Nach den harten Klängen von Pain Of
Salvation war nun wieder Kontrastprogramm angesagt. Barcley James Harvest
(kurz: BJH) feat. Les Holroyd (dieser Zusatz ist wichtig, denn John Lees,
weiteres Gründungsmitglied von BJH, macht ebenfalls unter dem Bandnamen
Musik und führt die alten Stücke auf) kamen mit ihrem symphonischen
„Softrock“ an die Reihe.
Les Holroyd und seine Mitstreiter Mike
Byron-Hehir (Leadgitarre, Backgroundgesang), Ian Wilson (Gitarren und
Gesang), Colin Brown (Keyboards und Backgroundgesang), Steve Butler
(Perkussion, Keyboards und Backgroundgesang) und Paul Walsham (Schlagzeug)
brachten einen Querschnitt aus dem Repertoire von BJH sowie zwei neue,
bisher unveröffentlichte Stücke zu Gehör.
Musikalisch waren die Stücke einwandfrei
gespielt, teilweise sogar in viel rockigeren Versionen, als es die Originale
hergeben. Allerdings muss auch gesagt werden, dass Les’ Stimme dem Alters
Tribut zollen muss, denn er war stimmlich nicht mehr so auf der Höhe, wie er
es in den 70’ern war. Man hatte das Gefühl, er kommt (wie zum Beispiel bei
„Rock ‘N Roll Star”) nicht mehr ganz in alle Tonlagen und lag leider auch an
manchen Stellen etwas neben der Tonart. Das schmälerte den Auftritt aber
nicht weiter, denn seine markante Stimme gehört einfach zu den Songs und die
musikalische Umsetzung war umso besser.
„Rock ‘N Roll Star” hatte beispielsweise
einen fast schon floydigen Beginn, „Mocking Bird“ kam nicht so schwülstig
wie in den 70’ern rüber und „Live Is For Living“ begann mit Akustikgitarren
anders als das Original und wurde danach sogar etwas rockiger als damals
gespielt. Das neue Stück „Fly Away“ passte gut in den Set, war etwas
bombastisch angelegt und wies darüber hinaus wieder floydige Gitarren auf.
Insgesamt lieferten sie einen soliden
Auftritt ab, der Spaß machte. Man konnte vor allem in Erinnerungen schwelgen
und auch einige Songs mitsingen.
Setlist
Yesterday’s Hero
Rock ‘N Roll Star
Mocking Bird
Live Is For Living
Fly Away
Ring Of
Changes
Rock ‘N Roll Lady
Tonight’s Gonna Be The Night
Zugabe
Medicine Man
Hymn
Stephan Schelle, Juli 2008
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