entstanden bald eigene
Songs, was schnell zur Priorität wurde. Beeinflusst von Bands wie Deep
Purple, Black Sabbath, Pink Floyd, King Crimson, Yes und Spock’s Beard
nahmen sie drei Alben auf.
Im Frühjahr 2017 trafen
sich Gitarrist Christoph Piel, Sänger Jan Mecklenburg und Bert Wenndorff
erstmals seit 12 Jahren um über eine mögliche Glistening Dawn Reunion zu
spekulieren. Schnell einigte man sich und traf sich, um an ausschließlich
neuem Material zu arbeiten. Dies basierte zum Teil auf unfertigen Ideen
aus alter Zeit, zwischenzeitlich aufgenommenen individuellen Demos, aber
auch völlig Neuem. Da die Rhythmussektion von GD nicht mehr verfügbar
war, fanden wir zunächst Clemens Reichard als neuen Drummer und Robert
Reich, ehemaliger Bassmann der Deutschpopband MOHNBLAU als Bassisten.
Besonders durch den Einfluss der beiden Neuzugänge wurde schnell klar,
dass auch ein neuer Bandname gefunden werden musste, zumal kein einziger
Song aus der GD Zeit wieder aufgenommen wurde. Seit 2018 heißen wir nun
Dawnation.
Rechtzeitig zum Auftritt
beim Artrockfestival erschien ihr zweites Album, dass den Titel „…
Well For The Past“ trägt. Anno 2023 besteht die Band aus Robert Reich
(Bass), Damian Krebs (Schlagzeug), Jan Mecklenburg (Gesang, Percussion),
Christoph Piel (Gitarren, Gesang) und Bert Wenndorff (Keyboards,
Electronics, Gesang). Dieses Quintett war die große Überraschung und
eines der Abräumer des zweiten Tages.
Wie Sänger Jan
Mecklenburg anfangs betonte war der Gig in Reichenbach in zweierlei
Hinsicht eine Prämiere. Zum einen erschien ihr zweites Album „… Well
For The Past“, zum anderen war dies ihr erster Auftritt, denn die
geplanten Gigs zu ihrem Debütalbum fielen Corona zum Opfer. Was dann aber
auf der Bühne passierte war einfach nur magisch und hoch professionell.
Wie sich nach der Show herausstellte hatten die Bandmitglieder schon Bühnenerfahrung,
allerdings nicht in dieser Konstellation.
Die Band spielte Songs
ihrer beiden Alben in einer Art und Weise, die einfach nur als grandios zu
bezeichnen ist. Das führte dazu, dass das Publikum euphorisch mitging.
Schon beim Opener „Don’t Bother Me“ agierte die Band äußerst agil
und Sänger Jan Mecklenburg ging dynamisch zur Sache. Bassist Robert Reich
spielte den Bass nicht nur rhythmisch sondern hatte einen sehr polyphonen
Stil, was dem Gesamtsound sehr gut tat.
„Between“ vom neuen
Album hat die Band komponiert, als sie Corona getroffen hat und
Liveauftritte für sie und andere Bands ins Wasser fielen. Gitarrist
Christoph Piel holte bei diesem Stück aus seiner Gitarre Sounds, die
leicht an einen Dudelsackklang erinnerten. Und mit dem folgenden „Fly“
haben sie einen absolut eingängigen Song im Repertoire, der sich zu einem
Livefavoriten entwickeln wird. Ein toller Song vom neuen Album.
„Lovely Child“
handelt vom Erwachsen werden. Sänger Jan meinte nur, dass sie alle Väter
seien und zusammen auf elf Kinder kommen. Gitarrist Christoph Piel meinte
augenzwinkernd nur, dass er mit vier Kindern vorn liegt. Das Publikum
forderte dann noch eine Zugabe, die die Band mit dem Stück „Fall“
lieferte.
Die deutsche Band
Dawnation lieferte einen unglaublichen Auftritt ab. Es ist zu hoffen, dass
die Jungs noch oft Live zu sehen sein werden. Ein guter Act für das Night
Of The Prog wären sie in jedem Fall.
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Setlist
Don’t Bother Me
Behind The Mad
Holes
Cheap Pills
The Hypocrite
Between
Fly
Lovely Child
Zugabe
Fall
Stephan Schelle,
April 2023
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Besetzung
Robert Reich (Bass)
Damian Krebs (Schlagzeug)
Jan Mecklenburg (Gesang, Percussion)
Christoph Piel (Gitarren, Gesang)
Bert Wenndorff (Keyboards, Electronics, Akustikgitarre, Gesang)
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