Amarock
Night Of The Prog XVII, Loreley, 21.07.2024
 


    

Die polnische Band Amarok hat in 2024 ihr neues, siebtes Album „Hope“ herausgebracht. Mit „Hope“ hält die polnische Band AMAROK den qualitativ hohen Standard ihres Vorgängerwerkes „Hero“ und beweist, dass sie zu Recht beim diesjährigen und leider letzten Night Of The Prog-Festival einen Slot bekommen hat. Freunde melodischen Progs konnten sich auf einen hervorragenden Gig freuen. Das neue Album zeugt auf jeden Fall von hoher Qualität und damit ist die Band einer der Hoffnungsträger der Szene.

    

     

    

Schon mit dem 2017’er Album „Hunt“ bekam die Band internationale Anerkennung, doch gerade „Hero“ – mit dem Ohrwurm „Surreal“ - war es, das der Band noch mehr Anerkennung verschaffte. Innovative Techniken und die Kombination der besten Elemente verschiedener Musikgenres sind das Markenzeichen von Amarok, die ihre Ursprünge in Warschau haben. Ihre Texte sind durchdrungen von versteckten Bedeutungen und Botschaften, und ihre interessanten musikalischen Themen verzaubern und ziehen sowohl alte als auch neue Fans an.

    

     

Zwar binden die vier Musiker/in auch immer mal wieder stilistische Referenzen an Progressive Rockbands der 70’er Jahre in ihre Musik ein, die aber durch ihre Instrumentierung, Melodieführung und Rhythmik eine ganze eigene Note besitzt. Auf der Bühne standen Michał Wojtas (Gitarre, Harmonium, Theremin, Keyboard, Gesang), Kornel Popławski (Gesang, Bass, Synthesizer), Marta Wojtas (Gesang, Percussion) und Konrad Zieliński (Schlagzeug).

    

   

     

Gestartet wurde das Set mit dem Eröffnungssong ihres neuen Albums „Hope Is“. Dabei kam – für viele unbemerkt - Marta Wojtas mit einer Rassel und dem Mikro, in das sie einen Text sprach (leider war anfangs der Sound nicht so gut, so dass man ihre Stimme kaum hörte), aus dem Publikumsraum auf die Bühne. Dieser melodische, druckvolle Song zeigte schon die Qualität der polnischen Band.

    

    

Das die Band vor allem auch durch die unterschiedlichen Perkussioneinwürfe von Marta Wojtas lebt, das zeigte sich dann bereits im nächsten Song „Trial“. Hier sorgten Schlagzeuger Konrad Zieliński und Marta Wojtas an den Perkussion für einen tribalartigen Rhythmus. Kornel Popławski wechselte bei diesem Stück auch vom Bass an den Synthesizer.

     

    

    

Ein leichtes Pink Floyd-Feeling kam dann im Song „Insomnia“ mit seinen herrlichen Gitarreneinlagen á la Gilmour auf. Ein sehr schöner atmosphärischer Song der da über das Gelände wehte. Danach ging es zunächst beschaulich mit dem Stück „Queen“ weiter. Doch nach einigen Minuten bekam der Song einen druckvollen Part.

    

     

Mit „Hero“ kam dann der erste Song eines Tripples des gleichnamigen Albums. Hier sprach zunächst Marta einen Text der von Synthesizerklängen unterlegt war und dann in einen rhythmischen Part wechselte. Marta, die wieder mit ihren Perkussioninstrumenten für das Salz in der Suppe sorgte, setzte im Song „Hero“ mit einem langen roten Tuch (s. auch Cover des neuen Albums „Hope“) ein visuelles Zeichen. Darüber hinaus warf sie einen großen roten Ballon ins Publikum, der allerdings durch den Wind immer wieder auf die Bühne geweht wurde. Das brachte aber auch eine visuelle Abwechslung ins Programm.

    

    

     

Dem schloss sich dann das wunderbare „Surreal“ an, das für mich zu den besten Songs zählt, den die Band veröffentlicht hat. Hier kam dann auch das Harmonium zum Einsatz, das dem Klang von Amarok so besonders macht. Der Song besitzt eine eingängige Melodie und einen klasse Rhythmus. Und mit „It’s Not The End“ beendeten die Polen dann ihr Set atmosphärisch mit einem ekstatischen Ende, bei dem die Besucher wieder in den Gesang einstiegen. Der abschließende druckvolle Part erinnerte dabei ein wenig an Porcupine Tree.

    

    

Amarok, deren Stücke auch von den Klängen des Harmoniums geprägt sind, setzten an diesem Tag das Instrument leider nur sparsam ein. Und auch das Theremin wurde nur in einem Stück genutzt. Aber auch so zeigte sich die Band von ihrer besten Seite und überzeugte die Anwesenden. Den Polen gehört meiner Meinung nach die Zukunft des Prog-/Artrocks.

     

    

    

 
 

Setlist

Hope Is
Trial
Insomnia
Queen
Hero
Surreal
It’s Not The End
Parada

Stephan Schelle, August 2024

Besetzung

Michał Wojtas (Gitarre, Keyboards, Gesang)
Kornel Popławski (Gesang, Bass, Synthesizer)
Marta Wojtas (Gesang, Percussion)
Konrad Zieliński (Schlagzeug)

 

 
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