|
Das gut besuchte
Festival wird von Amy Helm mit ihrem eingespielten Quartett bei optimalen
Wetter und guter Stimmung pünktlich eröffnet. Amy Louise aus Woodstock
(New York), sie betreibt dort auch die Levon Helm Studios, wurde durch ihre
sehr prominenten Eltern Musik mit in die Wiege gelegt und die Beschreibung
ihrer langen Karriere wäre sicher mal ein lesenswertes Thema für einen
anderen Beitrag. Kurz, von 1999 bis 2005 musiziert sie in verschiedenen
Bands ihres berühmten Vaters (Levon starb 2012), dann ist sie 10 Jahre
Mitglied bei Ollabelle und danach als Solo-Künstlerin bis heute erfolgreich
aktiv. Sie ist in Nordamerika ein Star und spielt Material aus allen ihren
vier bisherigen Studiowerken und die rockige Bandbreite geht von Americana
über Country, Folk bis Pop. Der Faden der alles zusammenhält ist aber
Blues.
Amy, im Übrigen auch
Stieftochter von Donald Fagen (Steely Dan), ist mit ihrer mal kräftigen
oder sanften Stimme sowie an Mandoline immer Chefin auf den Brettern.
Gitarren-Wegbegleiter Daniel Littleton setzt genau an den richtigen Stellen
stützende Akzente, aber insgesamt merkt man, dass hier ein eingespieltes,
vierköpfiges Team am Werk ist. Die Zeit vergeht bei den gut gemischten
Liedern wie im Flug und das fachkundige Publikum lässt sich immer wieder zu
Szenen-Applaus hinreißen.
Schon mein letztes Jahr
stand im Zeichen der Frauen, es ging 2024 kontinuierlich weiter und gleich
beim ersten Blues-Festival, eröffnet eine starke US-Künstlerin meine
Blues-Saison. Zufall, vielleicht.
|
|