Wolfram DER Spyra
Wolfram DER Spyra & Chris Lang

 

    

Zum Abschluss bot das Festival dann noch eine weitere Steigerung, denn es trat der Kasseler Künstler und Musiker Wolfram Spyra auf. Wolfram hat sich seit Jahren in der Elektronik und auch Clubszene einen Namen gemacht. Seine Konzerte sind immer etwas ganz besonderes, denn neben den üblichen Synthies und Keyboards ist er bekannt dafür ein etwas ungewöhnliches Instrument mit auf die Bühne zu holen. Gemeint ist das Stahlcello, eine Stahlkonstruktion, die mit einem Cellobogen gestrichen wird. An diesem „Monstrum“ sind elektronische Tonabnehmer angebracht, die die erzeugten Schwingungen in den Synthie übertragen und so von Wolfram bearbeitet werden können.

     

Auch Wolfram kam nicht allein auf die Bühne, er hatte sich den aus Thüringen stammenden Musiker Chris Lang, der ihn schon früher bei Konzerten begleitet hat, hinzugeholt. Chris hat es wie kein anderer drauf, Sequenzen und Melodiebögen in der Art von Klaus Schulze zu erschaffen und diese perfekt in die Musik von Wolfram einzubinden. Die beiden verstehen sich fast blind und so entwickelte sich ein sehr homogenes und kraftvolles wie schwebendes Konzert. Auf dem Programm standen neben dem bereits veröffentlichten Stück „Acht 39“ ausschließlich neue Kompositionen, von denen lediglich ein Track einen Namen hatte („Future Of The Past Part 2“). Auf die von Wolfram im Vorfeld produzierten Beats und Sequenzen spielten die beiden munter drauf los, was zu herrlichen Improvisationen führte, die in sich absolut stimmig waren.

     

Beide hatten während des Konzertes völlig Raum und Zeit vergessen, denn Wolfram fragte die Zuschauer nach mehr als anderthalb Stunden, wie lange sie denn nun gespielt hätten. Klar, das ein Fan noch viel mehr wollte und meinte, es wären gerade mal 20 Minuten. Wolfram und Chris spielten noch zwei weitere Stücke, darunter eine leicht abgewandelte Version des auf der CD „Achtundsechzig 24“ zu findenden Titels „Acht 39“. Dann war gegen kurz nach 23.00 Uhr Schluss.

   

Die meisten Zuschauer verließen den Saal, doch dann passierte folgendes. Einige der Fans waren auf die Bühne gegangen, deren Vorhang schon zugezogen war, um sich ein Autogramm von Wolfram und Chris zu holen. Wolfram ließ kurzerhand den Vorhang wieder öffnen und so umringten ca. 30 Fans die Keyboards und das Stahlcello, während die Veranstalter schon mit den Aufräumarbeiten begannen. Nachdem sich die Anwesenden von Wolfram das Prinzip des Stahlcellos erklären ließen, gaben er und Chris kurzerhand für die verbleibenden Zuschauer noch eine Zugabe der speziellen Art. Wolfram hatte noch zwei weitere Stücke eingeplant, darunter einen irischen Folksong. Er griff sich seinen Bogen, fing an das Stahlcello zu bearbeiten und sang dabei einen irischen Text. Wow, das hatte was. Man konnte klar hören, dass Wolfram Spyra auch eine gute Gesangsstimme hat. Chris fing ebenfalls an ein paar Harmonien und Akkorde zu spielen und so entstand noch einmal eine gut 20minütige Zugabe der besonderen Art. Das zeigte wieder, wie viel Spaß die beiden an dem Auftritt hatten.

     

Mein Fazit: Zu diesem abwechslungsreichen Festival kann man Lambert und seinen Mitstreitern nur wärmstens gratulieren. Es ist ihnen zu wünschen, dass sie im Herzen des Ruhrgebietes dieses Festival etablieren können.

    

 

     

Rainbow Serpent

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