Die britische Band Arena
muss wohl keinem mehr vorgestellt werden, gehört sie doch seit Mitte der
90’er Jahre zum festen Bestandteil der Neo-Prog-Szene. Gegründet vom
ehemaligen Marillion Schlagzeuger Mick Pointer, hat die Band einige
Besetzungswechsel vollführt. Feste Konstante neben Mick Pointer ist
Keyboarder Clive Nolan. Zuletzt wurde die Position am Mikro auf Damian
Wilson übertragen, mit dem die Band im Jahr 2022 das grandiose Album „The
Theory Of Molecular Inheritance“ eingespielt hat.
Die Band stand in
Valkenburg in der Besetzung Damian Wilson (Gesang), Mick Pointer
(Schlagzeug, Perkussion), Clive Nolan (Keyboard), Mark Bogert (Gitarre) und
Kylan Amos (Bass) auf der Bühne. Dass sie in dieser Besetzung auch auf der
Bühne eine richtige Macht sind, das zeigte schon das letztjährige
Livealbum „Lifian - Tour MMXXII“.
Der niederländische
Gitarrist Mark Bogert hatte sich für den verhinderten John Mitchell - er
ist derzeit mit Asia (mit dem einzigen Originalmitglied Geoffrey Downes) auf
Amerikatour unterwegs - in nur wenigen Wochen das komplette Livematerial
drauf gebracht. Und er spielte so gut (inklusive wunderbarer Soli), dass
John nicht vermisst wurde. Zum Ende von „How Did It Come To This?“
kniete sich Damian vor Mark hin und huldigte so sein erstklassiges Solo.
Damian Wilson ist ein
wahrer Gewinn für Arena, ist er doch nicht nur stimmlich in bester
Verfassung, er ist auch eine wahre Rampensau auf der Bühne, die das
Publikum sofort mitreißt. Das machte er gleich schon im Opener „(Don’t
Forget To) Breath“ deutlich.
Man merkte sofort, dass
die komplette Band an diesem Tag bestens aufgelegt war, was sich in
humorvollen Ansagen und einer unglaublichen Spielfreude widerspiegelte. Und
das übertrug sich auch auf das Publikum.
Damian sorgt zudem mit
mehreren Ausflügen mitten ins Publikum für ausgelassene, ja schon
euphorische Stimmung. Während „The Hanging Tree“ ging er weit ins
Publikum und blieb zum Ende hin, den überschäumenden Applaus genießend,
dort stehen. Clive meinte nur: „Damian, du weißt schon, dass die Show
noch nicht zu Ende ist?“ und beorderte ihn so zurück auf die Bühne.
Und auch Bassist Kylan
Amos hielt es am Ende nicht auf der Bühne und er suchte ebenfalls Kontakt
zur ersten Reihe der Zuschauer. Dabei umarmte ihn gleich ein weiblicher Fan,
während er weiter seinen druckvollen Basspart spielte.
Arena hatten eine
ausgewogene, sehr schöne Setlist zusammengestellt, bei der das Publikum
voll auf seine Kosten kam. Am Ende uferte alles in Standing Ovations und
donnernden Applaus. Man hatte das Gefühl, den Höhepunkt des ersten
Festivaltages schon erlebt zu haben. Doch es sollte noch eine Steigerung
geben.
Arena werden mit diesem
Programm auch die Herzen der Progfans beim Final Night Of The Prog Festival
im Juli 2024 höher schlagen lassen, wenn sie am 10.07.2024 die Bühne
betreten. Darauf kann man sich wahrlich freuen.
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