Wave World - Electronic Circus 2011
Wave World
(Electronic Circus-Festival, Gütersloh - 01.10.2011)


    

Das Multimedia Projekt Wave World stammt aus den Niederlanden und besteht aus den drei Künstlern Gert van Santen, Harry Kessels und Rolf van Slooten. Ihr Markenzeichen bei Liveauftritten sind die ScienceFiction-artigen Animationen, die auf einer rückwärtigen Leinwand projiziert werden, während sie vor dieser Kulisse in futuristischen Kostümen und mit geschminkten Gesichtern auf der Bühne agieren. Dabei sitzen sie sich die meiste Zeit – wie an einem Tisch – an ihren Instrumenten gegenüber. Man kann das Ganze schon als Gesamtkunstwerk bezeichnen. Während Gert und Harry die Musik spielten, war Rolf dieses Mal nicht mit auf der Bühne, sondern mischte die Bilder, die auf der Leinwand zu sehen waren, vom hinteren Saalbereich aus live zur Musik.

    

     

    

    

Zu Beginn des Konzertes schritten die beiden sehr gemächlich und erhaben in weite braune mönchartige Kutten gehüllt auf die Bühne. Zunächst hatten sie ihre Gesichter noch durch über den Kopf gezogene Kapuzen verdeckt. So platzierten sie sich am Bühnenrand und stellten sich gegenüber auf. Dann enthüllten sie ihre Köpfe und die Gesichtsbemalung wurde sichtbar. Das hatte was sehr theatralisches und passte sehr gut zu ihrem Auftritt.

     

    

    

    

Das Programm der beiden bestand in Gütersloh aus Stücken ihrer beiden aktuellen, in 2011 auf den Markt gekommenen CDs „Hieroglyphs“ und „Tableaux“. Entsprechend dem ägyptischen Thema der Hieroglyphen wurden dann in den Projektionen auch keine futuristischen Geschichten mehr gezeigt, vielmehr bestanden die Filme aus gemorphten Wüstenlandschaften bzw. kargen Landstrichen und Hieroglyphen artigen Symbolen, die über die Leinwand zogen. Das passte recht gut zu den meist sehr sphärischen und von Flächen durchzogenen Stücken.

     

    

    

    

Bei einigen Stücken kam dann Rolf an den Bühnenrand um am dort platzierten Theremin einige sphärische Klänge in den Sound einzubinden. In dieser Position kam die Kostümierung und das geschminkte Gesicht besonders zur Geltung. Wave Worlds Musik war von herrlichen, atmosphärischen Flächen und Harmoniebögen bestimmt. Diese wurden ein ums andere Mal mit Effekten wie Tiergeräuschen ausgeschmückt. So zauberten die beiden eine recht ambiente und entspannende Atmosphäre, aus der sich manche Melodielinie herausschälte.

    

     

    

Aber ab und an ließen die beiden dann auch den Rhythmus sprechen. Diese Momente waren es, in denen mir die Musik der beiden besonders gut gefiel. Und zum Abschluss ihres Konzertes ließen sie mit der Zugabe „Sphere“ noch mal so richtig sie Kuh fliegen, denn bei diesem Stück dominiert der pumpende Rhythmus, der die bpm’s ihres Auftritts deutlich in die Höhe schnellen ließ.

    

    

    

     

Insgesamt war der Auftritt von Wave World zwar ruhiger als die beiden zuvor auf der Bühne stehenden Acts, aber nicht minder intensiv und hypnotisierend. Gerade die Vielfalt und Abwechslung machte das Festival an diesem Tag in Gütersloh aus. Es war sehr schön, die beiden Holländer mal wieder mit ihrer Show live erleben zu können. Für sie war es im Übrigen die Premiere auf deutschem Boden.

                   

    

    

    

Setlist

The Desert – Riding The Ryad
Microscopic
Hieroglyphs I – Artefacts
Saying Prayers
Nanowasp
The Tomb – Signs
Hieroglyphs III - Revelation

Zugabe

Sphere

Stephan Schelle, 03.10.2011

     

Józef Skrzek & Steve Schroyder

Gandalf