Nach einer längeren
Umbaupause ging es dann mit dem Duo Gerd Wienekamp und Frank Specht, die
in dieser Formation unter dem Namen Rainbow Serpent seit Jahren in der
Szene bekannt und beliebt sind, weiter. Sie bieten auf ihren bisher erschienenen
CDs eine Mischung aus „Berliner Schule“ und Jean Michel Jarre.
Als sie ihr Konzert
begannen konnte ich meinen Ohren gar nicht recht trauen. Die beiden hatten
einen derart modern klingenden Sound inkl. toller Rhythmen im Repertoire,
den ich so nicht erwartet hatte. Das ging gleich von der ersten Minute
richtig klasse los. Der Opener „Planet Audio“ vom brandaktuellen Album „The
8th Nerve“ war schlicht der Hammer. Ein wahres Feuerwerk an glasklaren
teils vertrackten Rhythmen, die mich komplett aus den Socken haute. Es
folgten mit „Mindmachine“, „Radiotrip“ und „See-Not Have“ weitere Stücke
vom aktuellen Album. Es waren aber auch Stücke von den Alben „Mosaique“, „Sequel
To Voyager“ sowie Frank Spechts Solowerk „Sebastian im Traum“ dabei.
Die einzelnen Stücke waren
mit sogenannten Bridges überbrückt und wirkten wie ein Longtrack.
Jarre-ähnliche Flächen wechselten mit voluminösen frischen Sounds und
Rhythmen, mit düsteren, industriell klingenden Sounds dann wurden wieder
weite Flächen und „Berliner Schule“-Stil geboten. Rhythmen aus dem
asiatischen Raum wurden genauso in die einzelnen Stücke eingeflochten wie
auch moderne technoartige Basslinien. Zwischendrin waren dann noch einige
Sprachfetzen wie „Music Nonstop“ und andere platziert, die sehr stark an
Kraftwerk erinnerten. Neben selbst aufgenommenen Worten kamen so auch einige von einer Kraftwerk-Sample-CD
zum Einsatz.
Mal waren es frohgelaunte
Melodien, die ins Ohr gingen, dann wieder bedrohlich klingende Passagen,
die eine musikalische Achterbahnfahrt beschrieben. In einem Track puschte
der Rhythmus, der etwas von einer unter Volldampf stehenden Dampflok
hatte, den Titel gradewegs nach vorn. So entstand ein Sounderlebnis der
besonderen Art. Einziger Wermutstropfen, eine der Boxen machte bei den
bedrohlich klingenden Flächen nicht ganz mit, so dass an einigen Stellen
ein Soundbrei entstand. Das konnte aber das Gesamtbild nicht weiter
stören. Ohne Zugabe kamen die beiden nicht herum und so
improvisierten sie um einen vorgegebenen Drumloop herum. Auch das
klang hervorragend. Ein toller Gig!!!!
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